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Hundsgemeine Prügel-Action in "DTR: Retribution

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Beitrag von sigi Fr Apr 30, 2010 9:03 pm

Wenn Muskelprotz Jack Slate und sein testikelfressender Vierbeiner Shadow durch Grant City ziehen und die Straßen mit jeder Menge Blei, den Geräuschen splitternder Knochen und den Schreien von Yakuza-Gangs erfüllt sind, bleibt kein Auge der "18+"-Spielerfraktion trocken. "Dead to Rights: Retribution" schafft dabei den Spagat zwischen Third-Person-Shooter und solider Prügel-Action. Jedoch bleiben die abgedroschene Story und die teilweise lieblose Objektgrafik dann doch hinter den Erwartungen an einen Fortsetzungsroman zurück.

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Acht Jahre nach der Geburt des ersten Teils im Hause Namco und weitere fünf Jahre nach dessen Prequel, stürzt sich der Cop mit dem eingängigen Namen erneut ins Gefecht. Nachdem Slate zu Beginn als Ein-Mann-Armee ein Hochhaus von Geiselnehmern gesäubert und anschließend mit seinem Vater – ein Gesetzeshüter der alten Schule – gewissermaßen zur Nachbesprechung des Einsatzes ein archaisch-lässiges Boxduell ausgetragen hat, geht kurz darauf alles schief: Der blutüberströmte Vater stirbt in den Armen seines Sohnes. Dieser sinnt fortan auf Rache und weil auch der Wolfshund gerade sein Herrchen verloren hat, schließt sich der stattliche Flohteppich kurzer Hand dem Feldzug von Jack an.
Danach kämpft sich das Duo durch den zehn Level umfassenden Storymodus. Die eher langatmigen Zwischensequenzen sind dabei kaum von Bedeutung und bieten dem Spieler bestenfalls willkommene Pausen, um dringenderen Geschäften nachzugehen.

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"And stay down"
Flüssig, präzise und durchwegs gelungen gestaltet sich dagegen das Gameplay. Die Kameraführung erlaubt einen schnellen Wechsel zwischen martialischer Akrobatik und Abzugsfinger-Gymnastik, ohne dass dabei die unterschiedlichen Perspektiven Verwirrung stiften würden. Und nach einer Eingewöhnungsphase lassen sich dann schnell die Gegner nach Herzenslust mit allerlei Combos, Slow-Motion-Attacken (dem so genannten "Focus-Mode") und blutigen Takedowns massakrieren, die der nicht gerade wortgewandte Held mit einer überschaubaren Anzahl von Macho-Sprüchen á la "And stay down!" quittiert.


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Richtig kurzweilig werden die Konfrontationen aber erst durch die unerwartet variantenreiche KI der Angreifer. Diese wechseln ständig ihre Stellungen, nehmen Deckung und flüchten auch gegebenenfalls vor einem allzu stürmischen Angriff, um sich neu zu formieren. Doch keine Angst, sollte der vehemente Vormarsch feindlicher Truppen doch einmal die Nerven des Spielers allzu sehr strapazieren, besteht jederzeit die Möglichkeit, den gewählten Schwierigkeitsgrad anzupassen.
Damit auch die Nahkampf-Atmosphäre nicht zu kurz kommt, haben sich die Entwickler von Volatile Games dazu entschlossen, Munition nur in Maßen zur Verfügung zu stellen. Außerdem steht dem Helden zwar ein beachtliches Repertoire an Feuer-, Schockwaffen und Granaten zur Verfügung, jedoch sind seine Packesel-Qualitäten trotz Cornetto-Figur auf eine Pistole und ein Gewehr beschränkt. Hinzu kommt, dass nur mittels "Faust-und-Fuß"-Duellen oder präzisen Headshots die Focus-Energie aufgeladen werden kann.

Vertrau (nicht zu sehr) auf deinen Schatten
Wunderbar aufgelockert werden die "Shoot-and-kill"-Szenarien durch Shadow, Jack Slates treuen Begleiter mit der kalten Schnauze. Und man staunt nicht schlecht, wenn man zum ersten Mal sieht, wie sich das nasse Fellknäuel mitten im Kugelhagel auf einen Gegner stürzt, ihn dort zu fassen bekommt, wo es Männern richtig weh tut, und ihn in Sekundenschnelle zerfleischt.
Shadow hört auch aufmerksam auf sein Herrchen, wenngleich die Palette an Kommandos eher mager ausfällt: So lässt sich Shadow auf Gegner hetzen, hört auf "Bei Fuss!" und "Bleib!" und kann umherliegende Waffen apportieren. Doch in der Hitze des Gefechts bleibt der Hund oft Hund und daher wohl etwas ratlos zurück oder stellt sich – im Vergleich zur KI der zweibeinigen Gegner – ein wenig dumm an.

Aufspüren, anlocken und zubeißen
Für Kurzweil sorgen gelegentliche Schleich-Missionen, bei denen man stets in die Rolle des Hundes schlüpft und etwa Schlüsselkarten finden muss, um seinem Herrchen Tür und Tor zu öffnen. Mit animalischen Sinnen ausgestattet, kann der Wolfshund den Herzschlag seiner Gegner auch durch Hindernisse hindurch aufspüren, diese durch leises Bellen anlocken und ihnen dann blitzschnell das Fleisch von der Kehle fetzen.
Diese Sequenzen stellen zwar eine willkommene Abwechslung im Spielverlauf dar, ein Wermutstropfen bleibt allerdings: Hat man auf leisen Pfoten die Schlüsselkarte gefunden, muss man meist auf dem gleichen Weg ohne nennenswerte Spannungsmomente zu Jack zurücklaufen, der dann die wohlbekannte Umgebung erneut passieren muss.
Einen schalen Nachgeschmack hinterlässt zudem die lieblose Gestaltung von Objekten: Obwohl das Leveldesign gut gelungen ist und sowohl Lichteffekte als auch Shadows Bewegungsanimation hochkarätig sind, lässt die Liebe zum Detail bei Gebäuden und Fahrzeugen doch sehr zu wünschen übrig. Vielmehr – so scheint es – wurden hier nach dem Baustein-System Quader, Zylinder und Pyramiden einfach an- und ineinander gestoppelt.
Fazit: Die schonungslose Gewalt ist trotz anfänglicher Skepsis nicht das einzige, womit der Hybrid aus Third-Person-Shooter und solidem Prügelspiel für Aufsehen sorgt. So zieht das Single-Player-Spiel trotz lahmer Story und ausbaufähiger Objekt-Grafik jene in seinen Bann, die Freude an kurzweiligen KI-Gefechten haben und sich an variantenreichen Takedown-Moves, einer Fülle aus Feuerwaffen und einem bissigen Partner der etwas anderen Art erfreuen können.
Plattform: Xbox 360 (getestet), PS3
Publisher: Namco
krone.at-Wertung: 7/10

von Fritz Schneeberger www.krone.at
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