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Action und Fantasy satt in "Dungeon Siege III"

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Action und Fantasy satt in "Dungeon Siege III" Empty Action und Fantasy satt in "Dungeon Siege III"

Beitrag von Admin So Jul 03, 2011 12:01 pm

Die sagenumwobene Zehnte Legion wiederaufzubauen und Rache zu nehmen an der mordlüsternen Antagonistin Jeyne Kassynder, ist die Aufgabe im Action-Rollenspiel "Dungeon Siege III". Der Teil markiert vor allem mit frischem, actionreicherem Gameplay einen Neuanfang für die Reihe, die 2002 ihren Anfang nahm.
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Die Ereignisse in "Dungeon Siege III" setzen 150 Jahre nach dem Vorgänger ein. Einst war die Zehnte Legion der Stolz des Landes Ehb - bis der König starb und Gerüchte die Runde machten, er sei von den mächtigen Kriegern aus dem Weg geräumt worden. Vertrieben und von Jeyne Kassynders Mannen abgeschlachtet, bleiben nur wenige Getreue, die Legion zu alter Stärke zurückzuführen und Rache zu nehmen.
Der Spieler wählt zu Beginn eine von vier Charakterklassen, die jeweils über zwei verschiedenen Kampfstile - z.B. eine oder zwei Waffen, Nah- oder Fernkampf - verfügen. Lucas Montbarron ist der Sohn eines Großmeisters der Zehnten Legion und kämpft sowohl mit einem als auch zwei Schwertern. Anjali gehört den Archon an, einer Rasse, die den verschollenen Schöpfergöttern diente. Sie kämpft mit einem Speer, kann sich aber auch in ein Feuerwesen verwandeln und mit diesem Element Schaden anrichten. Reinhart Manx ist Nachfahre der Magier der Legion. Der vierte mögliche Charakter ist Katarina, die uneheliche Tochter Hugh Montbarrons und damit Lucas' Halbschwester. Sie kämpft mit Gewehr und Schrotflinten. Je nachdem, für welche Klasse sich der Spieler entscheidet, erlebt er andere Gespräche, die Geschichte bleibt im Grunde jedoch gleich.
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Der Spieler trifft im Laufe von "Dungeon Siege III" auf die drei anderen Charaktere, die er in seine Gruppe aufnimmt. Nach der ersten Begegnung zieht der Spieler mit einem der drei durch die Welt - wer das ist, kann der Spieler nach Lust und Laune jederzeit wechseln, was dem Game mehr taktische Möglichkeiten gibt. Ebenfalls eine schöne Idee: Den zweiten Partycharakter kann über den lokalen Koop- Modus jederzeit ein Mitspieler übernehmen. Auch Online- Multiplayer- Games mit bis zu drei anderen Spielern sind möglich, wobei jeder Charakter nur einmal vertreten sein darf.
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Das pausierbare, taktische Kampfsystem der Vorgänger, bei denen der Spieler eher Anweisungen verteilte als aktiv eingreifen zu müssen, wurde über Bord geworfen, nun geht's actionreicher zur Sache. Der Spieler wechselt nach Lust zwischen den verschiedenen Kampfstilen, neben gewöhnlichen Attacken stehen später auch coole Spezialangriffe bereit. So kann etwa Lucas mit einer Schildattacke durch die Reihen der Gegner pflügen, während Anjali Feuersäulen und ein Tier beschwört. Um Skills einzusetzen, ist Fokusenergie - als Balken unterhalb jenes der Lebensenergie angezeigt - nötig. Sie wird mit herkömmlichen Attacken aufgefüllt. Spezialangriffe und Defensivfähigkeiten wie Heilung verbrauchen hingegen sogenannte Energie- Sphären, als Punkte unterhalb der Balken angezeigt. Sie werden ebenfalls durch Angriffe sowie erlittenen Schaden aufgeladen. Was in der Theorie verwirrend klingt, schafft in der Praxis einen einfachen Kreislauf - allerdings hätte dem Spiel auch ohne Energie- Sphären nichts gefehlt.
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Im Kampf wird jeweils ein Gegner automatisch anvisiert, der sich in Blickrichtung der Spielfigur befindet. Das funktioniert mit Gamepad meist gut, am PC hingegen dauert die Zielumschaltung manchmal zu lange. Die Maus- und Tastatur- Steuerung auf dem PC fällt generell negativ auf. Während sich die Xbox- Version mittels Gamepad flüssig steuert, sind auf dem PC teils abenteuerliche Tastenkombinationen nötig - auch hier sei daher das Anschließen eines Gamepads empfohlen. Grafisch sind bis auf Details wie Rüstungen oder Bodentexturen keine großen Unterschiede auszumachen, allerdings scheint die PC- Version in Sachen Kontrast die Nase vorn zu haben.
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Hauptbestandteil jedes Action- Adventures sind Charakterentwicklung und Ausrüstung. Ersteres Element macht in "Dungeon Siege III" richtig Laune. Der Spieler schaltet mit fortschreitendem Levelaufstieg neue Fähigkeiten frei, von denen allerdings nur neun insgesamt zur Verfügung stehen. Trotz der begrenzten Auswahl - zumal im Lauf der Zeit ohnehin alle nutzbar sind - ist die Charakterentwicklung gelungen. Schließlich können alle Fähigkeiten durch Fertigkeiten verbessert werden. Fünf Mal kann der Spieler eine Fähigkeit so aufwerten, dabei stehen je zwei Möglichkeiten zur Verfügung. So steht etwa die Entscheidung offen, ob ein Spezialangriff eine höhere Chance erhält, Gegner zu betäuben oder mehr Schaden anzurichten. Dazu kommen zehn Talente, die passive Boni wie schnellere Heilung oder mehr Fokusenergie verleihen. Sie können in fünf Stufen ausgebaut werden.
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Nicht gut umgesetzt wurde hingegen die Ausrüstung. Zwar bietet das Spiel jede Menge Beute, doch der Vergleich fällt schwer. Jedes Item kann innerhalb der neun Kategorien mit einem anderen verglichen werden, welchen Effekt die Werte jedoch haben - und ob sie für den Charakter oder Spielstil auch sinnvoll sind -, bleibt aber ein Geheimnis. Dem Spieler wird schlicht nicht erklärt, ob Blocken oder Rüstung, Wille oder Vernichtung wichtiger ist und was Zusatzeffekte wie "Chaos: Feuer" oder "Chaos: Vampir" bringen. Zudem ist im Spiel kein großer Unterschied zwischen den Waffen und Rüstungen auszumachen, ob die verschiedenen Statuswerte tatsächlich Auswirkungen haben, bleibt dem Spieler völlig unklar. So machen das Sammeln und die Inventarverwaltung keinen Spaß, der Gamer wählt schlicht das teuerste Item aus - da wäre deutlich mehr drin gewesen.

