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Windchaser

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Beitrag von sigi Do Mai 29, 2008 9:24 pm

Was tun, wenn das Leben auf dem Land 600 Jahre nach einem gewaltigen Krieg, dem "Weltenbrand", einfach zu langweilig ist? Der spirituell außergewöhnlich begabte Ioan entscheidet sich im zarten Alter von 22 dazu, sich einer Gilde anzuschließen. Kampfveteran Caine und seine sexy Ziehtochter Shara, die mit dem namengebenden Luftschiff Windchaser umherziehen, kommen da genau recht.

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Windchaser" ist eine ungewöhnliche Mischung. Bestimmt wird das Spiel von fordernden, sehr taktisch ausgerichteten Echtzeitkämpfen. Da jeder Held einen eigenen Kampfstil hat, der bestimmte Vor- und Nachteile bietet, und diverse Quests zu erledigen sowie Gegenstände einzusammeln sind, kommt jedoch auch Rollenspiel-Feeling auf.
Das Trio zieht im Luftschiff durch die Lande, besser gesagt Lüfte, immer auf der Suche nach neuen Mitstreitern. Um diese zu erreichen und Quests zu erhalten, muss eine Karte erobert werden. Erst wenn die Feinde geschlagen sind, kann das wertvolle fliegende Hauptquartier landen und neue Rekruten aufnehmen. Auf der Windchaser werden Heiltränke gebraut, Artefakte untersucht und Einheiten ausgebildet - wer auf einen Einsatz im Kampf hofft, wird jedoch enttäuscht. Dafür dient die mobile Basis der Regeneration der Truppen. Sterben kann nämlich niemand, die kräftig verhauenen Helden schleppen sich lediglich quälend langsam in Richtung Windchaser.
Das Kampfsystem ist schwer zu erklären und noch schwerer zu meistern. Ein fehlendes Tutorial macht die Sache nicht unbedingt besser - da hilft nur, jenen 14 Seiten im Handbuch, die allein die Kämpfe erläutern, sehr viel Aufmerksamkeit zu widmen. Das System basiert auf dem Schere-Stein-Papier-Prinzip: Jeder Held ist Meister eines von drei Kampfstilen, der je einem anderen unter- sowie überlegen ist. Ioan kämpft mit Konzentration, was stärker ist als Caines Disziplin, die wiederum Sharas Chaos schlägt - was der Konzentration voraus ist. Natürlich nur theoretisch, denn jeder Charakter kann im Level aufsteigen.

Die Windchaser sammelt im Verlauf der Geschichte immer mehr Freiwillige ein, alle Kämpfer werden in bis zu fünf Gruppen von bis zu fünf Personen eingeteilt. Jede Gruppe wird von einem Anführer geleitet, dessen Kampfstil sich auf die anderen auswirkt. Den gleichen Effekt haben Attribute wie Stärke oder Moral jedes einzelnen Gruppenmitglieds. Dazu kommen noch Spezialfähigkeiten und Artefakte oder Heiltränke. Wer denkt, das wäre schon kompliziert genug, sollte bedenken, dass nun erst die Gegner ins Spiel kommen: Von weitem sichtbar, muss der Spieler möglichst schnell herausfinden, welchen Kampfstil diese pflegen und je nachdem seine Truppen aufstellen. Konzentration schlägt Disziplin schlägt Chaos und so weiter.
Aufgrund weiterer Talente und Attibute reicht das allein jedoch oft nicht aus - was nicht selten zur Folge hat, dass ein Kampf verloren wird, die eigenen Truppen schrecklich langsam zur Windchaser zurückhumpeln und beim nächsten Versuch alle Gegner wieder vor einem stehen. Nicht unbedingt hilfreich ist da, dass das Kampfgeschehen - besonders bei Angriffen aus dem Hinterhalt - schnell hektisch wird, eine Pause-Funktion für das Justieren der Truppen hätte so manche Schlacht gerettet und den ohnehin knackigen Schwierigkeitsgrad (der nicht veränderbar ist) verträglicher gestaltet. Ärgerlich ist da, dass sich die verschiedenen Attribute so stark auf alle Gruppenmitglieder auswirken dass es manchmal schon reicht, wenn eines kampfunfähig geschlagen wird - alle anderen verlieren die Lust am Kampf obwohl kaum verletzt und ergreifen lieber die Flucht.

Grafisch kann "Windchaser" nicht mit aktuellen Genrestandards mithalten, was dem Spiel jedoch aufgrund der fröhlich-lebendigen Spielewelt verziehen wird. Die steckt voller unterschiedlicher Quests - Monster verhauen, sich auf die Seite der Schwachen oder der Unterdrücker stellen, ein ganzes Dorf retten und vieles mehr -, die jedoch fast immer nach dem gleichen Prinzip ablaufen. Aufgelockert wird diese Uniformität durch die gut aufgebaute Geschichte, in deren Verlauf nicht nur Caine einige Geheimnisse verraten, sondern auch Ioan sein wahres Talent und seine Bestimmung entdecken muss. Schließlich beschäftigt die ganze Welt die Frage nach dem Zorn der Zweifaltigkeit, einer Gottheit, die von Orthodoxen beschwichtigt und Reformisten hinterfragt wird...
Fazit: "Windchaser" bietet frische Ansätze, eine durchaus spannend erzählte Geschichte und einen interessanten Genremix. Dennoch: der Schwierigkeitsgrad ist besonders für Einsteiger enorm hoch und das komplexe Kampfsystem, das zudem einige Schwächen aufweist (etwa, wenn mitten im Kampf die eigenen Truppen weglaufen, obwohl nur ein Teil verletzt ist) tut sein übriges, Begeisterungsstürme zu verhindern. Besonders schade ist jedoch, dass das namensgebende Luftschiff nicht in den Kampf zieht.

Plattform: PC
Publisher: dtp/anaconda
Krone.at-Wertung: 70%


Zur Website : http://www.windchaser-game.de/


von Bernadette Geißler
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