Wolfsrudel wandern nach Österreich ein
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Wolfsrudel wandern nach Österreich ein
Wolfsrudel stehen vor Österreichs Türen: Da es in fast allen Nachbarländern aufblühende Wolfspopulationen gibt, könnte das sagenumwobene Raubtier in absehbarer Zeit auch in unserem Land wieder Einzug halten. "Wölfe werden in Österreich bald wieder Fuß fassen", ist Heinz Dungler, österreichischer Wolfsbeauftragter, überzeugt. Dungler ist derzeit dabei, einen Wolfs-Managementplan für die Alpenrepublik zu entwerfen.
Dungler berichtet von schon vier Beobachtungen, die heuer im Norden Österreichs gemacht wurden. Im vergangenen Jahr sei ein Wolf durch die Wälder im Süden von Wien gezogen, ein anderer wurde in Vorarlberg gesehen. Vor allem aus dem Osten könnte jederzeit Nachschub kommen, meint der Experte: "In den Nachbarländern erholen sich die Wölfe wieder gut." In Deutschland gebe es etwa 30 Wölfe, in Polen sollen es über tausend sein. In der Slowakei zähle man rund 400 Tiere und in Slowenien und Ungarn lebten kleinere Populationen, die Zuwachs aus Kroatien bekämen.
Platz für rund 200 Wölfe in Österreich
Wolfsbeauftragter Dungler, hauptamtlich Sportwissenschafter an der Uni Salzburg, glaubt, dass in Österreich Platz für rund 200 Wölfe wäre. Schäden an Nutztieren würden nicht ins Gewicht fallen und könnten durch Versicherungen der Landesjägerschaften gedeckt werden. Wölfe würden maximal einen Schaden von 10.000 Euro pro Jahr anrichten: "Ein reiches Land sollte sich das leisten." Das weitaus größere Problem sei eine mögliche ablehnende Haltung der Bevölkerung. In unseren Nachbarländern gebe es vor allem in der Schweiz und in Slowakei Gegner, darunter vor allem besorgte Landwirte und Jäger, die die Wölfe nicht als Bereicherung, sondern als Gefahr sehen würden. "Das Wichtigste sind nicht etwa Vorbereitungen in der Natur", betont der Experte im Hinblick auf eine mögliche Rückkehr der Tiere, "Bewusstseinsbildung, mehr Öffentlichkeitsarbeit und Aufklärung sind der Schlüssel."
Vom Mensch zuerst gezähmt und dann gejagt
Einst kamen Vertreter der Spezies Wolf über den ganzen Erdball verteilt vor. Im Gegensatz zu Nutztieren, die früher oder später vom Menschen gegessen wurden, war der Wolf das erste Tier, das vom Menschen gezähmt wurde, um an dessen Seite zu jagen. Zum Problem wurden die Rudeltiere erst, als der Mensch sesshaft wurde und große Herden von Nutztieren hielt. Damit war der Grundstein für eine Nahrungskonkurrenz gelegt.
Bild des bösen Wolfes
Dieses Konkurrenzverhältnis verankerte ein Bild des bösen Wolfs in den Köpfen der Menschen, das sich bis in die Gegenwart in Sagen und Filmen gehalten hat. Bei Völkern, die keine Zuchttiere hielten, sondern von der Jagd lebten, wurde der Wolf hingegen als idealer Jäger verehrt. In den Köpfen vieler Europäer ist allerdings eine Landbesitzmentalität verankert, die den Wolf als Feind brandmarkt. Daher wurden die Tiere im Mittelalter in Europa fast ganz ausgerottet. Erst mit der Pestwelle kehrten auch die Wölfe wieder zurück. Damals stellten die Tiere ein Problem dar - doch nicht direkt für den Menschen, sondern für dessen Nutztiere. Riesige Schafherden im Alpenraum waren eine Nahrungsgrundlage für die Rudel.
Ein zweiter, effektiverer Versuch, den Bestand zu dezimieren, wurde mit der Erfindung der Schusswaffen eingeleitet. Das, was sie wirklich vertrieben und zum Verschwinden gebracht hat, war aber die industrielle Revolution. Mit den Maschinen verschwanden die riesigen Herden aus den Alpen - und damit eine wichtige Nahrungsquelle für die Wölfe.
