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Internet aus der Steckdose

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Beitrag von sigi Mo März 10, 2008 9:19 am

Kein Kabelsalat, keine Probleme mit abschirmenden Wänden: Powerline-Adapter scheinen eine tolle Alternative zu WLAN und Ethernet zu sein.


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Einfach die Geräte in die Steckdose stecken, mit dem PC verbinden und drauflossurfen – das versprechen zumindest die Anbieter. Doch ganz so einfach ist das nicht. Das Internet aus der Steckdose hat nämlich auch seine Tücken.

Zunächst einmal sind Stromkabel natürlich nicht primär für den Datentransfer ausgelegt. Geräte, die zwischen den Adaptern am Stromnetz hängen, können daher den Datentransfer stören. Kühlschränke, Fernseher und Co. werden dann schnell zur Geschwindigkeitsbremse, warnt Ernst Ahlers von der Zeitschrift „c´t“. Zudem dämpft die Leitung das Signal. Je länger der Weg, den die Daten übers Stromkabel zurücklegen müssen, desto schlechter ist die Übertragungsrate.

Zum Surfen reicht Powerline

Powerline kann also störanfällig sein und ist zudem auch relativ langsam. Aktuelle Geräte schaffen eine Datenübertragungsrate von maximal 200 Megabit pro Sekunde – und das auch nur im Idealfall. Zum Vergleich: WLAN kommt mit modernen Geräten bei guter Funkverbindung auf 300 Megabit, und das Ethernet überträgt Daten inzwischen im Gigabit-Bereich. Zum Surfen im Internet reicht Powerline aber völlig aus, wer jedoch gleichzeitig einen Film ansehen und Daten herunterladen will, bekommt schnell Probleme.
Einen gewaltigen Unterschied gibt es zwischen den Geräten selbst. Die Powerline-Adapter der ersten Generation sind mit 14 Megabit total überholt und werden inzwischen in Supermärkten und bei Billigketten verramscht. Die Geräte der zweiten Generation versprechen eine halbwegs akzeptable Übertragungsrate von 85 Megabit. Beide Typen sind nicht mit der neuen Generation kompatibel, die auf maximal 200 Megabit kommt. Wer also einen schnelleren Adapter kauft, kann die alten nur noch wegwerfen.

Installation in der Regel schnell und unkompliziert

Kompatibilität ist auch bei den neuen Adaptern, die seit zwei Jahren auf dem Markt sind, ein großes Problem: Die Geräte basieren auf verschiedenen Techniken, was man ihnen aber von außen nicht ansieht. Wer also sein Netzwerk erweitern will, ist gezwungen, Geräte vom gleichen Hersteller und der gleichen Serie zu kaufen.

Ein Vorteil des Powerline-Systems ist die schnelle Installation. Die Software liegt schon bei, und die Adapter werden einfach per Knopfdruck synchronisiert – wenn sie es nicht sogar automatisch erledigen. Wichtig ist laut Ahlers, bei der Installation ein sicheres Passwort zu bestimmen, das aus einer zufälligen Buchstaben- und Zahlenkombination besteht.

Achtung: Nachbar liest mit

Denn Stromleitungen führen durchs ganze Haus – und können damit die Daten ungewollt zum Nachbarn transportieren. „c´t“-Tests haben das Versprechen der Hersteller widerlegt, dass die Signale am heimischen Stromzähler hängen bleiben. Nutzt der Nachbar ebenfalls Powerline-Adapter, kann es unter Umständen passieren, dass er vollen Zugriff auf das fremde Datennetz bekommt. Ein Passwort schützt vor solchen Unliebsamkeiten. Ansonsten ist der Sicherheitsstandard laut Ahlers jedoch hoch.

Beim Kauf von Powerline-Adaptern sollte man unbedingt darauf achten, dass die Geräte mit dem Betriebssystem kompatibel sind. Das ist bei Windows kein Problem, kann jedoch bei Linux oder Mac OS schiefgehen. Zwar unterstützen auch diese Systeme die Nutzung von Powerline, allerdings muss man sich die passende Installationssoftware unter Umständen selbst besorgen.

Ultrabreitbandsysteme in der Entwicklung

Powerline läuft im Kurzwellenbereich und ist daher Funkamateuren ein Dorn im Auge. Die Adaptertechnik verursacht jedoch kaum Probleme, die Bundesnetzagentur hat in den vergangenen zwei Jahren nur zwei Störungen registriert. Die Strahlung ist laut Ahlers zudem niedriger als bei Handys oder Schnurlostelefonen.

Der Experte betrachtet Powerline als Ergänzungstechnik für Ethernet und WLAN. Die Übertragungsrate wird sich nach seiner Einschätzung ähnlich wie bei WLAN nicht mehr signifikant steigern lassen. Inzwischen wird daher schon an ganz anderen Möglichkeiten der Datenübertragung getüftelt – etwa an Ultrabreitbandsystemen, die per Funk über kurze Entfernungen eine wesentlich höhere Datentransferrate erreichen.
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