Unterwegers Mustang wird im Internet versteigert

Ein mörderisches Gefährt“ gibt es seit Sonntagabend auf der Auktionsplattform eBay im Internet zu ersteigern - das Auto des Serienmörders Jack Unterweger! Es handelt sich dabei um einen weißen Ford Mustang Mach 1 T5, den der 1994 wegen Mordes an neun Prostituierten verurteilte gebürtige Steirer gefahren haben soll.


Der Startpreis lag bei einem Euro, binnen weniger Stunden standen die Gebote bereits bei über 7.000 Euro – Tendenz steigend. Der Ford Mustang („Anzahl Vorbesitzer: 3“) Automatik mit einem Kilometerstand von rund 50.000 war am 28. Februar 1972 erstzugelassen worden. An „Komfortausstattung“ werden bei dem Angebot, das am 10. September um 21.11 Uhr endet, elektrische Fensterheber, Ledersitze und Servolenkung angeführt. Artikelstandort ist das weststeirische Deutschlandsberg, Anbieter ist „strolch2220“.
Hinter dem eBay-Pseudonym dürfte sich ein steirischer Unternehmer verbergen. Dieser hatte laut dem auf der eBay-Seite angehängten Bericht 2004 das von der Polizei in seine Einzelteile zerlegte Auto gekauft, wieder zusammengebaut und restauriert. Mit dem nun angebotenen Wagen hatte sich Unterweger 1992 auf seiner Flucht in die Schweiz und nach Paris abgesetzt, bis er schließlich in Miami im US-Bundesstaat Florida verhaftet worden war.
„W JACK 1“
Jack Unterweger, der den Wagen zuletzt mit dem Wiener Kennzeichen „W JACK 1“ gefahren hatte, war 1990 nach 16 Jahren Haft für den Mord an einer jungen Frau in Deutschland entlassen worden. Unterweger hatte sich mit dem während der Haft geschrieben Roman „Fegefeuer“ einen Namen als „Häfnliterat“ gemacht und galt als Beispiel für eine gelungene Resozialisierung. Zwei Jahre später geriet Unterweger in Verdacht, für eine Serie von gleich begangenen Prostituiertenmorden in der Steiermark, Wien, Vorarlberg, der damaligen Tschechoslowakei und den USA verantwortlich zu sein.
Unterweger wurde Ende Juni 1994 in Graz wegen neunfachen Mordes schuldig gesprochen. Das Urteil wurde durch den Selbstmord Unterwegers wenige Stunden nach dem Urteil nie rechtskräftig.
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