Todesdrama an der Eiger Nordwand

Die Eiger Nordwand hat neue Opfer gefordert. Beim Versuch einer Besteigung erfroren zwei Alpinisten. Einer von ihnen konnte vor dem Tod noch seinen Vater mit dem Handy erreichen.



Zwei seit Montag am Eiger im Berner Oberland vermisste Schweizer Bergsteiger sind tot. Das haben am Mittwoch in Interlaken Vertreter der Rettungsstation Grindelwald mitgeteilt. Ein Arzt, der mit einem Hubschrauber bis auf fünf Meter an die zwei Schweizer herankam, schloss aus der Stellung der Körper im Schnee, dass die beiden nicht mehr am Leben sind, sagte ein Einsatzleiter.

Kurzer Telefonkontakt
Die beiden als erfahren geltenden Bergsteiger waren am Sonntagmorgen bei guten Wetterverhältnissen in die Eigernordwand gestiegen. Als sie sich bis zum Abend nicht gemeldet hatten, alarmierten die Angehörigen die Rettungskräfte. Am Dienstag hatte der Vater eines der Bergsteiger am Morgen einen kurzen telefonischen Kontakt herstellen können. Nach Informationen der Zeitung „Blick“ soll der Sohn zu diesem Zeitpunkt bereits über Erfrierungen geklagt haben.

Das schlechte Wetter ließ jedoch keine weiteren Rettungsaktionen zu. Am frühen Mittwochmorgen entdeckte dann die Besatzung eines Rettungshubschraubers an der Eigerwestflanke auf 3800 Metern Höhe die beiden Alpinisten.

Da die beiden Leichen noch nicht geborgen sind, gibt die Rettungsstation Grindelwald Alter und genaue Herkunft der beiden Alpinisten nicht bekannt. Den Rettungskräften war unklar, warum die beiden Männer in der Westflanke nicht mehr weiter gehen konnten. So deute nichts auf einen Absturz hin. Möglicherweise hätten sie sich verirrt. Der Fundort auf dem Eigerjoch befindet sich an der der Abstiegsroute. Am Berg herrschten zum Teil Temperaturen von unter 20 Grad minus, auch große Mengen an Neuschnee könnten die Bergsteiger behindert haben.
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