Gentherapie gegen die Sucht ( Alkoholismus )
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Gentherapie gegen die Sucht ( Alkoholismus )
Wissenschaftler setzen in Zukunft auf neue Strategien im Kampf gegen die Alkoholabhängigkeit: Eine Gentherapie soll Trinkern helfen.
Die Abhängigkeit von Alkohol hat eine starke genetische Komponente. Daher suchen Wissenschaftler auch für die Bekämpfung der Sucht nach Ansätzen im Erbgut. In Laborversuchen mit Ratten sind Forscher der Universität von Santiago de Chile nun fündig geworden: Sie schalteten in den Tieren ein Gen ab, das für den Alkoholabbau notwendig ist. Danach verschmähten die auf Alkohol trainierten Tiere die Droge fast ganz.
Die Gentherapie wirkt wie die natürliche Alkoholbremse vieler Asiaten. Bei ihnen ist ein genetischer Defekt verbreitet, der sie Alkohol nicht richtig abbauen lässt. Sie reagieren auch auf kleine Mengen Alkohol mit Übelkeit und Herzrasen Dieses Wissen machten sich die chilenischen Wissenschaftler in ihren Laborversuchen zunutze.
Gentherapie macht Alkohol unverträglich
Das Team um Yedy Israel arbeitete mit Ratten, die mit einer Veranlagung zum Alkoholismus gezüchtet wurden. Dann gewöhnten sie den Tieren die Abhängigkeit an, indem sie zwei Minate lang unbegrenzten Zugang zu Alkohol erhielten. Nach dieser Phase spritzten die Forscher den Tieren spezielle Gensequenzen ins Blut. Diese blockierten das Gen, das für die Produktion eines Enzyms namens Aldehyd-Dehydrogenase (ALDH2) zuständig ist. Dieser Hilfsstoff ist für den Abbau von Alkoholprodukten erforderlich. Die Ratten konsumierten nach einer einmaligen Behandlung nur noch die Hälfte der Alkoholmengen wie vorher. Der Effekt hielt mehrere Wochen lang an.
Yedy Israel schränkt die Bedeutung seines Versuchsergebnisses allerdings insofern ein, dass es nicht ohne weiteres auf den Menschen übertragbar sei. Die genauen Wirkmechanismen sind noch unbekannt. So sei nicht klar, ob die gespritzte Gensequenz ins Hirn wandert, ob sie Einfluss auf die Fortpflanzungsorgane hat oder wie sie auf die Leber wirkt. Außerdem muss geklärt werden, wie lang der Abstinenz-Effekt der Genspritze anhält.Und schließlich ist im Moment noch fraglich, zu welchem Zeitpunkt die Gentherapie gegen Alkoholismus am sinnvollsten ist – schon in ersten Phasen starken Trinkens oder erst, wenn die Abhängigkeit bereits eingetreten ist.
Die Studie hat die Fachzeitschrift „Alcoholism: Clinical and Experimental Research“ veröffentlicht. pap/Alcoholism: Clinical and Experimental Research
www.focus.de
Die Abhängigkeit von Alkohol hat eine starke genetische Komponente. Daher suchen Wissenschaftler auch für die Bekämpfung der Sucht nach Ansätzen im Erbgut. In Laborversuchen mit Ratten sind Forscher der Universität von Santiago de Chile nun fündig geworden: Sie schalteten in den Tieren ein Gen ab, das für den Alkoholabbau notwendig ist. Danach verschmähten die auf Alkohol trainierten Tiere die Droge fast ganz.
Die Gentherapie wirkt wie die natürliche Alkoholbremse vieler Asiaten. Bei ihnen ist ein genetischer Defekt verbreitet, der sie Alkohol nicht richtig abbauen lässt. Sie reagieren auch auf kleine Mengen Alkohol mit Übelkeit und Herzrasen Dieses Wissen machten sich die chilenischen Wissenschaftler in ihren Laborversuchen zunutze.
Gentherapie macht Alkohol unverträglich
Das Team um Yedy Israel arbeitete mit Ratten, die mit einer Veranlagung zum Alkoholismus gezüchtet wurden. Dann gewöhnten sie den Tieren die Abhängigkeit an, indem sie zwei Minate lang unbegrenzten Zugang zu Alkohol erhielten. Nach dieser Phase spritzten die Forscher den Tieren spezielle Gensequenzen ins Blut. Diese blockierten das Gen, das für die Produktion eines Enzyms namens Aldehyd-Dehydrogenase (ALDH2) zuständig ist. Dieser Hilfsstoff ist für den Abbau von Alkoholprodukten erforderlich. Die Ratten konsumierten nach einer einmaligen Behandlung nur noch die Hälfte der Alkoholmengen wie vorher. Der Effekt hielt mehrere Wochen lang an.
Yedy Israel schränkt die Bedeutung seines Versuchsergebnisses allerdings insofern ein, dass es nicht ohne weiteres auf den Menschen übertragbar sei. Die genauen Wirkmechanismen sind noch unbekannt. So sei nicht klar, ob die gespritzte Gensequenz ins Hirn wandert, ob sie Einfluss auf die Fortpflanzungsorgane hat oder wie sie auf die Leber wirkt. Außerdem muss geklärt werden, wie lang der Abstinenz-Effekt der Genspritze anhält.Und schließlich ist im Moment noch fraglich, zu welchem Zeitpunkt die Gentherapie gegen Alkoholismus am sinnvollsten ist – schon in ersten Phasen starken Trinkens oder erst, wenn die Abhängigkeit bereits eingetreten ist.
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