Das gilt auch für die Minimap - eine große Karte sucht der Spieler nämlich vergebens, die trotz der streng linear aufgebauten Levels hilfreich gewesen wäre. Gelungen ist in "Dungeon Siege III" hingegen das Nur- noch- fünf- Minuten- Prinzip, das Spielern der Vorgänger bekannt sein dürfte. Es gibt trotz des geradlinigen Aufbaus genug zu entdecken und Quests zu absolvieren. Dabei reist der Spieler durch verschiedene Gebiete, von verwunschenen Wäldern über schnee- und eisbedeckte Berge bis hin zu friedlichen Dörfern und dem architektonischen Highlight, der reichen Stadt Stonebridge, die von Steampunk- Robotern überwacht und von Gnomen bewohnt wird. Die meist gelungene Grafik - die allerdings etwas mehr Schärfe gebrauchen könnte - und Lichteffekte tun ihr übriges zur Atmosphäre, lediglich die Städte wirken trotz herumlaufender Einwohner seltsam leblos.
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Foto: Square Enix
Die Geschichte gewinnt leider keinen Preis für Originalität, auch wenn sich die Entwickler zumindest bei der Namensgebung offenbar redlich Mühe gaben. Zahlreiche Bezeichnungen, von Glitterdelve über Odo bis zu Reinhart Manx und der übermäßig oft mit vollem Namen erwähnten Jeyne Kassynder, wollen nicht so recht in die Welt passen, teils wirkt das Spiel stark zusammengewürfelt und mit Fantasyelementen überfrachtet. Dabei bleiben die Charaktere arg flach, was auch auf die grafisch leblosen Dialoge zurückzuführen ist, bei denen die eigene Spielfigur nur von hinten zu sehen ist. Gestik, Mimik oder gar cineastische Darstellung sucht man im Gegensatz zu mitreißenden Konkurrenten wie "Mass Effect 2" vergebens. Immerhin kann der Spieler einige (wenige) Entscheidungen treffen, die auf den Fortgang der Geschichte Auswirkungen haben und auch den jeweils ausgewählten Partybegleiter beeinflussen: Wer in dessen Sinn urteilt, gewinnt Einfluss bei ihm, was permanente Boni nach sich ziehen kann.
Fazit: "Dungeon Siege III" bringt spannende Kämpfe und eine motivierende Charakterentwicklung, zudem gibt es - trotz des linearen Levelaufbaus - viel zu entdecken in der atmosphärischen Welt. Die Geschichte ist zwar weder originell noch mitreißend erzählt, weiß aber dennoch zu motivieren, was auch den guten Sprechern und Dialogen (vor allem auf Englisch) zu verdanken ist. Bei den vier zur Wahl stehenden Charakterklassen ist für jeden Spieler etwas dabei, auch dass jederzeit ein Mitspieler ein- und aussteigen kann, ist ein gelungenes Feature. Das Inventarsystem hingegen ist leider lästiges Übel statt motivierendes Element - ein schweres Versäumnis für ein Action- Adventure.
Plattform: Xbox 360 (getestet), PC, PS3
Publisher: Square Enix
krone.at-
Wertung: 8/10
www.krone.at
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