Tankstellen ändern Preis bis zu sechs Mal am Tag!
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Tankstellen ändern Preis bis zu sechs Mal am Tag!
Es ist schlicht unfassbar, was sich dieser Tage an unseren Zapfsäulen abspielt: Tanken wird binnen weniger Tage um fünf bis sechs Cent teurer, an den Feiertagen gibt es Fantasiepreise. Der Gipfel des geschmacklosen Spiels: Manche Tankstellen ändern bis zu sechs Mal am Tag die Treibstoffpreise!
Die Volksseele kocht“, berichten die Autofahrerclubs ÖAMTC und ARBÖ, wo die Telefone heiß laufen und viele ihrem Ärger Luft machen. Denn so etwas wie derzeit hat es noch nie gegeben: Obwohl es genug Öl auf der Welt gibt, treibt die Spekulation auf Gewinne mit „Rohstoff-Kontrakten“ den Ölpreis in immer neue Höhen.
Zwar gab es zuletzt nach dem Hoch bei 125 Dollar je Fass einen leichten Ruck nach unten, doch die heimischen Autofahrer merkten nichts davon. Im Gegenteil: Man hat den Eindruck, als ob die Mineralölfirmen probieren, wieviel „noch geht“. „Durch ständige Preisänderungen soll es den Konsumenten unmöglich gemacht werden, die Preise zu vergleichen“, kritisiert ÖAMTC-Expertin Elisabeth Brugger-Brandau.
„Rational nicht mehr nachvollziehbar“
Die Preisgestaltung sei überhaupt „rational nicht mehr nachvollziehbar“, heißt es vom ÖAMTC. Christoph Capek, Geschäftsführer des Fachverbandes der Mineralölindustrie, will dagegenhalten: „Die aktuellen Preise passen sich den Marktveränderungen rasch an und sind für die Konsumenten sowie die Mitbewerber im Vorbeifahren an den Tankstellen deutlich wahrnehmbar.“ Beim ÖAMTC lässt sich das Argument aber schnell zerschlagen: „Auch für Kakao oder Getreide gibt es zum Beispiel schwankende Börsenpreise, aber kein Supermarkt wechselt bis zu sechs Mal täglich seine Preise für Schokolade oder Mehl.“
Von Donnerstag auf Freitag zogen die Durchschnittspreise erneut um zwei Cent an, also über fünf Cent binnen zwei Tagen. Bei Diesel wurde laut ARBÖ im Mai dreimal ein neuer Rekordstand erreicht. Derzeit liegen wir im Schnitt bei 1,355 Euro pro Liter, die Höchststände bei 1,45 Euro. Und die Politiker schauen zu, weil sie am hohen Spritpreis kräftig mitverdienen...
www.krone.at
Die Volksseele kocht“, berichten die Autofahrerclubs ÖAMTC und ARBÖ, wo die Telefone heiß laufen und viele ihrem Ärger Luft machen. Denn so etwas wie derzeit hat es noch nie gegeben: Obwohl es genug Öl auf der Welt gibt, treibt die Spekulation auf Gewinne mit „Rohstoff-Kontrakten“ den Ölpreis in immer neue Höhen.
Zwar gab es zuletzt nach dem Hoch bei 125 Dollar je Fass einen leichten Ruck nach unten, doch die heimischen Autofahrer merkten nichts davon. Im Gegenteil: Man hat den Eindruck, als ob die Mineralölfirmen probieren, wieviel „noch geht“. „Durch ständige Preisänderungen soll es den Konsumenten unmöglich gemacht werden, die Preise zu vergleichen“, kritisiert ÖAMTC-Expertin Elisabeth Brugger-Brandau.
