Was die Erde erzittern lässt
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Was die Erde erzittern lässt
Wieder wurde Indonesien von einem Erdbeben heimgesucht. Warum wütet die Natur immer in den gleichen Regionen und welche Kräfte lassen den Boden erzittern?
Es war ein schweres Erdbeben, dass die indonesische Insel Sumatra erschütterte, 7,6 auf der Richterskala. Häuser stürzten ein und begruben Menschen unter sich. Mit bloßen Händen suchten Rettungshelfer unter den Trümmern nach Überlebenden. Die Zahl der geborgenen Toten stieg nach Regierungsangaben auf 529. Regen und fehlende Räumfahrzeuge erschwerten die Rettungsarbeiten zusätzlich. Am Morgen folgte ein zweites Beben mit einer Stärke von 6,8 auf der Richterskala.
Die Behörden gehen von mehreren Tausend Toten aus, das gesamte Ausmaß der Katastrophe ist immer noch unklar. Sie erinnert an das große Seebeben, das der Indischen Ozean am 26. Dezember 2004 erlebte. Es war das drittstärkste jemals gemessene Erdbeben, mit 9,1 auf der Richterskala.
Seismologen sagen ein weiteres und noch schlimmeres Beben voraus. „Wir rechnen mit einem Beben im Bereich 8,8“, sagte der Seismologe Kerry Sieh von der Nanyang-Universität in Singapur. Ein solches Beben könnte zehn Meter hohe Tsunamiwellen auslösen, die innerhalb von wenigen Minuten auf die Küste treffen. „Das kann allerdings morgen, nächstes Jahr oder in 30 Jahren kommen.“ Die Hauptgefahr dabei ist weniger die Stärke des Bebens, sondern die unmittelbare Nähe zur Küste. Erdbeben sind furchteinflößend. Sie erinnern daran, dass der Boden, auf dem wir gehen, nicht so sicher und fest ist, wie wir glauben.
Denn unter der Erdoberfläche brodelt es. Im Erdmantel, der bis in 2900 Kilometer Tiefe reicht, herrschen Temperaturen bis zu 3500 Grad. Diese Wärme ist der Motor, der die Erde bewegt.
Die Wärmeströme drängen dabei an die Oberfläche, erklärt Friedemann Wenzel vom Geophysikalischen Institut der Universität Karlsruhe. „Es ist vergleichbar mit Milch, die auf dem Herd erwärmt wird“, so der Geologe. „Das Unterste erwärmt sich und steigt nach oben.“ Diese Zirkulation wird Konvektion genannt. Die riesigen Materialströme bewegen ganze Landmassen.
Und genau hier liegt die Ursache für Erdbeben. Denn die Lithosphäre, die Erdkruste und die obere Schicht des Erdmantels, ist in Kontinentalplatten aufgeteilt. Die Plattentektonik ist einzigartig, auf keinem anderen Planeten wurden bisher vergleichbare Phänomene beobachtet. Forscher des Bayerischen Geoinstituts in Bayreuth und der Universität Tübingen glauben, dass die erdähnlichen Planeten Mars und Venus für diese Prozesse zu wenig Wasser enthalten.Von FOCUS-Online-Autorin Stefanie Reiffert www.focus.de
Es war ein schweres Erdbeben, dass die indonesische Insel Sumatra erschütterte, 7,6 auf der Richterskala. Häuser stürzten ein und begruben Menschen unter sich. Mit bloßen Händen suchten Rettungshelfer unter den Trümmern nach Überlebenden. Die Zahl der geborgenen Toten stieg nach Regierungsangaben auf 529. Regen und fehlende Räumfahrzeuge erschwerten die Rettungsarbeiten zusätzlich. Am Morgen folgte ein zweites Beben mit einer Stärke von 6,8 auf der Richterskala.
Die Behörden gehen von mehreren Tausend Toten aus, das gesamte Ausmaß der Katastrophe ist immer noch unklar. Sie erinnert an das große Seebeben, das der Indischen Ozean am 26. Dezember 2004 erlebte. Es war das drittstärkste jemals gemessene Erdbeben, mit 9,1 auf der Richterskala.
Seismologen sagen ein weiteres und noch schlimmeres Beben voraus. „Wir rechnen mit einem Beben im Bereich 8,8“, sagte der Seismologe Kerry Sieh von der Nanyang-Universität in Singapur. Ein solches Beben könnte zehn Meter hohe Tsunamiwellen auslösen, die innerhalb von wenigen Minuten auf die Küste treffen. „Das kann allerdings morgen, nächstes Jahr oder in 30 Jahren kommen.“ Die Hauptgefahr dabei ist weniger die Stärke des Bebens, sondern die unmittelbare Nähe zur Küste. Erdbeben sind furchteinflößend. Sie erinnern daran, dass der Boden, auf dem wir gehen, nicht so sicher und fest ist, wie wir glauben.
Denn unter der Erdoberfläche brodelt es. Im Erdmantel, der bis in 2900 Kilometer Tiefe reicht, herrschen Temperaturen bis zu 3500 Grad. Diese Wärme ist der Motor, der die Erde bewegt.
Die Wärmeströme drängen dabei an die Oberfläche, erklärt Friedemann Wenzel vom Geophysikalischen Institut der Universität Karlsruhe. „Es ist vergleichbar mit Milch, die auf dem Herd erwärmt wird“, so der Geologe. „Das Unterste erwärmt sich und steigt nach oben.“ Diese Zirkulation wird Konvektion genannt. Die riesigen Materialströme bewegen ganze Landmassen.
Und genau hier liegt die Ursache für Erdbeben. Denn die Lithosphäre, die Erdkruste und die obere Schicht des Erdmantels, ist in Kontinentalplatten aufgeteilt. Die Plattentektonik ist einzigartig, auf keinem anderen Planeten wurden bisher vergleichbare Phänomene beobachtet. Forscher des Bayerischen Geoinstituts in Bayreuth und der Universität Tübingen glauben, dass die erdähnlichen Planeten Mars und Venus für diese Prozesse zu wenig Wasser enthalten.Von FOCUS-Online-Autorin Stefanie Reiffert www.focus.de
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