Batterien in der kalten Jahreszeit

Laut Angabe von Pannenhelfern bleibt die Hälfte aller Autos wegen leerer Batterien oder
Elektrik-Defekten „liegen“. Die heutigen Starterbatterien werden dabei oft überfordert.
Kräftige Stromverbraucher wie eine heizbare Heck- und erst recht eine beheizte Frontscheibe,
wie Heizgebläse, Nebelscheinwerfer oder Sitzheizung sollten daher unbedingt „mit Verstand“
eingesetzt werden.

In einem VW-Golf leistet die Lichtmaschine fast zwei Kilowatt, in einem Mercedes-Benz der
S-Klasse oder einem Audi A8 sogar noch mehr. 2000 Watt klingen nach viel, reichen aber
hinten und vorne nicht, wenn alle Stromverbraucher eingeschaltet werden.

Die Scheinwerfer – inklusive Instrumentenbeleuchtung – erfordern rund 200 Watt, Nebellampen
zusätzliche 110, die Heckscheibenheizung bis zu 400, eine heizbare Frontscheibe sogar runde
1000 Watt. Hinzu kommen Heizgebläse mit bis zu 400 Watt in der höchsten Stufe und Sitzheizung
mit 100 Watt pro Sitz.

Alles zusammen übersteigt bereits die Nennleistung der Lichtmaschine. Wobei nicht berücksichtigt
ist, dass auch die Motorelektrik – Kraftstoffpumpe, Einspritzung, Zündung, Lambdasonde – bis zu
500 Watt schluckt, dass zahlreiche kleine – wie etwa das Radio – und scharenweise kurzzeitige
Verbraucher – wie Blinker, Bremslicht, elektrische Fensterheben usw. – an der Batterie saugen.
Und diese will nach dem Aderlass für den Anlasser auch wieder geladen werden.

Man braucht sich die Zahlen gar nicht im Einzelnen zu merken.
Nur so viel: Je mehr Stromverbraucher eingeschaltet werden, je kürzer die Fahrstrecke, je mehr
Leerlauf – wie zum Beispiel Stadtverkehr – desto ungünstiger wird die „Stromrechnung“.

Ganz besonders im Winter: Je kälter, desto schwerer lässt sich der Motor mit seinem steifen Öl
durchdrehen und umso mehr Strom braucht der Anlasser. Desto träger aber laufen die Strom
erzeugenden chemischen Vorgänge in der Batterie ab, und desto schwerer tut sie sich die beim
Anlassen selbst im voll geladenen Zustand.

Quelle: ÖAMTC