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Die Chroniken von Narnia: Prinz Kaspian

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Beitrag von sigi Fr Aug 15, 2008 7:30 am

Viel hat sich getan, seit die Geschwister Peter, Susan, Edmund und Lucy Pevensie das Königreich Narnia zum letzten Mal besucht haben: König Miraz hat inzwischen die Macht ergriffen und das Volk der Narniaren unterjocht. Die Hoffnungen ruhen nun auf Prinz Kaspian, der im zweiten Kapitel der "Chroniken von Narnia" um die Thronherrschaft ringt.
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Verantwortlich für die spielerische Umsetzung des Erfolgsromans von C.S. Lewis zeichnen sich diesmal die Telltale Games Studios, die zuletzt etwa die legendären Abenteuer des Indiana Jones im LEGO-Gewand in Szene setzten. Bei "Die Chroniken von Narnia: Prinz Kaspian" setzt man nun auf ein sehr ähnliches Spielprinzip: In Gruppen von bis zu vier spielbaren Charakteren geht der Spieler auf Reisen und muss dabei nicht nur allerlei Gefahren bestehen, sondern auch etliche Rätsel lösen.
Natürlich hat jeder Charakter unterschiedliche Fähigkeiten, die es gezielt und wohlüberlegt einzusetzen gilt. Abgesehen von ihrer Größe und der damit verbundenen Fähigkeit, durch kleine Nischen zu klettern, unterscheiden sich die Charaktere vor allem durch ihre Geschwindigkeit und die Art der zu verwendenden Waffen voneinander. So ist beispielsweise Peter recht träge, kann mit seinem Schwert aber großen Schaden anrichten, während die kleine Lucy zwar nur einen mickrigen Dolch ihr Eigen nennt, jedoch recht flink mit Wurfmessern umzugehen weiß. Eine Ausnahme bilden Charaktere wie die Greife, Riesen oder Ents, die während des Spielverlaufs meist nur für kurze Abschnitte gesteuert werden können.

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Wer übrigens auf eine Art Tutorialphase gehofft hat, wird enttäuscht: Es geht von Anfang an voll zur Sache. Lediglich Texteinblendungen im unteren Drittel geben Hinweise, wie am besten vorzugehen ist. Dass dabei ein großer Teil des Bildschirms verdeckt wird und der Spieler zum Lesen einer Textwurst genötigt wird, ist zwar ärgerlich, fällt aber nicht so sehr ins Gewicht. Denn: Der Schwierigkeitsgrad des zweiten Narnia-Teils ist sehr niedrig angesetzt, so dass kämpferisches Geschick nicht unbedingt vonnöten ist. Einzig und allein die Bossgegner, und da auch nur jene gegen Ende des Spiels, verlangen dem Spieler ein gewisses Maß an Taktik und Durchhaltevermögen ab.

Gleiches gilt für die Rätsel, die sich nur allzu oft auf das Auffinden und anschließende Betätigen eines Hebels beschränken. Um einen Hebel schließlich umzulegen, werden vom Spieler in Form von Quick-Time-Events stets dieselben Button-Abfolgen abverlangt, was der Abwechslung des Spiels alles andere als zuträglich ist. Wirklich geistig gefordert wird man demnach nicht, selbst die etwas kniffligeren Rätsel im letzten Drittel des Spiels lassen sich durch einfaches Ausprobieren schnell lösen.
Zum ohnehin nicht besonders herausfordernden Gameplay gesellen sich schließlich auch etliche technische Schnitzer wie Grafikfehler oder die angeblich schwenkbare Kamera. Da sich der Schwenk auf wenige Zentimeter beschränkt, wird der Versuch, eine bessere Übersicht zu erlangen, zum oftmals sinnlosen Unterfangen. Immer wieder verschwindet die Spielfigur deshalb hinter Mauern oder Ecken und muss im Blindflug gesteuert werden. Ebenfalls ärgerlich: Im an sich sehr gelungenen Koop-Modus, in den sich ein zweiter Spieler jederzeit auf Knopfdruck einklinken kann, wechselt die Kamera nicht in eine mehr Überblick bietende Totale, wodurch der Bewegungsradius stark eingeschränkt wird.

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Immerhin: Der Spielverlauf ist recht abwechslungsreich gestaltet worden. Von einer ersten Schlacht im Schloss Cair Paravel wechselt das Geschehen an den Strand zu den vier Pevensie-Geschwistern, wo diese mit Hilfe von Fackeln und Taschenlampen dunkle Höhlen durchqueren müssen, ehe im von gefährlichen Bären verseuchten Wald das Wiedersehen mit den Narniaren stattfindet. In der Festung von König Miraz gilt es sich schließlich unentdeckt an den Wachen vorbeizuschleichen, ehe diese Alarm schlagen. Das große Finale erstreckt sich dann über mehrere Kämpfe auf den Schlachtfeldern vor Aslans Tempel. Wie und warum man gerade wo ist, ist für den Spieler allerdings nicht immer offensichtlich.

Auch die zahlreichen Original-Filmsequenzen helfen nur bedingt, Ordnung in die konfus erzählte Geschichte zu bringen. Dem Fan bietet das umfassende Videomaterial allerdings die Möglichkeit, sich den Kino-Besuch zu sparen, bekommt er doch sämtliche Highlights des Films – wenn auch gerafft – im Spielverlauf präsentiert. Neben den Filmsequenzen können zudem weitere Extras wie Konzeptzeichnungen und kleinere Making-of-Clips freigeschaltet werden. Vom umfangreichen Bonus-Material einmal abgesehen, dürfte der Spieler jedoch wenig Anreiz verspüren, des Öfteren in das Königreich von Narnia zurückzukehren.
Fazit: "Die Chroniken von Narnia: Prinz Kaspian" reiht sich leider fast nahtlos in die schier unendlich scheinende Reihe von mittelmäßigen Filmumsetzungen ein. Auch wenn der Spielumfang und das Bonus-Material einiges gut machen: Die spielerischen wie technischen Schwächen sowie ein zu niedrig angesetzter Schwierigkeitsgrad verhindern, dass dauerhafter Spielspass aufkommt.
Plattform: Xbox 360 (getestet), PS3, PC
Publisher: Disney Interactive Studios
Krone.at-Wertung: 6/10

von Sebastian Räuchle www.krone.at
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