„Rational nicht mehr nachvollziehbar“
Die Preisgestaltung sei überhaupt „rational nicht mehr nachvollziehbar“, heißt es vom ÖAMTC. Christoph Capek, Geschäftsführer des Fachverbandes der Mineralölindustrie, will dagegenhalten: „Die aktuellen Preise passen sich den Marktveränderungen rasch an und sind für die Konsumenten sowie die Mitbewerber im Vorbeifahren an den Tankstellen deutlich wahrnehmbar.“ Beim ÖAMTC lässt sich das Argument aber schnell zerschlagen: „Auch für Kakao oder Getreide gibt es zum Beispiel schwankende Börsenpreise, aber kein Supermarkt wechselt bis zu sechs Mal täglich seine Preise für Schokolade oder Mehl.“
Von Donnerstag auf Freitag zogen die Durchschnittspreise erneut um zwei Cent an, also über fünf Cent binnen zwei Tagen. Bei Diesel wurde laut ARBÖ im Mai dreimal ein neuer Rekordstand erreicht. Derzeit liegen wir im Schnitt bei 1,355 Euro pro Liter, die Höchststände bei 1,45 Euro. Und die Politiker schauen zu, weil sie am hohen Spritpreis kräftig mitverdienen...
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Re: Tankstellen ändern Preis bis zu sechs Mal am Tag!
die preise sind ein wahnsinn....jeden tag bald wird der diesel teurer
rosemarie-
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Anmeldedatum : 01.02.08
Wird mehr getankt, werden Preise höher
Es ist ein wahrhaft übles Spiel, das mit uns Autofahrern getrieben wird. Denn nicht nur der Ölpreis sorgt für fast täglich neue Rekordstände. Zum "Drüberstreuen" haben die Ölmultis eine neue Methode erfunden, um noch mehr zu kassieren: Ein Computer an der Tankstelle erhöht die Preise, wenn viele Autos kommen.
Bis zu sechsmal am Tag (!) werden mittlerweile die Preise geändert. Wie die "Krone" in Erfahrung bringen konnte, ist das oft kein Zufall: Bei hoher Frequenz, also wenn viele Autos eine Tankstelle anfahren, werden bei manchen Anbietern die Preise erhöht. Wird wenig getankt (z. B. in der Nacht), geht man wieder runter. Die Differenz beträgt zwar nur bis zu 2 Cent, doch allein das macht pro Tankfüllung einen Euro aus, den die Benzinfirma extra kassiert.
Dagegen wehrlos sind jene Tankstellenpächter, denen die Verwendung dieses Computerprogramms (alle Anbieter haben das nicht) von den Zentralen vorgeschrieben wird. Das macht es den Autofahrerclubs schwer, die Preise zu beobachten bzw. "billigere" Tankstellen zu empfehlen, da in ein paar Stunden schon wieder alles anders sein könnte.
Hintergrund sind Programme der Ölfirmen zur "Preis-Optimierung", weil sie immer jammern (sie haben richtig gelesen), dass sie an den Tankstellen so wenig verdienen würden. Dort braucht ihnen eigentlich gar kein Geld übrig zu bleiben, weil sie bei der Förderung von Öl schon reich genug werden: Die Produktionskosten für ein Barrel (159 Liter) liegen im Schnitt unter 20 Dollar, der Marktpreis bei rund 125 Dollar. Im Vorjahr betrugen die Gewinne der Ölmultis übrigens mehr als 400 Milliarden Dollar, und heuer wird es noch mehr sein.
Am Dienstag wurde wieder einmal ein neuer Rekord beim Dieselpreis aufgestellt. Dieser kostet im Österreich-Durchschnitt bereits 1,363 Euro (18,76 Schilling).
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Bis zu sechsmal am Tag (!) werden mittlerweile die Preise geändert. Wie die "Krone" in Erfahrung bringen konnte, ist das oft kein Zufall: Bei hoher Frequenz, also wenn viele Autos eine Tankstelle anfahren, werden bei manchen Anbietern die Preise erhöht. Wird wenig getankt (z. B. in der Nacht), geht man wieder runter. Die Differenz beträgt zwar nur bis zu 2 Cent, doch allein das macht pro Tankfüllung einen Euro aus, den die Benzinfirma extra kassiert.
