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Der Cocktail

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Beitrag von Orchidee So Feb 17, 2008 8:26 pm

Der Cocktail

Man stelle sich vor, jemand betritt eine Bar und bestellt eine "Blutige Maria" oder einen "Sonnenaufgangs-Tequila" und der Kellner bringt daraufhin einen "Hahnenschwanz". Absurd. Aber so ähnlich würde es sich abspielen, wenn man die Bezeichnung des beliebten Mix-Getränks, dessen schier unendlichen Variationen sich längst sowohl sprachlich als auch kulinarisch bei uns etabliert haben, wortwörtlich übersetzen würde. Doch was hat ein Hahnenschwanz mit einem Drink zu tun? Darüber streiten sich die Cocktail-Gelehrten.

Eine häufige Erklärung ist, dass das Mischgetränk seinen Namen der Tradition der Hahnenkämpfe verdankt. Der Besitzer eines siegreichen Hahnes hatte nämlich das Recht, dem getöteten Hahn die bunten Schwanzfedern auszureißen. Beim anschließenden Umtrunk wurde diese Trophäe mit einem Drink "on the Cock's tail" begossen. Eine ähnliche Vermutung besagt, dass sich im 18. Jahrhundert ein Kampfhahnzüchter aus Washington, dem sein bester Hahn entlaufen war, beim Soldaten, der das Tier wiederfand, mit einem farbenprächtigen Getränk bedankte und ihm außerdem seine Tochter versprach. Andere behaupten, der Cocktail habe seinen Namen erhalten, weil er früher mit einer Hahnenfeder garniert wurde.

Von der Seite sieht’s aus wie ein Hahnenschwanz

Folgender etymologischer Erklärungsversuch hat allerdings mehr Anhänger: Demnach habe einst ein französischer Apotheker in New Orleans in seinem Laden ein Brandweingebräu ausgeschenkt. Als Trinkgefäße dienten sogenannte "Coquetier", das französische Wort für Eierbecher. Die Amerikaner verballhornten daraus den "Cocktail". Vielleicht erhielt das Getränk auch seinen Namen, weil mehrere übereinander geschichtete, verschiedenfarbige Liköre, die nicht gerührt wurden, von der Seite betrachtet eine Ähnlichkeit mit einem Hahnenschwanz hatten. Wie auch immer: Die tatsächliche Herkunft des Wortes "Cocktail" lässt sich wohl nicht mehr aufklären.

Zumindest aber ist der Grund dafür, dass man eines Tages auf die Idee gekommen war, mehrere Getränke zusammenzumischen, auch heute noch nachvollziehbar: Alkoholika waren meist äußerst hochprozentig und qualitativ eher schlecht, so dass man ihren Genuss durch die Beigabe von Zucker, Früchten oder anderen aromatischen Zusätzen erträglicher machte. Bei uns hielt der Cocktail spätestens in den 1970er Jahren Einzug, als die Deutschen aus ihren Südurlauben die "Pina Coladas", "Long Island Ice Teas" und später "Caipirinhas" mitbrachten, die seitdem nicht mehr aus unseren Bars wegzudenken sind.

Kein Wunder, genießt doch nicht nur der Gaumen, sondern auch das Auge angesichts der bunten Farben und extravaganten Dekorationen. Kurze, d.h. Getränke mit wenig Flüssigkeit und hohem Alkohol-Anteil, werden übrigens als Shortdrink bezeichnet, mit Säften und Limonaden verlängerte Drinks nennt man Longdrinks. Mittlerweile gibt es weltweit mehrere tausend Rezepte für das Kultgetränk, wobei sich auch alkoholfreie Cocktails immer größerer Beliebtheit erfreuen.
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