Sly Stallone auf blutiger Mission: "John Rambo"
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Sly Stallone auf blutiger Mission: "John Rambo"
20 Jahre ist es her, dass wir Rambo zuletzt auf der Leinwand sahen. Das Musterexemplar des wortkargen Einzelkämpfers hat sich nach Thailand zurückgezogen, fängt Schlangen oder schmiedet irgendwas, hat der Welt jedenfalls demonstrativ den Rücken gekehrt. "Nothing does change – nichts ändert sich", wirft er einer Gruppe von Missionaren vor, die mit seiner Unterstützung nach Burma gelangen will, um der unterdrückten Minderheit zu helfen. Widerwillig lässt er sich überreden - nur um schließlich zu erkennen, dass er nicht dagegen ankämpfen sollte: John Rambo hat den Krieg einfach im Blut. Ab Freitag findet Sylvester Stallones blutige Mission - nur mit dem Namen des Helden betitelt - ihre Fortsetzung in Österreichs Kinos.
Gleich zu Beginn macht Stallone klar, wohin uns seine Regie führen wird: Eine explizite Kompilation von Nachrichtenbildern, eine Gruppe Bauern, die von bösen Burmesen ins verminte Reisfeld geschickt wird, und nach einer kurzen Zögerphase, in der Rambo seine Desillusion ("Fuck off!") und seinen Weltekel ("Fuck the world!") zum Ausdruck bringt, geht es dann in medias res: Folter- und Kampfsequenzen, in Zeitlupe herumfliegene Körperteile und zerfetzte Körper, Blut spritzt auf die Kamera. Rambo und ein paar Söldner richten ein Massaker an, um die gefangen genommenen Missionare aus den Fängen der metzelnd-sadistischen Armee zu befreien. Der Bodycount der "Los Angeles Times" beläuft sich auf 236 Tote - und das in knapp 90 Minuten.
Gebete und freundliche Worte sind wahrlich nicht des desillusionierten Kämpfers Mittel gegen überbordende Gewalt: In "We live for nothing or die for something" entdeckt Stallone irgendwann quasi das Motto seiner abgewrackten, aber mittlerweile legendären Figur, die ihn in den 80er Jahren nach "Rocky" endgültig zum Star machte. Dass 20 Jahre nicht spurlos vorübergehen, ist dem muskelbepackten Actionhelden ins Gesicht geschrieben. Im Film erfolgt der Rückblick auf die Vergangenheit des Vietnam-Veteranen, auf das "First Blood" (1982), in einer Traumsequenz, die ihm offenbart, dass er eben sei, was er sei: eine Kriegsmaschine.
Die wohl brutalste humanitäre Intervention"
Im Gegensatz zum Abschluss der Boxer-Saga mit "Rocky Balboa" (2006) wirkt "John Rambo" zeitgemäßer, näher. Die "New York Times" zeigte sich verwundert, dass Stallone seinen Rambo nicht auf die Suche nach Osama Bin Laden geschickt hat sondern nach Burma und sprach von der "wohl brutalsten humanitären Intervention", die man sich vorstellen könne. Aber auch wenn sich Stallone an einem Nebenschauplatz der Weltpolitik befindet, die Brücke zu den US-Interventionen in Afghanistan oder im Irak ist schnell geschlagen. Und beim überzeugten Republikaner und John McCain-Anhänger Stallone gerät der Film natürlich zum Plädoyer für ein solches Eingreifen.
www.krone.at
Gleich zu Beginn macht Stallone klar, wohin uns seine Regie führen wird: Eine explizite Kompilation von Nachrichtenbildern, eine Gruppe Bauern, die von bösen Burmesen ins verminte Reisfeld geschickt wird, und nach einer kurzen Zögerphase, in der Rambo seine Desillusion ("Fuck off!") und seinen Weltekel ("Fuck the world!") zum Ausdruck bringt, geht es dann in medias res: Folter- und Kampfsequenzen, in Zeitlupe herumfliegene Körperteile und zerfetzte Körper, Blut spritzt auf die Kamera. Rambo und ein paar Söldner richten ein Massaker an, um die gefangen genommenen Missionare aus den Fängen der metzelnd-sadistischen Armee zu befreien. Der Bodycount der "Los Angeles Times" beläuft sich auf 236 Tote - und das in knapp 90 Minuten.
Gebete und freundliche Worte sind wahrlich nicht des desillusionierten Kämpfers Mittel gegen überbordende Gewalt: In "We live for nothing or die for something" entdeckt Stallone irgendwann quasi das Motto seiner abgewrackten, aber mittlerweile legendären Figur, die ihn in den 80er Jahren nach "Rocky" endgültig zum Star machte. Dass 20 Jahre nicht spurlos vorübergehen, ist dem muskelbepackten Actionhelden ins Gesicht geschrieben. Im Film erfolgt der Rückblick auf die Vergangenheit des Vietnam-Veteranen, auf das "First Blood" (1982), in einer Traumsequenz, die ihm offenbart, dass er eben sei, was er sei: eine Kriegsmaschine.
Die wohl brutalste humanitäre Intervention"
Im Gegensatz zum Abschluss der Boxer-Saga mit "Rocky Balboa" (2006) wirkt "John Rambo" zeitgemäßer, näher. Die "New York Times" zeigte sich verwundert, dass Stallone seinen Rambo nicht auf die Suche nach Osama Bin Laden geschickt hat sondern nach Burma und sprach von der "wohl brutalsten humanitären Intervention", die man sich vorstellen könne. Aber auch wenn sich Stallone an einem Nebenschauplatz der Weltpolitik befindet, die Brücke zu den US-Interventionen in Afghanistan oder im Irak ist schnell geschlagen. Und beim überzeugten Republikaner und John McCain-Anhänger Stallone gerät der Film natürlich zum Plädoyer für ein solches Eingreifen.
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