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Fallout 3

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Beitrag von sigi Do Dez 11, 2008 9:56 pm

200 Jahre sind vergangen, seit die Welt am Höhepunkt eines Krieges mit China in einem veheerenden Nuklearkrieg untergegangen ist. Nun, im Jahr 2277, gleicht der einst so prächtige Planet einer Alptraumlandschaft, in der plündernde Banden, Supermutanten, verwesende wilde Ghule und defekte Militärroboter den wenigen noch verbliebenen Menschen das Leben zur Hölle machen. Überleben lautet die Devise, wenn sich der Spieler in "Fallout 3", dem neuesten Rollenspiel-Streich der "Oblivion"-Entwickler von Bethesda Softworks, auf eine Reise in eine "strahlende" Zukunft begibt.

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Seinen Anfang nimmt das Spiel im Vault 101, einem Atomschutzbunker, in dem der Held oder die Heldin das Licht der Welt erblickt. In den ersten darauf folgenden Spielstunden dürft ihr die nächsten – zeitlich stark gerafften – 19 Jahre mit eurem Vater unter der Erde in der Anlage verbringen – ausgehend von ersten Entdeckungsreisen im Laufstall über die Party zum 10. Geburtstag bis zur Reifeprüfung im Teenageralter. Als ihr gerade denkt, dass das Leben nicht schöner sein könnte, überschlagen sich jedoch die Ereignisse: Euer Vater verschwindet in einer Nacht- und Nebelaktion aus der sicheren Umgebung des Vaults und ihr stürzt ihm fast ebenso kopflos hinterher.
Einmal draußen, bleibt es euch wie auch schon bei "Oblivion" selbst überlassen, was ihr mit der gewonnenen Freiheit anzustellen gedenkt. Eines aber ist sicher: Ob ihr euch nun auf die Suche nach eurem Vater macht oder querfeldein auf Entdeckungstour geht, in dieser menschenfeindlichen Umgebung werdet ihr ohne Ausrüstung nicht weit kommen. Und die wiederum gibt es nur gegen Geld bzw. Kronkorken der beliebten Nuka-Cola-Brause, so dass ihr euch anfangs – recht genretypisch – mit kleineren Gefälligkeitsjobs und Botengängen über Wasser halten müsst.

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Keine einfache Aufgabe, denn in der kargen Landschaft um Washington D.C., auch "Das Ödland der Hauptstadt" genannt, stoßt ihr recht bald auf feindselig Widersacher. Streunende Hunde und Maulwurfsratten gehören noch zu den harmloseren Spezies, die krebsartigen Mirelurks, Raider-Banden und später auch Supermutanten, Ghule oder Söldnertrupps können euch jedoch gewaltig zusetzen. Da es fernab der Hauptstory nunmal keinen vorgegebenen Weg gibt, bleibt es demnach nicht aus, dass man sich das eine ums andere Mal übernimmt und sich mit Gegnern anlegt, die eigentlich ein paar Nummern zu groß sind. Glücklicherweise lässt sich der Schwierigkeitsgrad jedoch über die Optionen anpassen, zudem dürft ihr unabhängig von einer automatischen Speicherfunktion jederzeit selbst das Spiel sichern.

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Mini-Atombomben und "Rösti"
Erschwert werden die ersten Begegnungen mit Mutanten und Co anfangs auch dadurch, dass ihr nur mit einem einfachen Knüppel sowie Luftgewehr ausgestattet seid und noch dazu an notorischem Munitionsmangel leidet. Mit steigendem Einkommen steht euch jedoch ein umfangreiches Arsenal an konventionellen Schießprügeln und außergewöhnlichen Gerätschaften, darunter etwa eine Mini-Atombombe oder das benzingetriebene Flammenschwert "Rösti", zur Verfügung. Wer sein Geld lieber sparen möchte, findet in den Häuserruinen, verfallenen Metrostationen und Abwasserkanälen auch reichlich Gebrauchtware oder kann sich auf die Suche nach Einzelteilen begeben, um – das entsprechende Know-How vorausgesetzt – seine eigenen Waffen an der Werkbank zu fertigen.
Anders als noch bei "Oblivion" werden eure Fertigkeiten nicht durch "Learning by doing" bestimmt, sondern ganz klassisch mit jedem Stufenaufstieg, der wiederum durch das Sammeln von Erfahrungspunkten erfolgt, verbessert. Mit jeder Stufe können einerseits Punkte auf körperliche Attribute wie Stärke, Wahrnehmung, Ausdauer, Charisma oder etwa Intelligenz verteilt werden, anderseits können spezielle Fertigkeiten erlernt werden, die sich mit jedem weiteren Aufstieg automatisch verbessern. Dazu zählt beispielsweise der Umgang mit den verschiedenen Waffengattungen, das Feilschen oder aber auch das Hacken von Computersystemen sowie das Knacken von Schlössern mittels Haarklammer.

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Einbrechen will gelernt sein
Die beiden letztgenannten Fertigkeiten sind essentiell, um an zahlreiche in Safes und hinter verschlossenen Türen liegende Kostbarkeiten zu gelangen, bedürfen aber eines gewissen Geschicks, welches in Form zweier Mini-Games auf die Probe gestellt wird. Während beim Schlösserknacken Schraubenzieher und Haarklammern mittels Analogstick so gedreht werden müssen, dass das Schloss sich öffnet ohne dass die Klammer dabei zerbricht, gilt es beim Hacken aus einer Reihe von vorgegebenen Codes das richtige Passwort ausfindig zu machen. Mit jeder Eingabe erfahrt ihr, wie viele Buchstaben des von euch gewählten Wortes mit dem Passwort übereinstimmen, was stark an das Logikspiel "Mastermind" erinnert. Habt ihr nach vier Versuchen noch immer nicht die richtige Lösung gefunden, wird euch der Zugriff verwehrt.

