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Öffis-Mobilfunker über Handyverbot wenig begeistert

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Öffis-Mobilfunker über Handyverbot wenig begeistert Empty Öffis-Mobilfunker über Handyverbot wenig begeistert

Beitrag von sigi Fr Apr 11, 2008 1:45 pm

In der Diskussion um das Handyverbot in öffentlichen Verkehrsmitteln will das Forum Mobilkommunikation Sensibilisierungskampagnen statt Verboten, wie diese etwa der Grazer Bürgermeister Siegfried Nagl gefordert hatte. Man begrüßt allerdings, dass Nagl in der ZIB 2 am Donnerstag die Verbotsforderung gegenüber FMK-Geschäftsführer Maximilian Maier zurückgenommen habe. „Gebote“ sollten Fahrgäste zu einem verantwortungsvollen Umgang mit dem Handy veranlassen, sagte Nagl im ORF. Das FMK, der Verband der Mobilfunker, unterstütze diesen Vorschlag und biete „seine volle Unterstützung“ bei der Umsetzung an.
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Laut Maier sei ein Verbot ein „völlig falscher Ansatz und Fokus“. Es sei natürlich nachvollziehbar, dass ein zu laut geführtes Gespräch stören könne. Das Handy dürfe aber nicht zum Sündenbock werden, denn Kommunikation sei ein Grundrecht.

Außerdem stelle sich die Frage, was dann als Nächstes untersagt werde: Musik hören oder starkes Parfum, so Maier. Es gelte vielmehr Handykompetenz zu vermitteln. Er sei jedenfalls sicher, dass im Rahmen der Anti-Lärmoffensive in Graz „andere Wege gefunden werden, um den Bürgern geeignetere Ruhe- und Erholungszonen zu gönnen, als die Zehn-Minuten Straßenbahnfahrt“, so Maier.

SPÖ gegen Verbot: "Verfassungsrechtlich nicht haltbar"
Auch die SPÖ lehnt ein Handy-Verbot in öffentlichen Verkehrsmitteln ab. Bundesgeschäftsführer Josef Kalina bezeichnete die Vorschläge aus Linz und Graz als "völlig anachronistische Idee". Ein Handyverbot sei wohl auch verfassungsrechtlich nicht haltbar, meinte Kalina. Der Umgang mit dem Handy sollte von jedem so gewählt werden, dass man damit seine Umgebung nicht belästigt. Das sei eine Frage des Verhaltens von Menschen untereinander und der gegenseitigen Rücksichtnahme, so Kalina.

Nagl: "90% der Gespräche müssten nicht sein"
Die Diskussion um das Handyverbot hatten die Städte Linz und Graz losgetreten. Der Grazer Bürgermeister Siegfried Nagl, wollte das Telefonieren künftig gar nur mehr in Notsituationen erlauben, machte aber dann einen Rückzieher. Nagl sagte, 90 Prozent der in öffentlichen Verkehrsmitteln geführten Gespräche müssten nicht sein. Er mache sich daher für ein Handyverbot in Bus und Bahn stark. Einzige Ausnahme: Notsituationen.

Das Vorhaben des Bürgermeisters stieß allerdings schon bei den Grazer Stadtwerken auf wenig Verständnis. Vorstandsdirektor Wolfgang Messner befürchtete, mit dem Verbot vor allem junge Menschen und jene, die ihr Handy beruflich nutzen, abzuschrecken. Anstatt mit Verboten zu arbeiten, solle man bei den Fahrgästen mehr Rücksicht einfordern, so Messner.

Linz: Ausmaß der Lärmbelästigung "nicht mehr angenehm"
Auch in Linz zieht man ein Handyverbot in Betracht. Die Linz AG zeigt sich durchaus aufgeschlossen, will aber keinen Alleingang versuchen, wie Vorstandsdirektor Walter Rathberger betonte. Stattdessen wolle man das Thema im Mai bei einer Tagung des Fachverbands für Schienenverkehr auf die Tagesordnung setzen. Aus der Stadtpolitik habe er allerdings bereits negative Signale erhalten. Neben der Lärmbelästigung spiele auch die Strahlenbelastung eine Rolle, argumentiert die Linz AG.

Sollten alle Landeshauptstädte gemeinsam ein Handyverbot erlassen, wäre Linz dabei, so Rathberger. Allerdings müssten vorher noch rechtliche Fragen und die Art der Kontrolle geklärt werden. Beschwerden von Fahrgästen gebe es. Sie würden sich in erster Linie auf die Lärmbelästigung beziehen, die "sicher ein Ausmaß angenommen hat, wo es nicht mehr angenehm ist". Man wolle sich aber auch wissenschaftlich mit dem Thema Strahlung auseinandersetzen, erklärte Rathberger.

Sollte kein Handyverbot zustande kommen, überlegt die Linz AG andere Maßnahmen, um die mobile Telefonitis in den Straßenbahnen einzudämmen. Rathberger kann sich eine Plakatkampagne vorstellen oder Durchsagen, in denen man die Fahrgäste ersucht, vom Telefonieren Abstand zu nehmen.

Sogar an spezielle Störsender wird gedacht. Ein Vorschlag, der laut SPÖ-Bundesgeschäftsführer "völlig absurd" ist. "Was kommt dan als Nächstes? Ein absolutes Schweigegelübde?" Auch bei den Wiener Linien denkt man nicht an solche Maßnahmen: "Schließlich haben wir ja das Mobilfunknetz in der U-Bahn erst um viel Geld ausgebaut", so Sprecherin Sandra Stehlik.
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