15.000 Menschen müssen Olympia 2008 weichen

Nicht Hunderttausende, sondern nur knapp 15.000 Menschen haben ihre Häuser bzw. Wohnungen wegen der Olympischen Sommerspiele in Peking aufgeben müssen, dementierten Offizielle am Dienstag Beschuldigungen diverser Menschenrechtsgruppen. All diese Umsiedelungen hätten freiwillig und auch mit Kompensationszahlungen stattgefunden.



Die Menschenrechtsgruppe COHRE mit Sitz in Genf hatte vergangenen Sommer gar von 1,5 Millionen Bewohnern gesprochen, die in brutaler und tyrannischer Weise mit nur wenig finanzieller Entschädigung umgesiedelt würden. "In die Konstruktion der Olympischen Stätten in Peking waren 14.901 Personen aus 6.307 Haushalten involviert", meinte Zhang Jiaming, Vizedirektor des Pekinger Errichtungskomitees bei einer Pressekonferenz. Sämtliche Haushalte hätten die Vereinbarungen unterzeichnet und seien freiwillig umgezogen. "Niemand wurde gewaltsam vertrieben", merkte er an.
Zhang sprach allerdings besonders von jenem Bereich, wo Haushalte von Wettkampfstätten ersetzt wurden und nicht jenen, wo Tausende Leute für ein neues Geschäftszentrum mit neuen Wolkenkratzern weichen mussten. Der größte Anteil (10.355 Personen) musste dem Olympic Green weichen, wo die meisten Bewerbe der Spiele in Szene gehen werden.
Jede der 28 Sportarten wird übrigens über einen "Supervisor" verfügen. "Alle werden Chinesen sein", gab Zhang Jilong vom Organisationskomitee bekannt. China habe einen langen Weg des Lobbyings hinter sich, um die Sportverbände sowie das IOC zu überzeugen, in jeder Disziplin chinesische Verantwortliche einzusetzen. Dafür müssen jetzt einige Supervisors viele Schulungen über sich ergehen lassen, um auf Olympia-Niveau zu kommen.
Im Gegensatz zu den Spielen in Sydney und Athen, wo auch ausländische Offizielle diese Funktion innehatten, profitiere China von dieser Entscheidung, so Zhang. "Wir wollen China ein Erbe hinterlassen in Sachen Personal und Sportkompetenz", erklärte Zhang.
www.krone.at