Niki Lauda zur Lage der AUA
Seite 1 von 1
Niki Lauda zur Lage der AUA
Für Niki Lauda (59) ist der AUA-Verkauf eine "krasse Wettbewerbsverzerrung". Aber es würde ihn reizen, an Bord zu gehen und die Airline zu retten.
Wie sehen Sie denn heute die Chancen? Lässt sich die AUA überhaupt noch jemals sanieren?
NIKI LAUDA: Die AUA hätte viel früher etwas tun müssen. Aber typisch Österreich. Jeder hilft jedem, keiner ist schuld. Mit dem Verkauf an die Lufthansa kamen die 500 Millionen Euro Schuldennachlass durch den Staat dazu. Und jetzt liegt das ganze Problem in Brüssel. Schwer zu sagen, wie es ausgehen wird.
Das heißt was?
LAUDA: Ich als Konkurrent, der mit seinem eigenen Geld fliegt, nix geschenkt bekommt und wirtschaften muss wie jeder normale Mensch, warte gespannt, wie diese Wettbewerbsverzerrung, die zu 110 Prozent gegeben ist, bei der EU gesehen wird.
Wollen Sie damit sagen, Sie haben den AUA-Verkauf in Brüssel beeinsprucht?
LAUDA: Nicht beeinsprucht. Aber wir wurden als Partei gefragt und mussten eine Eingabe machen, wie Air France, wie British Airways und wie alle anderen auch. Wir mussten Argumente liefern, wie wir die Situation sehen.
Die Entscheidung wird wohl einige Monate dauern?
LAUDA: Ja, denn die Komplexität ist das Schwierige. Die AUA wird an die größte, erfolgreichste europäische Airline verkauft. Und kriegt vom Staat 500 Millionen Euro dazu. Das ist eine neue Situation, macht die Wettbewerbsverzerrung noch krasser.
Aber die AUA muss doch blitzartig reagieren, um überhaupt weiter fliegen zu können?
LAUDA: Das wird ja gerade gemacht. Ich fürchte nur, das Ganze wird noch viel dramatischer werden. Wirtschaftskrise, 25 Prozent weniger Passagiere. Und dann verzögert sich der Verkauf durch die Brüssel-Entscheidung auch noch. Also mir tun die AUA-Mitarbeiter langsam leid.
Wer auch immer Sie fragen würde: "Herr Lauda, helfen Sie uns, übernehmen Sie die AUA!" Würden Sie das tun?
LAUDA: Das Problem ist: Ich will keine Grauzonen zulassen. Aber damit stehe ich in unserem Land allein da. Und bei den meisten AUA-Mitarbeitern bin ich "persona non grata". Ihnen werden ständig Grauzonen erzählt, während ich einfach sage, wie ich die Dinge sehe.
Aber die Aufgabe wäre eine reizvolle für Sie?
LAUDA: Noch einmal, ich sehe es auf Grund der Emotionen, die dort herrschen, sehr schwierig, eine Chance zu bekommen. Aber ich hätte sicher Ideen, wie man auch diese Situation gemeinsam lösen könnte.
INTERVIEW: GERHARD NÖHRER, GERALD POTOTSCHNIG www.kleine.at
Wie sehen Sie denn heute die Chancen? Lässt sich die AUA überhaupt noch jemals sanieren?
NIKI LAUDA: Die AUA hätte viel früher etwas tun müssen. Aber typisch Österreich. Jeder hilft jedem, keiner ist schuld. Mit dem Verkauf an die Lufthansa kamen die 500 Millionen Euro Schuldennachlass durch den Staat dazu. Und jetzt liegt das ganze Problem in Brüssel. Schwer zu sagen, wie es ausgehen wird.
Das heißt was?
LAUDA: Ich als Konkurrent, der mit seinem eigenen Geld fliegt, nix geschenkt bekommt und wirtschaften muss wie jeder normale Mensch, warte gespannt, wie diese Wettbewerbsverzerrung, die zu 110 Prozent gegeben ist, bei der EU gesehen wird.
Wollen Sie damit sagen, Sie haben den AUA-Verkauf in Brüssel beeinsprucht?
LAUDA: Nicht beeinsprucht. Aber wir wurden als Partei gefragt und mussten eine Eingabe machen, wie Air France, wie British Airways und wie alle anderen auch. Wir mussten Argumente liefern, wie wir die Situation sehen.
Die Entscheidung wird wohl einige Monate dauern?
LAUDA: Ja, denn die Komplexität ist das Schwierige. Die AUA wird an die größte, erfolgreichste europäische Airline verkauft. Und kriegt vom Staat 500 Millionen Euro dazu. Das ist eine neue Situation, macht die Wettbewerbsverzerrung noch krasser.
Aber die AUA muss doch blitzartig reagieren, um überhaupt weiter fliegen zu können?
LAUDA: Das wird ja gerade gemacht. Ich fürchte nur, das Ganze wird noch viel dramatischer werden. Wirtschaftskrise, 25 Prozent weniger Passagiere. Und dann verzögert sich der Verkauf durch die Brüssel-Entscheidung auch noch. Also mir tun die AUA-Mitarbeiter langsam leid.
Wer auch immer Sie fragen würde: "Herr Lauda, helfen Sie uns, übernehmen Sie die AUA!" Würden Sie das tun?
LAUDA: Das Problem ist: Ich will keine Grauzonen zulassen. Aber damit stehe ich in unserem Land allein da. Und bei den meisten AUA-Mitarbeitern bin ich "persona non grata". Ihnen werden ständig Grauzonen erzählt, während ich einfach sage, wie ich die Dinge sehe.
Aber die Aufgabe wäre eine reizvolle für Sie?
LAUDA: Noch einmal, ich sehe es auf Grund der Emotionen, die dort herrschen, sehr schwierig, eine Chance zu bekommen. Aber ich hätte sicher Ideen, wie man auch diese Situation gemeinsam lösen könnte.
INTERVIEW: GERHARD NÖHRER, GERALD POTOTSCHNIG www.kleine.at
Seite 1 von 1
Befugnisse in diesem Forum
Sie können in diesem Forum nicht antworten
|
|