Captain America" zieht gegen das Böse in den Krieg

Die Welt braucht einen Helden. Besser gesagt: Die Vereinigten Staaten könnten dringend einen gebrauchen. Zu Zeiten des Zweiten Weltkriegs war Hoffnung das Einzige, auf das die Menschen bauen konnten. Captain America, der Supersoldat, gekleidet in den amerikanischen Nationalfarben und bewaffnet mit seinem Schild, verkörperte zu Propagandazwecken diesen Wunsch nach einem Helden, der das Böse erfolgreich in die Schranken weist.










Nachdem der Captain gerade auf den hiesigen Kinoleinwänden mächtig unter seinen Gegnern aufräumt, darf er dies natürlich auch auf den verschiedenen Spieleplattformen tun. Der durch ein Serum zur Kampfmaschine mutierte Held wartet zu Beginn von "Captain America: Super Soldier" in einem Flieger auf seinen Einsatz.
Zeit genug, um darüber nachzudenken, was davor passiert ist. In diesem Prolog findet man sich in einem Schützengraben der US- Armee wieder. Gegner mit überlegenen Waffen versetzen die GIs in Panik. Der richtige Zeitpunkt, um sich ins Getümmel zu stürzen. Bei den ersten Schritten bekommt man Tipps, wie der Held zu steuern ist. Prinzipiell funktioniert das ganz einfach, allerdings lässt sich Captain America nicht immer präzise dorthin bewegen, wo man ihn gern hätte. Das liegt an der hypersensiblen Steuerung, die vor allem in hektischen Situationen zum ungewollten Stolperstein werden kann.
Die Gegner lassen sich im Nahkampf auf Knopfdruck kräftig vermöbeln. Wer sie nicht ganz so nahe herankommen lassen möchte, greift zum Schild und schleudert es ihnen entgegen. Dabei gibt es einen Modus, der einem Scharfschützen nachempfunden ist und den Feind mit einem Wurf gezielt ausschaltet. Im Laufe des Spiels erlernt Captain America durch Upgrades neue Fähigkeiten, um mit den Horden an Gegnern fertigzuwerden.







Der Schwierigkeitsgrad ist allerdings nicht sonderlich hoch angesiedelt. Dazu tragen die feindlichen Soldaten bei, die mit Ausnahme der Zwischengegner dämlich agierendes Kanonenfutter sind. Damit etwas Abwechslung ins Spiel kommt, gibt es immer wieder Passagen, in denen gesprungen, geschwungen und geklettert werden muss - das hört sich komplizierter an, als es ist. Ein Buttondruck reicht etwa aus, um Captain America mühelos von einer Plattform zur nächsten springen zu lassen. Wer bei den Sprüngen auch noch den richtigen Zeitpunkt erwischt, erhält Bonuspunkte. Einzig beim Erklimmen von höher gelegenen Ebenen gibt es ab und an Schwierigkeiten. Der Captain mag dann nur klettern, wenn man auch genau richtig zum Objekt steht.





Die Levels vermitteln zwar den Eindruck von Bewegungsfreiheit, doch das täuscht, denn man kann sich nur an der vorgegebenen Route entlanglaufen. Das hat immerhin den Vorteil, sich nicht verirren zu können. Grafische Sensationen gibt es zwar keine zu bewundern, aber die Präsentation gehört zum gehobenen Durchschnitt. Die deutschen Synchronsprecher können da leider nicht immer ganz mithalten.
Fazit: "Captain America: Super Soldier" macht im Gegensatz zu vielen anderen Filmumsetzungen gar keine so schlechte Figur. Das Spiel ist sicherlich kein Highlight, bietet aber leicht überdurchschnittliche Actionkost. Nicht nur Fans des Captain werden ein paar kurzweilige Stunden verbringen, wenn er die Bösen, einen nach dem anderen, zur Strecke bringt.
Plattform: PS3 (getestet), Xbox 360, Wii, DSi
Publisher: SEGA
krone.at- Wertung: 7/10 www.krone.at