Kunterbunt rasen in Höchstform mit "Sonic Colours"

Das kleine, rasende, allseits beliebte Stacheltier ist wieder unterwegs. Gemeinsam mit seinem besten Freund Tails geht es für Sonic zurück in die kunterbunte Videospielewelt. Seit Anfang der Neunzigerjahre jagt der stürmische Held schon durch die aberwitzigsten Levels und scheint noch kein bisschen müde geworden zu sein.






Herausforderer, wie könnte es auch anders sein, ist der fiese, schreckliche Dr. Eggmann. Dieser hat sich natürlich einen perfiden Plan zurechtgelegt, um seinem Erzfeind Sonic endgültig den Garaus zu machen. Er hat kurzerhand einen interstellaren Freizeitpark eröffnet. Wer jetzt „Na und?“ sagt, erkennt offenbar das kranke Genie nicht. So ist es doch sonnenklar, dass Sonic und Tails den Park besuchen und prompt in die Falle tappen.
Sonic lässt sich davon selbstverständlich nicht weiter beirren und startet wieder einmal die Jagd auf Dr. Eggmann. Für den Spieler bedeutet das Sonic- Action in altbekannter Manier. Sieben Welten mit unterschiedlichen Levels warten darauf, vom blauen Igel durchlaufen zu werden. Wie der Zusatztitel vermuten lässt, spielt sich das Ganze nicht in den einfärbigen, düsteren Weiten des Alls ab, sondern in teils quietschbunten, zuckersüßen, in ihrer Pracht schon fast Karies fördernden Umgebungen.
Neben den üblichen Plattform- Einlagen, die er genauso wie sein italienischer Installateurkollege standesgemäß zu absolvieren hat, fehlen natürlich nicht die für Sonic typischen, rasend schnellen Sprinteinlagen. In schicker 3D- Optik sprintet er durch die Levels, stürmt durch Loopings oder grinded so elegant auf Schienen, dass selbst Skateboard- Legende Tony Hawk vor Neid erblassen würde.
An bestimmten Stellen schwenkt die Ansicht sanft in ein klassisches 2D um. Vor allem ältere Sonic Fans werden sich sofort in alte Zeiten zurückversetzt fühlen. Ein sehr nettes Feature, welches dem Spielfluss keinerlei Abbruch tut.







Natürlich sind wie üblich jede Menge Ringe zu sammeln, die bei Gegnerberührung fröhlich über den Schirm springen und zumindest teilweise wieder eingesammelt werden können. Daneben gibt es noch kleine, sehr simple Rätsel, bei denen bestimmte Schalter umgelegt werden müssen. Abgesehen von den altbekannten Features gibt es auch eine Neuheit: Mit erfolgreichem Abschluss einer Welt wird gleichzeitig einer der farbigen Wisps befreit. Als Dank für ihre Rettung erhält Sonic jeweils eine zusätzliche Fähigkeit, wie etwa die Möglichkeit, sich in die Lüfte zu schwingen.

Dadurch sind danach auch Bereiche zu erkunden, die davor außer Reichweite waren. Mit diesem Kniff ergibt sich ein gewisser Wiederspielwert. Das ist auch dringend vonnöten, denn für halbwegs versierte Spieler ist das Abenteuer recht schnell absolviert.
Die Steuerung mit der Wii- Fernbedienung klappt zwar im Prinzip problemlos, aber sie hätte ruhig noch etwas präziser ausfallen können.
Fazit: Sonic the Hedgehog läuft in seinem neuesten Abenteuer "Sonic Colours" glücklicherweise zu alter Höchstform auf. In zeitgemäßer Optik sprintet und springt der flinke Igel durch abwechslungsreiche Levels und sorgt auf diese klassische Art und Weise für jede Menge Spielspaß. Einziger Wermutstropfen ist die relativ kurze Spieldauer. Man hätte doch so gern noch ein paar Stunden mehr mit Sonic verbracht.








Plattform: Wii (getestet), DSi
Publisher: Sega
krone.at- Wertung: 9/10
Von Harald Kaplan www.krone.at