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Duell hinter Kirchenmauern: "Glaubensfrage"

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Beitrag von sigi So Feb 01, 2009 8:40 pm

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Haute-Couture-Teufel, Dancing-Queen - und nun Nonne! In „Doubt - Glaubensfrage“ überzeugt die wunderbar wandelbare Meryl Streep an der Seite von Philip Seymour Hoffman. Ein fesselndes Duell zweier Leinwand-Titanen - und Oscar-Preisträger. Eine strenge Ordensschwester sagt einem allseits beliebten Pater den Kampf an, unterstellt ihm sexuellen Missbrauch eines Buben. Hat sie Recht? Und wenn ja, kann sie diesen Kampf gewinnen? Nicht umsonst ist „Glaubensfrage“ fünfmal für den Oscar nominiert, unter anderem Streep als beste Hauptdarstellerin und Hoffman als bester Nebendarsteller. Dieses packende Psychoduell ist eines der Highlights des Kinojahrs.

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Jede Rolle ist Neuland“, sagt Meryl Streep. Eine Entdeckerin, die sich selbst und der Filmfigur auf den Grund geht. Weil sie nur spielen kann, was sie wirklich fühlt. Wenn ihr fein geschnittenes Gesicht von Emotionen erhellt wird und das Wetterleuchten einer aufgewühlten Seele widerspiegelt, wenn ihr mildes Lächeln einen zarten Strahlenkranz um die wachen Augen zeichnet, ist sie unwiderstehlich. Nie war sie auch nur im Schlagschatten des abgegriffenen Wortes „Sexsymbol“. Zu banal schien diese mediale Behübschung für sie zu sein, die sich nie in den Vordergrund spielte und vielleicht gerade deswegen so unverwechselbar präsent auf großer Leinwand ist.

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Meisterhaft gelingt ihr der Spagat zwischen kokettem Haute-Couture-Zynismus à la „Der Teufel trägt Prada“, quirliger Dancing-Queen im Abba-Fieber - und großer Tragödie, wenn sie etwa als unerbittliche Ordensschwester, durchtränkt von moralischen Überzeugungen, in einen Kreuzzug gegen einen Pater zieht, an dessen Ende der Zweifel und eine schmerzlich ausgehöhlte Selbstsicherheit steht.

Adaptiertes Broadway-Stück
„Doubt – Glaubensfrage“, so der Titel des von Regisseur John Patrick Shanley für das Kino adaptierten Broadway-Stücks, eine fulminante Geschichte über die verwirrende Suche nach der Wahrheit und die verheerende Folgen von verblendetem Gerechtigkeitswahn, für die er bereits mit dem Pulitzerpreis ausgezeichnet wurde. Als Autor schreibt er seit 20 Jahren Drehbücher und hatte für die romantische Komödie „Mondsüchtig“ einen Oscar gewonnen. In „Doubt“ vereint er zwei Oscar-Preisträger vor der Kamera: Meryl Streep und Philip Seymour Hoffman („Capote“), ein spannendes Wiedersehen für die beiden Vollblutschauspieler, die in einer Theaterinszenierung von „The Seagull“ bereits Mutter und Sohn gespielt hatten.



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1964, unmittelbar nach dem Kennedy-Attentat, steht die Bürgerrechtsbewegung der 60er-Jahre an einem Wendepunkt. Zudem hat das Zweite Vatikanische Konzil die Rigidität der Kirche und ihrer Institutionen gelockert. Doch davon will die absolutistische Schwester Aloysius - Streep - an der St. Nicholas Schule in der Bronx nichts wissen. Den Bestrebungen des charismatischen Priesters Pater Flynn – Hoffman -, die strengen Sitten der katholischen Schülerschmiede zu entschärfen, wirkt sie als Direktorin mit eiserner Faust entgegen.



Amy Adams als naive Schwester
Als eine junge und naive Schwester - Amy Adams - der Schulleiterin berichtet, dass Pater Flynn dem schwarzen Schüler Donald auffallend viel private Aufmerksamkeit zuteil werden lässt, verstrickt sich Schwester Aloysius, ganz moralische Instanz, in einem Glaubenskampf, der das wage Schmuddelwort Missbrauch in den Raum stellt - ohne jeglichen Beweis. Dass auch das Kinopublikum diesen Konflikt nur durch das Prisma der eigenen Vorurteile zu sehen vermag, ist der genialen Regieführung Shanleys zu verdanken.



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Streep wollte ins "Reich der Nonnen"
Meryl Streeps brillante Gratwanderung zwischen verstörender Selbstgewissheit, spiritueller Reflexion und bigotter Strenge, und ihr Duell mit dem Leinwand-Titanen Philip Seymour Hoffman, sind atemberaubend. Streep studierte die Figur der Schwester Aloysius aus allen erdenklichen Blickwinkeln. Streep: „Ich wollte durch den Habit sehen, herausfinden, wer sie ist, warum sie ist, wie sie ist. Zudem gab mir der Film die Chance, mehr über das 'Reich der Nonnen', ihre Traditionen und die Schönheit ihrer stillen Welt zu erfahren.“

Sie ist und bleibt eine Perfektionistin. Ist sie eine strenge Mutter? Streep: „Ich würde mich eher als fürsorglich, aber wachsam bezeichnen. Ich habe immer darauf vertraut, dass meine Kids ihren Weg schon gehen werden. Ich überwache sie lediglich dabei! Man kann als Mutter nur hoffen, dass jeder für sich das Richtige findet...“

Meryl Streep ist seit 30 Jahren im Filmbiz - und ebenso lange mit Don Gummer verheiratet, mit dem sie die Töchter Mary Willa, 25, Grace, 21, und Louisa, 18, sowie Sohn Henry, 28, hat. Die Älteste hat bereits einen Theatre World Award abgeräumt und stand mit ihrer Mutter in „Spuren eines Lebens“ vor der Kamera. Ist Talent erblich? Streep: „Ich glaube, es ist die gleiche Begeisterung für das Rollenspiel, die uns verbindet.“ Wie wichtig ist der Glaube in der Familie der Oscar-Preisträgerin? Streep: “Vorurteilsfrei zu leben ist die beste Religion!“ („Doubt – Glaubensfrage“, ab 6. Februar im Kino)

Christina Krisch, Kronen Zeitung, und krone.at www.krone.at
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