Die grüne Seite von Miami
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Die grüne Seite von Miami
Clubs, Shopping und Designhotels sind nur eine Seite von Miami. Die andere besteht aus den Everglades und dem Biscayne National Park.
Langsam gleitet das Boot durch das flache Wasser, es schaukelt ein wenig, dann hält es. Mangroven und Gräser wachsen überall und bilden einen dichten Dschungel, seltene Vögel und Fische besiedeln das größte subtropische Feuchtgebiet Nordamerikas. Plötzlich tauchen zwei Augen aus dem gerade einmal 15 Zentimeter tiefen sumpfigen Nass auf, beobachten gelassen das Boot. Das Augenpaar gehört einem Krokodil, das scheinbar harmlos in der Sonne liegt und Touristen beobachtet. „Nicht den Arm aus dem Boot strecken“, ruft Dean. Er sitzt hoch oben auf seinem Airboat und steuert die Besucher sicher durch die Everglades.
Einer aus dem Boot will es wissen, zoomt ein Krokodil mit seiner Kamera heran, hält dabei den Arm über die Wasseroberfläche – plötzlich bewegt sich das Wasser direkt unter ihm, Blasen steigen auf. Wie aus dem Nichts schnellt ein anderes Reptil in die Höhe und schnappt ins Leere. Glück gehabt! Auch die Kamera ist wieder an Bord. Nebenan warnt ein gelbes Schild: „Please – no swimming!“, darunter schläft ein Alligator. „Neben dem Tier liegt der Schädel von einem, der die Warnung nicht ernst genommen hat“, der Guide zeigt auf ein rundes Etwas neben dem riesigen Maul des Krokodils. Sekunden später korrigiert sich Dean: „Das ist nur ein Witz, es ist eine Kokosnuss!“ – und freut sich dennoch, dass der Kalauer seine Wirkung nicht verfehlt hat.
Rund 615 000 Hektar umfassen die Everglades, ein Teil davon wurde bereits 1947 zum Nationalpark erklärt und damit zum Naturschutzgebiet. Das Biotop besteht aus einer 80 Kilometer breiten Fluss- und Marschlandschaft, die mit ihrem ungewöhnlich niedrigen Wasserstand auch eine besonders langsame Strömung aufweist. Diese Region gilt als eines des empfindlichsten Ökosysteme der Welt und bietet vom Aussterben bedrohten Pflanzen und Tieren, wie beispielsweise dem Florida-Krokodil, Schutz und Lebensraum.
Es knattert laut, als Dean den Motor des Airboats wieder startet. „Mickey-Mouse-Ohren aufsetzen!“, befiehlt der sonnengebräunte Mann und meint damit die Ohrenschützer, die er an jeden vor der Tour verteilt hat. Dann dreht er richtig auf, beschleunigt auf der grasbedeckten Wasseroberfläche, Krokodile schwimmen hastig zur Seite oder tauchen unter. Wind und matschige Gischt peitschen den Bootsinsassen entgegen. Die rasante Fahrt stoppt jäh, als Dean das Boot abrupt in die entgegengesetzte Richtung dreht, um dann erneut zu beschleunigen. Jeder versucht, sich in dem flachen Boot irgendwo festzuhalten, während Dean eine Kostprobe seiner Fahrkünste gibt.
Minutenlang geht es weiter wie auf einem Karussell, bis auch der letzte Passagier vom schlammigen Wasser durchnässt ist. Knöcheltief schwappt das braune Wasser durch das Boot, Mützen fliegen weg. Genauso plötzlich, wie die rasante Fahrt beginnt, endet sie auch wieder – in einem gemächlichen Gleiten durch das grasbedeckte Wasser. Zweifellos gehören die Everglades heute zu den spektakulärsten Naturparks weltweit, die ihren Besuchern zu der einzigartigen Natur auch noch besondere Unterhaltung bieten: eine karussellartige Bootsfahrt in Höchstgeschwindigkeit, Action mit lautem Krachen der Motoren und einen Hauch Gefahr von wilden Tieren.
