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Max Grundig - Der Herr der Radios

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Beitrag von sigi Mi Mai 07, 2008 7:55 am

Max Grundig hat ein Elektronik-Imperium aufgebaut – dessen Zusammenbruch hat er nicht mehr erlebt. Er wäre heute 100 Jahre alt geworden.

Max Grundig stammte aus sehr einfachen Verhältnissen und hätte „von früh bis spät Hunger gehabt“, erzählte er einmal über seine Kinder- und Jugendzeit. Als Vater Emil, von Beruf Lagerverwalter, starb, war der Sohn gerade zwölf Jahre alt und musste die Familie miternähren. Nach dem Schulbesuch begann Grundig 1922 eine Ausbildung zum Elektroniker. Im Anschluss daran arbeitete er für seinen Lehrbetrieb, die Installationsfirma „A. & J. Hilpert“, in Nürnberg. Mit 16 Jahren entdeckte er sein Interesse für das neue Medium Radio. Fasziniert von der Technik der Rundfunkempfänger bastelte Max Grundig mit gekauften Bauteilen seinen ersten Detektor-Apparat.
Die kleine Wohnung der Grundigs entwickelte sich zu seinem Experimentierlabor. Im Alter von 18 Jahren besuchte er erstmals im Auftrag seines Chefs die Deutsche Funkausstellung 1926 in Berlin. In Fürth gründete er 1930 mit einem Freund den „Radio-Vertrieb Fürth, Grundig & Wurzer, Handel mit Radiogeräten“. Der Betrieb hatte mit der Produktion von Transformatoren großen Erfolg und erreichte 1938 eine Million Mark Umsatz. Er profitierte so vom steigenden Bedarf der Rüstungsindustrie. Mit Kriegsbeginn arbeitete der Betrieb überwiegend für die deutsche Wehrmacht und reparierte Geräte der militärischen Nachrichtentechnik.

Mit einer List das Radioverkaufsverbot umgangen
Max Grundig wurde 1941 zu einer Nachrichteneinheit des Heeres eingezogen und nach der Ausbildung bei einer Transportkommandantur in Paris eingesetzt. Nach den Bombenangriffen 1943 auf Nürnberg ließ Grundig seine Produktion in das Dorf Vach bei Fürth auslagern. Im Tanzsaal eines Gasthauses und in einer umfunktionierten Kegelbahn produzierte die Firma bis Kriegsende Transformatoren, elektrische Zünder und Steuerungsgeräte, die unter anderem auch für die legendären V1- und V2-Raketen verwendet wurden. Die kriegswirtschaftliche Bedeutung seiner Firma führte dazu, dass Max Grundig nun als unabkömmlich galt und aus dem Militärdienst ausschied. Nach Kriegsende stellte Grundig Mess- und Prüfinstrumente für Radios her. Max Grundig erkannte die Zeichen der Zeit und baute seine ersten beiden eigenen Geräte: das Röhrenprüfgerät „Tubatest“ und das Messgerät „Novatest“. 1946 gelang ihm ein großer persönlicher Geschäftserfolg, indem er mit seinem „Heinzelmann“-Baukasten geschickt das Verkaufsverbot für Radioempfänger umging und den Erwerb von Radioteilen ohne Bezugsschein ermöglichte.

Im Jahr 1947 ließ Grundig die ersten Gebäude einer eigenen Produktionsanlage in Fürth errichten, die den Grundstein für sein späteres Stammwerk abgaben. Die Währungsreform bescherte Grundig dann den Durchbruch zum größten Radiohersteller in Europa. Ähnlich wie Schickedanz (Quelle) und Neckermann gehörte auch Grundig zu den großen Gewinnern des Wirtschaftswunders. Radios, Fernseh- und Tonbandgeräte sowie Hi-Fi-Anlagen aus Nürnberg waren jahrzehntelang begehrte Statussymbole. Zur besten Zeit hatte das Unternehmen 40 000 Mitarbeiter in über 23 Werken in Deutschland, Österreich, Frankreich, Italien, Irland und Portugal.Von FOCUS-Redakteur Martin Kunz

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