Akupunktur wirkt unabhängig von Nadelpunkten

Akupunktur hilft gegen Kopfschmerzen und Migräne auch dann, wenn die Nadeln nicht an den von der traditionellen chinesischen Medizin vorgesehenen Punkten gesetzt werden. Das ist zusammengefasst das Ergebnis zweier Meta-Studien, die am Mittwoch bei der renommierten Cochrane-Datenbank veröffentlicht wurden. Wie die Wissenschaftler herausfanden, hatten auch Behandlungen mit falsch gewählten Akupunktur-Punkten eine lindernde Wirkung.



Ein Großteil des klinischen Nutzens von Akupunktur beruht offenbar auf unspezifischen Nadelungs- und starken Placebo-Effekten. Das bedeutet, dass die klassischen Akupunkturpunkte weniger wichtig sind, als das Fachleute bisher behauptet haben“, glaubt Klaus Linde, der am Zentrum für naturheilkundliche Forschung der Technischen Universität München arbeitet, und die Meta-Studien geleitet hat.

Akupunktur besser als Schmerzmittel
Linde hat für die Übersichtsstudien die Daten von insgesamt 33 Untersuchungen mit 6.736 Patienten auswertet, bei denen die Wirkungen der feinen Nadeln zur vorbeugenden Behandlung des Spannungskopfschmerzes und der Migräne untersucht wurde. In beiden Fällen wirkte Akupunktur klar besser als Schmerzmittel.
In der Analyse zur Migräne war die Akupunktur einer medikamentösen Prophylaxe auch dann überlegen, wenn die Nadeln nicht nach den Regeln der traditionellen chinesischen Medizin platziert wurden. Bei Vergleichen von klassischer mit Scheinakupunktur zeigt sich: Die Unterschiede zwischen beiden Techniken waren gering, bei der Studie zum Spannungskopfschmerz war die "echte" Akupunktur der "falschen" allerdings leicht überlegen. www.krone.at