In Österreich um 1892 ausgerottet
In Österreich wurde der Wolf um 1892 ausgerottet, das letzte vereinzelte Exemplar soll in den 1970-er Jahren am Wechsel erlegt worden sein. Um 1970 war die Wolfspopulation in ganz Europa auf wenige Rudel in entlegenen Gebirgsregionen Spaniens, Frankreichs und Italiens zusammengeschrumpft. In den vergangenen Jahrzehnten konnten sich diese Restvorkommen wieder stabilisieren. Nun breiten sie sich wieder langsam über Europa aus.
www.krone.at
Dungler berichtet von schon vier Beobachtungen, die heuer im Norden Österreichs gemacht wurden. Im vergangenen Jahr sei ein Wolf durch die Wälder im Süden von Wien gezogen, ein anderer wurde in Vorarlberg gesehen. Vor allem aus dem Osten könnte jederzeit Nachschub kommen, meint der Experte: "In den Nachbarländern erholen sich die Wölfe wieder gut." In Deutschland gebe es etwa 30 Wölfe, in Polen sollen es über tausend sein. In der Slowakei zähle man rund 400 Tiere und in Slowenien und Ungarn lebten kleinere Populationen, die Zuwachs aus Kroatien bekämen.
Platz für rund 200 Wölfe in Österreich
Wolfsbeauftragter Dungler, hauptamtlich Sportwissenschafter an der Uni Salzburg, glaubt, dass in Österreich Platz für rund 200 Wölfe wäre. Schäden an Nutztieren würden nicht ins Gewicht fallen und könnten durch Versicherungen der Landesjägerschaften gedeckt werden. Wölfe würden maximal einen Schaden von 10.000 Euro pro Jahr anrichten: "Ein reiches Land sollte sich das leisten." Das weitaus größere Problem sei eine mögliche ablehnende Haltung der Bevölkerung. In unseren Nachbarländern gebe es vor allem in der Schweiz und in Slowakei Gegner, darunter vor allem besorgte Landwirte und Jäger, die die Wölfe nicht als Bereicherung, sondern als Gefahr sehen würden. "Das Wichtigste sind nicht etwa Vorbereitungen in der Natur", betont der Experte im Hinblick auf eine mögliche Rückkehr der Tiere, "Bewusstseinsbildung, mehr Öffentlichkeitsarbeit und Aufklärung sind der Schlüssel."
Vom Mensch zuerst gezähmt und dann gejagt
Einst kamen Vertreter der Spezies Wolf über den ganzen Erdball verteilt vor. Im Gegensatz zu Nutztieren, die früher oder später vom Menschen gegessen wurden, war der Wolf das erste Tier, das vom Menschen gezähmt wurde, um an dessen Seite zu jagen. Zum Problem wurden die Rudeltiere erst, als der Mensch sesshaft wurde und große Herden von Nutztieren hielt. Damit war der Grundstein für eine Nahrungskonkurrenz gelegt.
Bild des bösen Wolfes
Dieses Konkurrenzverhältnis verankerte ein Bild des bösen Wolfs in den Köpfen der Menschen, das sich bis in die Gegenwart in Sagen und Filmen gehalten hat. Bei Völkern, die keine Zuchttiere hielten, sondern von der Jagd lebten, wurde der Wolf hingegen als idealer Jäger verehrt. In den Köpfen vieler Europäer ist allerdings eine Landbesitzmentalität verankert, die den Wolf als Feind brandmarkt. Daher wurden die Tiere im Mittelalter in Europa fast ganz ausgerottet. Erst mit der Pestwelle kehrten auch die Wölfe wieder zurück. Damals stellten die Tiere ein Problem dar - doch nicht direkt für den Menschen, sondern für dessen Nutztiere. Riesige Schafherden im Alpenraum waren eine Nahrungsgrundlage für die Rudel.
Ein zweiter, effektiverer Versuch, den Bestand zu dezimieren, wurde mit der Erfindung der Schusswaffen eingeleitet. Das, was sie wirklich vertrieben und zum Verschwinden gebracht hat, war aber die industrielle Revolution. Mit den Maschinen verschwanden die riesigen Herden aus den Alpen - und damit eine wichtige Nahrungsquelle für die Wölfe.
In Österreich um 1892 ausgerottet
In Österreich wurde der Wolf um 1892 ausgerottet, das letzte vereinzelte Exemplar soll in den 1970-er Jahren am Wechsel erlegt worden sein. Um 1970 war die Wolfspopulation in ganz Europa auf wenige Rudel in entlegenen Gebirgsregionen Spaniens, Frankreichs und Italiens zusammengeschrumpft. In den vergangenen Jahrzehnten konnten sich diese Restvorkommen wieder stabilisieren. Nun breiten sie sich wieder langsam über Europa aus.
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Re: Wolfsrudel wandern nach Österreich ein
Ich finds toll, dass sich wieder Wölfe in Deutschland und Österreich einfinden. Das zeigt doch, dass sich der Tier- und Naturschutz sich lohnt!
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