Teile Europas vom Schnee komplett lahmgelegt

Das Winterwetter hält Europa in Atem. In vielen Städten legt das Schnee-Chaos seit Freitagabend Flughäfen lahm und macht Straßen unpassierbar. In Frankfurt, London und Mailand sind Tausende Fluggäste gestrandet, randalierende Fluggäste erforderten sogar einen Polizeieinsatz. In Italien und Frankreich mussten hängen gebliebene Autofahrer von Rettungskräften notversorgt werden.


Besonders schlimm war die Lage in Deutschland am Drehkreuz Frankfurt. Hunderte Passagiere saßen am größten deutschen Airport fest - viele schon seit Freitag. Das Problem waren nicht nur die eingeschneiten Bahnen in Frankfurt. Viele Flüge fielen aus, weil die Zielflughäfen geschlossen oder überlastet waren.
Allein bis Mittag wurden in Frankfurt 172 Flüge gestrichen, am Vortag waren bereits 560 von 1.400 Flügen ausgefallen. Dadurch gab es seit Freitag einen Rückstau von etwa 2.500 Fluggästen. In der endlos langen Schlange vor der Gepäckabfertigung lagen die Nerven blank. Als frisch angekommene Fluggäste versuchten, eine neue Schlange für aktuelle Flüge zu bilden, sahen einige seit Stunden festsitzende Menschen laut Augenzeugen rot. Nach tumultartigen Szenen musste die Polizei dazwischengehen.
Flughafen London Gatewick wurde komplett geschlossen


Ein ähnliches Bild wie in Frankfurt zeichnete sich auch in Großbritannien. Die Fluggesellschaft British Airways sagte auch für Samstag alle Flüge vom größten Londoner Flughafen Heathrow ab, die zwischen 10 und 17 Uhr starten sollten. Vom kleineren Flughafen Gatwick im Süden Londons wurden alle Flüge mit Ziel im Inland und in Europa abgesagt.
In London fielen am Samstag binnen weniger Stunden bis zu 15 Zentimeter Schnee. In London fielen am Samstag binnen weniger Stunden bis zu 15 Zentimeter Schnee, danach ging an den großen Airports Heathrow und Gatwick erstmal gar nichts mehr. Allein in Gatwick waren waren 47 Schneepflüge und Traktoren im Einsatz.
Auch auf den Straßen war die Situation prekär: In der Nacht hatten in der Gegend um die nordenglische Stadt Manchester mehrere Hundert Autofahrer auf der Autobahn festgesessen.

Italien versinkt im Schnee


Chaos herrschte auch auf den Flughäfen in Italien. Die Airports von Florenz und Pisa wurden wegen der heftigen Schneefälle am Freitag gesperrt. Auf dem Mailänder Flughafen Orio al Serio saßen 3.900 Personen am Freitag fest, nachdem 28 Ryanair- Flüge gecancelt worden waren. 200 von ihnen mussten die Nacht auf Samstag am Flughafen verbringen.
Italien war außerdem mit einem Chaos auf Straßen und Schienen konfrontiert. Vor allem die Regionen des Nordens waren betroffen. Auf der Autobahn A1 zwischen Florenz und Arezzo steckten Hunderte Autofahrer fest. Einige quergestellte Lastwagen blockierten die ganze Autobahn, worauf sich ein 38 Kilometer langer Stau bildete. Die Lenker mussten die Nacht in ihren Fahrzeugen verbringen und wurden von Rettungskräften mit Speisen und Getränken versorgt.
Auch im Bahnverkehr gab es erhebliche Behinderungen. So kam der Intercity von Salerno im Süden am Samstag erst mit etwa 13 Stunden Verspätung in Turin an. Er hatte zehn Stunden lang in Livorno halten müssen.
Frankreich und Bulgarien leiden unter Schnee


Die heftigen Schneefälle ließen auch Frankreich nicht unberührt: Am Pariser Flughafen Charles de Gaulle sollten 15 Prozent der Flüge ausfallen. In Lille war am Freitag der öffentliche Busverkehr nahezu lahmgelegt. Mehrere Hundert Lastwagen blieben im Departement Haute- Marne stecken, nachdem dort bis zu 15 Zentimeter Schnee gefallen waren. Das Rote Kreuz verteilte warmes Essen an liegengebliebene Fernfahrer.
Im Osten Bulgariens haben Schneestürme am Freitag ebenfalls ein Verkehrschaos verursacht. Schneeverwehungen machten die einzige Autobahn von Sofia nach Burgas in ihrem östlichen Abschnitt unbefahrbar. Dutzende Autos blieben auf der Landstraße nach Rumänien im Schnee stecken. www.krone.at