Raumkapsel verfehlt Landeort um 420 Kilometer

Zum zweiten Mal in Folge ist eine russische Sojus-Kapsel bei der Landung auf der Erde deutlich vom Kurs abgewichen. Die Kapsel "Sojus TM-11" mit drei Astronauten an Bord verfehlte am Samstag das Zielgebiet um ganze 420 Kilometer und setzte zudem 20 Minuten zu spät auf. Das Funksignal der Kapsel arbeite aber und Bergungsmannschaften haben die Mannschaft mit Hubschraubern wenige Stunden später in die Zivilisation geflogen. Die schlechte Navigation hätte der Crew einen äußerst ruppigen Wiedereintritt in die Erdatmosphäre beschert.


Die Kapsel mit der Südkoreanerin Yi So Yeon, der US-Astronautin Peggy Whitson und dem russischen Kosmonauten Juri Malentschenko landete in der Steppe im Norden Kasachstans. Der Zustand der drei sei zufriedenstellend, obwohl sie während des Flugs durch die Atmosphäre besonders starken Belastungen ausgesetzt gewesen seien, erklärte der Sprecher des russischen Kontrollzentrums, Waleri Lyndin.
Zeitweise seien die drei Weltraumfahrer aber dem bis zu Zehnfachen der Erdanziehungskraft ausgesetzt gewesen. Sie würden zunächst noch am Landeplatz von Ärzten untersucht und dann zu weiteren Kontrollen nach Moskau gebracht, sagte Lyndin.
Zuletzt war im Oktober eine Sojus-Kapsel bei der Rückkehr zur Erde vom Kurs abgekommen. Davor gab es bereits ein ähnliches Problem im Mai 2003. Damals brauchten die Bergungsmannschaften mehrere Stunden, um die Kapsel zu finden.
Südkorea ließ sich Flug 12,7 Millionen Euro kosten
Die drei Astronauten kehrten von der Internationalen Raumstation zur Erde zurück. Whitson und Malentschenko waren sechs Monate im All. Yi war am 10. April als erste Südkoreanerin in den Weltraum geflogen. Südkorea hatte für den Flug 12,7 Millionen Euro bezahlt.
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