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Alle Infos am Handgelenk: der "Pip-Boy 3000"
Wer einmal nicht weiterkommt, muss jedoch nicht verzagen. Eventuell weiß ja der "Pip-Boy 3000" Rat. Der kleine Computer am Handgelenk listet fein säuberlich alle Notizen zu laufenden wie abgeschlossenen Quests auf, bietet einen Blick auf eine lokale sowie eine Weltkarte und versorgt euch zudem mit allen wissenswerten Infos über die eigene körperliche Verfassung, etwa inwieweit ihr durch verseuchtes Wasser oder Nahrung verstrahlt seid oder wie sehr einzelne Körperteile unter Feindesbeschuss gelitten haben. Spätestens wenn diese verkrüppelt sind, solltet ihr rasch einen Arzt aufsuchen oder zur Selbstmedikation greifen, die allerdings je nach Medikament eine Abhängigkeit und somit böse Entzugserscheinungen, die nur vom Arzt kuriert werden können, nach sich ziehen kann.
Ebenfalls ablesen könnt ihr am Pip-Boy, wie es um euer Karma bestellt ist, denn jede Entscheidung eurerseits kann gute oder böse Folgen nach sich ziehen. Immerhin: Eine Polizei, die über alles wacht und euch zur Rechenschaft zieht, gibt es nur selten. Im Gegenzug bedeutet dies jedoch, dass ihr in brenzligen Situation nicht auf die Exekutive hoffen könnt. Wenn alle Worte nichts mehr helfen und ein Kampf unvermeidbar ist, könnt ihr entweder in Echtzeit aus der Ego- oder 3rd-Person-Perspektive drauflosballern, oder ihr macht per Knopfdruck vom sogenannten "V.A.T.S."-Kampfsystem Gebrauch: Im pausierten Spiel könnt ihr dann bestimmen, welches Körperteil eures Gegners ihr unter Beschuss nehmen wollt. Die Chance auf einen Treffer wird dabei in Prozent angegeben. Wie viele Schüsse ihr abgeben könnt, ist wiederum von euren Aktionspunkten abhängig, die mit jedem Angriff auf einen Körperteil aufgebraucht werden und sich erst im aktivierten Spiel wieder regenerieren.

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Karge und brutale Schönheit
Macht ihr euren Job beim Schießen gut, werdet ihr mit einer kleinen Zwischensequenz "belohnt", in der schon mal literweise Blut fließen und auch der eine oder andere Kopf rollen kann. Die übertriebene Zurschaustellung von Gewalt ist sicher nicht jedermanns Geschmack und definitiv nichts für Kinder und Jugendliche, fügt sich aber sehr gut ins Gesamtbild einer verrohten, postapokalyptischen Welt. Diese glänzt zwar nicht wie bei "Oblivion" durch Farbenpracht, ist aber in sich nicht minder stimmig: Karge Wüstenlandschaften, Häuserruinen und rostiges Wellblech wecken Erinnerungen an "Mad Max" und lassen mit jedem Moment ein bedrückendes Gefühl aufsteigen. Besonders beklemmend wird es, wenn sich die zuvor noch gleißend helle Sonne verabschiedet und das Ödland mit seinen Raider-Banden und Mutanten in ein düsteres Grau taucht. Nicht ganz so "schön" fallen allerdings die Innenräume aus, deren Texturen im Vergleich zur Außenwelt recht matschig wirken. Ein Umstand, den man angesichts der gewaltigen und weitestgehend ruckelfrei begehbaren Welt von "Fallout 3" jedoch gerne in Kauf nimmt.

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Auch in optischer Hinsicht hat Bethesda ganze Arbeit geleistet. Zum einen kann die Soundkulisse mit allerlei Schreckmomenten und knackigen Waffensounds aufwarten, zum anderen sprühen die vollständig und perfekt deutsch synchronisierten Dialoge nur so vor bissigem Humor und satirischen Anspielungen. Wechsel zwischen der Sprache oder fehlerhafte Übersetzungen, wie sie bei "Oblivion" an der Tagesordnung waren, wurden ausgemerzt.

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Fazit: Bethesda hat es schon wieder getan und nach "Oblivion" mit "Fallout 3" erneut ein ungemein fesselndes und tiefgehendes Rollenspiel entwickelt, ohne dabei jedoch die Schwächen und Fehler des Vorgängers aufzuweisen. Trotz des vergleichsweise schwierigen Einstiegs stellt sich in der beklemmend postapokalyptischen Welt bald dieses "Nur noch dieses eine Quest"-Gefühl ein, das Dank der hohen Dichte an Quests über Wochen, wenn nicht sogar Monate gestillt wird. Wer den hervorragend ausbalancierten Genre-Mix aus Rollenspiel und Shooter bislang noch nicht auf seinem Wunschzettel vermerkt hat, sollte dies schleunigst nachholen.
Plattform: Xbox 360 (getestet), PS3, PC
Publisher: Ubisoft
krone.at-Wertung: 9/10


von Sebastian Räuchle www.krone.at

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Zur Website: http://fallout.bethsoft.com/index.html

Fallout 3 Clip: http://www.krone.tv/krone/S50/object_id__125193/kmwebtv/index.html
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