USA wollen defekten Satelliten abschießen

Die USA wollen nach Informationen des Fernsehsenders CNN bereits am Donnerstag einen ersten Versuch unternehmen, ihren defekten Spionagesatelliten abzuschießen. Sollte dieser Versuch scheitern, bleibe danach noch genügend Zeit für einen zweiten Anlauf, berichtete der Sender am Montag unter Berufung auf Militärangaben. Das Pentagon kommentierte die Angaben auf Anfrage zunächst nicht.


Symbolbild


Der defekte Satellit soll von einem US-Kriegsschiff aus von einer Abfangrakete getroffen werden und im Meer landen. Die USA wollen mit dem Abschuss einem unkontrollierten Absturz auf die Erde zuvorkommen. Der Satellit könnte nach Angaben der US-Regierung im Falle eines Scheiterns des Abschusses um den 6. März herum in die Erdatmosphäre eintreten. Ein Absturz irgendwo auf der Erde könnte gefährliche Folgen haben: Der Satellit, der die Größe eines Busses hat, enthält nach US-Angaben eine große Menge des hochgiftigen Treibstoffs Hydrazin.
Russland empört sich über Abschuss
Washington hatte den Abschuss vergangene Woche angekündigt. Russland reagierte empört. Das Verteidigungsministerium in Moskau erklärte am Sonntag, die USA wollten "den Rüstungswettlauf ins All verlegen". Die USA hatten Anfang 2007 selbst verärgert reagiert, als China einen Satelliten gezielt abschoss.
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Die US-Marine hat einen defekten Satelliten abgeschossen, um einen Absturz auf die Erde zu verhindern. Der Spionagesatellit hatte hochgiftigen Treibstoff an Bord.

Der Flugkörper sei in der Nacht zum Donnerstag in 210 Kilometer Höhe über dem Pazifik getroffen worden, teilte ein Pentagonsprecher mit. Eine erste Untersuchung habe ergeben, dass der Treibstofftank mit 450 Kilogramm giftigem Hydrazin wie geplant zerstört worden sei.
Wenn dieser Stoff in einer bewohnten Region niedergegangen wäre, hätte nach US-Angaben Gefahr für die Bevölkerung bestanden. Deshalb entschloss sich das Verteidigungsministerium zum Abschuss. Die Aktion wurde eigens von Präsident George W. Bush genehmigt



Es wurde eine Rakete des Typs SM-3 vom Kreuzer „Lake Erie“ aus abgeschossen. Die Rakete wurde entwickelt, um angreifende Raketen abzuschießen und für den Einsatz gegen den Satelliten modifiziert. Ein Pentagon-Sprecher bezifferte die Ausgaben dafür mit 30 bis 40 Millionen Dollar (20 bis 27 Millionen Euro).

Chinesische und russische Bedenken gegen Abschuss

Die Rakete trug an der Spitze ein Geschoss, das kurz vor dem Erreichen des künstlichen Erdtrabanten in etwa 240 Kilometer Höhe freigesetzt wurde. Das Geschoss traf den Satelliten, der mit einer Geschwindigkeit von 27 000 Kilometern in der Stunde die Erde umkreiste. Es war der erste Abschussversuch seit Mitte der 80er-Jahre, als die USA im Zuge des Kalten Krieges eine Anti-Satelliten-Waffe erprobt hatten.

Bei dem Satelliten versagte die Stromversorgung, nachdem er Ende 2006 seine Umlaufbahn erreicht hatte. Anschließend verlor er immer mehr an Höhe. Mit dem Abschuss wollte das Pentagon verhindern, dass der Satellit in die Erdatmosphäre eintritt und dann unkontrolliert abstürzt. China und Russland hatten Bedenken geäußert, dass der Abschuss die Sicherheit im Weltall gefährden könnte.
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