Dagegen wehrlos sind jene Tankstellenpächter, denen die Verwendung dieses Computerprogramms (alle Anbieter haben das nicht) von den Zentralen vorgeschrieben wird. Das macht es den Autofahrerclubs schwer, die Preise zu beobachten bzw. "billigere" Tankstellen zu empfehlen, da in ein paar Stunden schon wieder alles anders sein könnte.
Hintergrund sind Programme der Ölfirmen zur "Preis-Optimierung", weil sie immer jammern (sie haben richtig gelesen), dass sie an den Tankstellen so wenig verdienen würden. Dort braucht ihnen eigentlich gar kein Geld übrig zu bleiben, weil sie bei der Förderung von Öl schon reich genug werden: Die Produktionskosten für ein Barrel (159 Liter) liegen im Schnitt unter 20 Dollar, der Marktpreis bei rund 125 Dollar. Im Vorjahr betrugen die Gewinne der Ölmultis übrigens mehr als 400 Milliarden Dollar, und heuer wird es noch mehr sein.
Am Dienstag wurde wieder einmal ein neuer Rekord beim Dieselpreis aufgestellt. Dieser kostet im Österreich-Durchschnitt bereits 1,363 Euro (18,76 Schilling).
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Wettbewerbsbehörde prüft "Fantasie-Spritpreise"
Die "Fantasiepreise" und willkürlichen Preisänderungen an heimischen Zapfsäulen werden jetzt genauer unter die Lupe genommen. Die Bundeswettbewerbsbehörde startet in diesen Tagen mit der Untersuchung von 1.200 österreichischen Tankstellen. Es soll geprüft werden, wie sich die Preise im Vergleich mit den Notierungen in Rotterdam entwickelt haben. Die Autofahrerclubs kritisieren stets, dass Erhöhungen bei uns oft nicht gerechtfertigt sind.
Die BWB wird dazu die Daten von 2003 bis 2008 analysieren. Dann wird man wissen, ob und wie die Preisschwankungen an den internationalen Märkten an die Konsumenten weitergegeben worden sind. "Wenn wir Ungereimtheiten finden, werden uns die Erdölkonzerne Rede und Antwort stehen müssen," verspricht BWB-Chef Theodor Thanner. Erste Ergebnisse werden für Juni erwartet.
Diesel vielerorts bereits auf 1,45 Euro
Die letzten Vorkommnisse haben wieder einmal bewiesen, dass man den Öl-Multis genau auf die Finger schauen muss. Der ARBÖ fordert, dass der Wirtschaftsminister die Preissprüngen an den Tankstellen untersucht. Indessen hat der Ölpreis wegen angeblicher "Sorgen um Lieferprobleme" die Rekordmarke von 130 Dollar "geknackt" (siehe Infobox). Diesel kostet an vielen Zapfsäulen bereits über 1,45 Euro!
Von Manfred Schumi, KronenZeitung, und www.krone.at
Die BWB wird dazu die Daten von 2003 bis 2008 analysieren. Dann wird man wissen, ob und wie die Preisschwankungen an den internationalen Märkten an die Konsumenten weitergegeben worden sind. "Wenn wir Ungereimtheiten finden, werden uns die Erdölkonzerne Rede und Antwort stehen müssen," verspricht BWB-Chef Theodor Thanner. Erste Ergebnisse werden für Juni erwartet.
Diesel vielerorts bereits auf 1,45 Euro
Die letzten Vorkommnisse haben wieder einmal bewiesen, dass man den Öl-Multis genau auf die Finger schauen muss. Der ARBÖ fordert, dass der Wirtschaftsminister die Preissprüngen an den Tankstellen untersucht. Indessen hat der Ölpreis wegen angeblicher "Sorgen um Lieferprobleme" die Rekordmarke von 130 Dollar "geknackt" (siehe Infobox). Diesel kostet an vielen Zapfsäulen bereits über 1,45 Euro!
Von Manfred Schumi, KronenZeitung, und www.krone.at
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