Wie lange darf man stillen?

Diese Frage verunsichert viele Mütter!

Der Aufbau einer starken Bindung zwischen Mutter und Kind ist entscheidend für die spätere Gesundheit des Menschen. Dabei spielt das Stillen eine wichtige Rolle. Unterschiedliche Formen nimmt dabei der ge-
sellschaftliche Druck an, dem die Mütter ausgesetzt sind.

Welche Dauer des Stillens liegt denn nun im Bereich des "Normalen"?

"Ist das Baby weniger als sechs Monate alt, wird man schief angeschaut, wenn man nicht stillt. Ist das Baby älter als sechs Monate, wird die Mutter schief angeschaut, wenn sie noch stillt", so Still- und Laktationsberaterin Marta Gouth-Gumberger auf dem internationalen Still-Kongress "A World Wide View
on Breastfeeding", der Anfang Oktober in Wien stattgefunden hat.



Experten empfehlen jedoch den Nachwuchs zusätzlich zur Beikost mindestens bis zum zweiten Lebensjahr zu stillen. Wie lange der Nachwuchs darüberhinaus mit Muttermilch gefüttert wird, ist eine Entscheidung der Mutter, so die Experten auf dem Kongress. Kulturelle sowie sozialpolitische Rahmenbedingungen beeinflussen in Europa sowohl den Stellenwert des Stillens, als auch die Häufigkeit und Dauer.

"In den nordischen Ländern werden mehr als 95 Prozent der Babys in den ersten sechs Lebensmonaten gestillt, danach sind es immer noch mehr als 70 Prozent", erklärte Still- und Laktationsberaterin Silvia Honigmann. In Österreich gilt zwar derselbe Wert für das "ausschließliche" Stillen, danach liegt der Wert aber nur mehr bei knapp über 50 Prozent.

Quelle: www.stillen.at