Miami, die florierende, reiche Stadt, die wie kaum eine andere Metropole weltweit für das leichte Leben in luxuriösen Hotels, an Stränden aus fast weißem Sand und in angesagten Clubs steht, besinnt sich auf das, woraus sie vor erst 100 Jahren entstand: Mangrovenwälder. Die Bäume mit ihrer einzigartigen Funktion, Salzwasser aufzunehmen und zu filtern und damit ein empfindliches Ökosystem an den Küsten und Ufern Miamis zu bilden, haben ebenso Symbolcharakter wie die schicken Einfamilienhäuser mit der Jacht am Steg im Vorgarten. Einst aus einem Fischerdorf entstanden, hat sich Miami rasant zu einem internationalen Bankenzentrum, Entertainment- und Modemekka entwickelt. Der berühmte Strandboulevard Ocean Drive avancierte zum Catwalk der Jungen, Schönen und Reichen. Demgegenüber aber betont die Metropole immer mehr auch ihre einmalige grüne Seite: vorne Strand, hinten Wildnis. www.focus.de
Langsam gleitet das Boot durch das flache Wasser, es schaukelt ein wenig, dann hält es. Mangroven und Gräser wachsen überall und bilden einen dichten Dschungel, seltene Vögel und Fische besiedeln das größte subtropische Feuchtgebiet Nordamerikas. Plötzlich tauchen zwei Augen aus dem gerade einmal 15 Zentimeter tiefen sumpfigen Nass auf, beobachten gelassen das Boot. Das Augenpaar gehört einem Krokodil, das scheinbar harmlos in der Sonne liegt und Touristen beobachtet. „Nicht den Arm aus dem Boot strecken“, ruft Dean. Er sitzt hoch oben auf seinem Airboat und steuert die Besucher sicher durch die Everglades.
Einer aus dem Boot will es wissen, zoomt ein Krokodil mit seiner Kamera heran, hält dabei den Arm über die Wasseroberfläche – plötzlich bewegt sich das Wasser direkt unter ihm, Blasen steigen auf. Wie aus dem Nichts schnellt ein anderes Reptil in die Höhe und schnappt ins Leere. Glück gehabt! Auch die Kamera ist wieder an Bord. Nebenan warnt ein gelbes Schild: „Please – no swimming!“, darunter schläft ein Alligator. „Neben dem Tier liegt der Schädel von einem, der die Warnung nicht ernst genommen hat“, der Guide zeigt auf ein rundes Etwas neben dem riesigen Maul des Krokodils. Sekunden später korrigiert sich Dean: „Das ist nur ein Witz, es ist eine Kokosnuss!“ – und freut sich dennoch, dass der Kalauer seine Wirkung nicht verfehlt hat.
Rund 615 000 Hektar umfassen die Everglades, ein Teil davon wurde bereits 1947 zum Nationalpark erklärt und damit zum Naturschutzgebiet. Das Biotop besteht aus einer 80 Kilometer breiten Fluss- und Marschlandschaft, die mit ihrem ungewöhnlich niedrigen Wasserstand auch eine besonders langsame Strömung aufweist. Diese Region gilt als eines des empfindlichsten Ökosysteme der Welt und bietet vom Aussterben bedrohten Pflanzen und Tieren, wie beispielsweise dem Florida-Krokodil, Schutz und Lebensraum.
Es knattert laut, als Dean den Motor des Airboats wieder startet. „Mickey-Mouse-Ohren aufsetzen!“, befiehlt der sonnengebräunte Mann und meint damit die Ohrenschützer, die er an jeden vor der Tour verteilt hat. Dann dreht er richtig auf, beschleunigt auf der grasbedeckten Wasseroberfläche, Krokodile schwimmen hastig zur Seite oder tauchen unter. Wind und matschige Gischt peitschen den Bootsinsassen entgegen. Die rasante Fahrt stoppt jäh, als Dean das Boot abrupt in die entgegengesetzte Richtung dreht, um dann erneut zu beschleunigen. Jeder versucht, sich in dem flachen Boot irgendwo festzuhalten, während Dean eine Kostprobe seiner Fahrkünste gibt.
Minutenlang geht es weiter wie auf einem Karussell, bis auch der letzte Passagier vom schlammigen Wasser durchnässt ist. Knöcheltief schwappt das braune Wasser durch das Boot, Mützen fliegen weg. Genauso plötzlich, wie die rasante Fahrt beginnt, endet sie auch wieder – in einem gemächlichen Gleiten durch das grasbedeckte Wasser. Zweifellos gehören die Everglades heute zu den spektakulärsten Naturparks weltweit, die ihren Besuchern zu der einzigartigen Natur auch noch besondere Unterhaltung bieten: eine karussellartige Bootsfahrt in Höchstgeschwindigkeit, Action mit lautem Krachen der Motoren und einen Hauch Gefahr von wilden Tieren.
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