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Ein zweischneidiges Schwert für die Wii: "Skyward Sword"

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Beitrag von sigi Mo Nov 28, 2011 8:05 pm

Link ist alt geworden. 25 Jahre hat der Held aus "The Legend of Zelda" bereits auf dem Buckel. Nintendo nimmt dieses Jubiläum zum Anlass und präsentiert der Fangemeinschaft mit "Skyward Sword" rechtzeitig zum Weihnachtsfest ein neues "Zelda", dem man allerdings an vielen Stellen sein Alter bereits deutlich ansieht.
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The Legend of Zelda: Skyward Sword" erzählt die Vorgeschichte zu "The Ocarina of Time", das 1998 für den N64 erschien. Obwohl seitdem 13 Jahre vergangen sind, bleibt Nintendo auch bei seinem neuesten Abenteuer dem Grundprinzip der Serie treu: Prinzessin Zelda wird entführt, Link eilt hinterher und kämpft sich durch tiefe Wälder, Vulkanlandschaften, Berge und Höhlen. Dabei gibt es neben altbekannten auch neue Items zu entdecken, kniffelige Rätsel in Dungeons zu lösen und hartnäckige Endgegner zu besiegen. Das bringt viel Spaß, etwas mehr Innovation wäre aber dennoch wünschenswert gewesen.
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Denn von der neuen Steuerung mit der Wii MotionPlus abgesehen, die einen dank präziser Übertragung der Bewegungen von der Hand auf den Bildschirm fast wie einen echten Schwertmeister kämpfen lässt, gibt es kaum Neues in Hyrule. So hält Nintendo etwa nach wie vor an den bereits hinlänglich bekannten Textboxen fest, was sich leider negativ auf den Spielfluss und die –atmosphäre auswirkt.

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Bereits der Beginn des Spiels wird dadurch zur Geduldsprobe: Eine gute Stunde müssen abenteuerhungrige Gamer mit faden Dialogen zubringen, ehe das eigentliche Spiel überhaupt ins Rollen kommt. Auch danach wird man leider nicht von den für Nintendo typischen Hinweisen, Ratschlägen und Ermahnungen verschont – zum Beispiel, wenn die Zaubertrank- Verkäuferin bei jedem Besuch erneut zu einer ausschweifenden Erklärung ansetzt, obwohl man besagten Trank bereits Dutzende Male gekauft hat.

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Was für junge Gamer noch nützlich und hilfreich sein mag, geht älteren Semestern bald auf die Nerven und wirft die Frage auf, warum sich Nintendo auch ein Vierteljahrhundert nach Erscheinen des ersten Link- Abenteuers noch hartnäckig Errungenschaften wie etwa einer Sprachausgabe verweigert. Auch ein Klassiker wie die Zelda- Reihe könnte schließlich von neuen Ansätzen und einem userfreundlicheren Handling profitieren.

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Etwas sanierungsbedürftig mutet auch die Grafik an. Sicher: Für Wii- Verhältnisse sieht "Skyward Sword" geradezu fantastisch aus. Landschaften und Charaktere wurden zwar minimalistisch, aber zweckgemäß und stimmungsvoll in Szene gesetzt und so manche Zwischensequenz besitzt cineastische Züge. Auf heutzutage durchwegs üblichen Flachbildfernsehern mit Bildschirmdiagonalen jenseits der 32 Zoll kann die Optik allerdings bestenfalls als durchschnittlich bezeichnet werden. Kaum auszumalen, wie großartig "Skyward Sword" in HD und ohne Textboxen sein könnte.

Aller Kritik zum Trotz gibt es viel Gutes über "Skyward Sword" zu berichten. Neben dem gewohnt hervorragenden orchestralen Soundtrack gilt dies vor allem für die Steuerung mittels Wii MotionPlus, dem eigentlichen Star des neuesten "Zelda"- Abenteuers. Dank ihr werden sämtliche Bewegungen präzise erfasst und in Echtzeit auf den Bildschirm übertragen. Bäume lassen sich so beispielsweise in alle möglichen Richtungen zerhacken und Verteidigungen von Gegnern umgehen.

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Da fast jeder Gegner eine eigene Taktik verlangt, bedarf es dabei allerdings einer nicht unwesentlichen Portion an Köpfchen. So müssen beispielsweise von der Decke baumelnde Spinnen erst mit einem seitlichen Schwerthieb um die eigene Achse gedreht werden, um anschließend mit einem gezielten Vorwärtsstoß die Schwachstelle am Bauch treffen zu können. Das sorgt einerseits für Abwechslung und strategischen Tiefgang, kann andererseits aber auch minutenlanges Grübeln bis hin zu Frust nach sich ziehen.

Neben den Schwertkämpfen werden zudem alle Items, von denen sich viele durch das Sammeln von allerlei Gimmick aufrüsten und verbessern lassen, über die Wii MotionPlus gesteuert. So kann man beispielsweise eine Art mechanischen Käfer zielgenau durch die Luft fliegen lassen, Bomben werfen, am Seil hin- und herschwingen, über Abgründe balancieren oder auf dem Rücken des gefiederten Freundes durch die Lüfte schweben. Nintendo reizt hier die Möglichkeiten seiner Bewegungssteuerung voll aus und demonstriert, was alles möglich ist. Ein einfacher Knöpfchendruck hätte es so manches Mal aber auch getan.

Was die Gestaltung der einzelnen Welten anbelangt, beschreitet "Skyward Swords" neue Wege. Im Gegensatz zu früheren "Zelda"- Titeln gibt es nämlich erstmals keine komplett verbundene Oberwelt mehr. Stattdessen setzen die Entwickler auf in sich abgeschlossene Bereiche, die es – mit leichten Veränderungen und Anpassungen im Design - im weiteren Spielverlauf mitunter mehrfach zu durchforsten gilt. Auch durch etliche Suchaufträge wird man dazu gezwungen, immer wieder zwischen den Welten hin- und herzuwechseln, wodurch die Spielzeit künstlich aufgebläht wird. Der Besuch der Dungeons lohnt da schon eher, sind diese doch aufregender und spannender gestaltet als die Oberwelt und laden dadurch mehr zum Erkunden ein.

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Fazit: Mit "The Legend of Zelda: Skyward Sword" stürzt man sich mit einem zweischneidigen Schwert ins neueste Abenteuer: Die comicartige Grafik, die stimmungsvollen Zwischensequenzen und der grandiose Soundtrack zaubern eine gewohnt zauberhafte "Zelda"- Atmosphäre auf den Bildschirm, die Schwertkämpfe überzeugen dank neuer Wii- MotionPlus- Steuerung und die Dungeons bestechen durch abwechslungsreiche Rätsel und Endgegner. Nach 25 Jahren wäre es allerdings höchste Zeit für ein paar sanfte Modernisierungen. Insbesondere die nervigen Textboxen mit ihren ausufernden Erklärungen und Hilfstexten sollten – spätestens mit Erscheinen der Wii U – ausgemustert werden. Bis dahin kommen alteingesessene Fans und Nostalgiker, die sich genau das von einem "Zelda" erwarten, jedoch voll auf ihre Kosten, werden doch alle bekannten und lieb gewonnenen Muster der Reihe fortgesetzt.

Plattform: Wii
Publisher: Nintendo
krone.at- Wertung: 8/10


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