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Das Ende des Webbrowser-Giganten

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Beitrag von sigi Fr Feb 29, 2008 3:38 pm

Der Internet-Browser Netscape schrieb Geschichte, seine Entwickler waren die ersten Stars der Dotcom-Blase – doch jetzt beerdigt AOL Time Warner die Kult-Software.
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Mit dem Ende der Marke Netscape verschwindet auch die Erinnerung an den ersten Goldrausch im Internet. Vor Netscape war das Netz ein Platz für Computer-Freaks und interessierte Akademiker, durch das man sich mit komplizierten Befehlen bewegen konnte. Dann kam der grafische Webbrowser und veränderte das Internet nachhaltig: Das Netz begann seinen Siegeszug als Massenmedium und seine Kommerzialisierung begann.

Die Netscape-Story begann am 21.4.1993 in den USA unter dem sperrigen Namen „Version 1.0 von NCSA Mosaic für X Window Systeme“. Die 21-jährigen Studenten Marc Andreessen und Eric Bina hatten Mosaic im Rahmen der üblichen Arbeit am National Center for Supercomputer Applications (NSCA) in Illinois entwickelt. Der Anlass: Ein Professor hatte von einem wissenschaftlichen Projekt am Genfer Atomforschungszentrum CERN gelesen und bat die Software Group, ihm solch einen Browser zu programmieren, mit dem man die World-Wide-Web-Seiten (WWW) in Genf aufrufen konnte.

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Das Internet wird bunt
Andreessen und Bina machten sich in Diskussionsforen schlau. Sie stießen dort auf eine hitzige Diskussion, ob das Internet textbasiert bleiben oder auch Grafiken transportieren soll. Bisherige Nutzer lehnten dies absolut ab, doch Bina und Andreessen sahen genau darin ihre Chance.

Beide arbeiteten an Grafikcomputern von Silicon Graphics und waren eigentlich für die Programmierung von Bildkonvertern zuständig. Ihr Mosaic integrierte als erster Browser Texte und Bilder einer HTML-Seite. Ältere Software wie der Ur-Browser des WWW-Erfinders Tim Berners-Lee in Genf oder der damals sehr populäre Viola konnten zwar Grafik anzeigen – jedoch nur, wenn diese vom Anwender extra angeklickt wurden. Mit Mosaic begann das textorientierte World Wide Web bunt zu werden, der Browser lieferte den praktischen Beweis, dass das Web eine Sache für jedermann ist. Mit Mosaic explodierten die Zugriffszahlen auf die damals verfügbaren Webseiten, von denen in der Folge immer mehr entstanden.

Die Einfachheit der Netz-Revolution

Im Laufe des Jahres 1993 entwickelte sich Mosaic zu einem Selbstläufer. Ende 1993 waren bereits zwei Millionen Kopien von Mosaic im Umlauf, die Downloadrate der Software mit dem Mozilla-Logo betrug sensationelle 100 000 Kopien pro Monat. An Computern sonst uninteressierte Menschen meldeten sich zu Besuch an, weil es da „so ein Zeug gibt, mit dem man das Internet sehen kann“, wie es häufig hieß.

Frühzeitig begann die Universität Illinois damit, die Software zu verkaufen. Beauftragt wurde zunächst unter anderem die Firma Spyglass, die mit anderen NCSA-Produkten erfolgreich war. 1994 erwarb Microsoft von Spyglass eine unbeschränkte Mosaic-Generallizenz für 2 Millionen Dollar.

„Mosaic war kein großes Stück Software, und in vielem ist die konzeptionelle Leistung von Berners-Lee in der Entwicklung des WWW höher einzuschätzen“, urteilte Martin Campbell-Kelly, Professor für Softwaregeschichte an der Universität Cambridge. „Doch Mosaic brachte den Knoten zum Platzen. Revolutionen sind meistens sehr einfach gestrickt.“
Von FOCUS-Online-Autor Detlef Borchers
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