Hamilton nach Zeitstrafe nur Dritter - Massa siegt

Der brasilianische Ferrari-Pilot Felipe Massa ist am Sonntag nachträglich zum Sieger des Formel-1-Grand-Prix von Belgien erklärt worden. Der ursprüngliche Gewinner Lewis Hamilton erhielt wegen seines Überholmanövers im Finish eine 25-Sekunden-Strafe. Er habe in einer Schikane abgekürzt und sich so einen Vorteil verschafft, hieß es in der FIA-Mitteilung. Hamilton fiel dadurch auf Platz drei hinter den Deutschen Nick Heidfeld zurück, nun fehlen Massa in der WM nur noch zwei Punkte auf WM-Leader Hamilton.



Hamilton hatte in Spa-Francorchamps in der vorletzten Runde den seit dem zweiten Umlauf führenden finnischen Weltmeister Kimi Räikkönen überholt, der wenig später im Regen mit seinem Ferrari in die Streckenbegrenzung krachte und sich damit wohl endgültig aus dem Titelrennen verabschiedete.
"Pole"-Mann Hamilton kam zunächst auf Intermediate-Reifen am besten vom Start weg, Räikkönen schoss von Position vier auf zwei vor und nutzte in Runde zwei einen Verbremser mit anschließendem Dreher des Briten, um die Spitze zu übernehmen. Diese verteidigte der "Iceman" erfolgreich bis zur Schlussphase, in der sich in dem bis dahin ziemlich ereignislosen Rennen durch den stark einsetzenden Regen die Ereignisse förmlich überschlugen.

Hamilton von Räikkönen "bedrängt"
Eingangs der vorletzten Runde lancierte Hamilton auf der regennassen Strecke seine Attacke auf Platz eins, die Räikkönen zunächst noch abwehrte. "Er hat mich abgedrängt in der Kurve eins, das hätte er fairer machen können, denn ich hatte keine Chance zum Ausweichen, deswegen musste ich den Notausgang nehmen. Darum habe ich ihn auch wieder vor gelassen. Das war eine haarige Situation", beschrieb Hamilton diese Szene als "irrsinnig knapp".

Räikönnen beendet GP nach Dreher in der Leitschiene
Aber im zweiten Versuch zog der Brite dann am Finnen vorbei. Als Hamilton wenig später jedoch in die Wiese rutschte, sah alles nach dem vierten Spa-Triumph en suite für Räikkönen aus. Allerdings nur für wenige Sekunden, denn der Titelverteidiger drehte sich genau in dem Moment, in dem Hamilton vom Grün auf die Strecke zurückfuhr, erstmals in den Rasen. Auch Räikkönen schaffte es zurück auf seinen Lieblingskurs, wenige Sekunden später zerschellten seine Träume von der erfolgreichen Titelverteidigung allerdings nach einem weiteren Dreher in der Leitschiene.

Ferrari legt Protest bei Rennleitung ein
Räikkönen war enttäuscht, ebenso wie sein Rennstall Ferrari, der wegen des Zweikampfs mit Hamilton Protest bei der Rennleitung einlegte - erfolgreich. Massa war aber auch vor der Entscheidung schon mit Platz zwei überaus zufrieden, nachdem er die Startphase verpatzt hatte. "Ich dachte zu Beginn, dass es nasser wäre, als es wirklich war. Das war eine Fehleinschätzung von mir, deswegen ist Kimi an mir vorbeigezogen", gestand der Südamerikaner, der nun die klare Nummer eins im Saisonfinish bei Ferrari ist.
Endstand des GP von Belgien nach 44 Runden a 7,004 km bzw. 308,176 km:
1. Felipe Massa (BRA) Ferrari 1:22:59,394 Std.
(Schnitt: 222,805 km/h)
2. Nick Heidfeld (GER) BMW-Sauber + 9,383 Sek.
3. Lewis Hamilton (GBR) McLaren-Mercedes + 10,539 *
4. Fernando Alonso (ESP) Renault + 28,939
5. Sebastian Vettel (GER) Toro Rosso-Ferrari + 29,037
6. Robert Kubica (POL) BMW-Sauber + 29,498
7. Sebastien Bourdais (FRA) Toro Rosso-Ferrari + 31,198
8. Mark Webber (AUS) Red Bull-Renault + 57,237
9. Timo Glock (GER) Toyota 1:21,506 Min.*
10. Heikki Kovalainen (FIN) McLaren-Mercedes + 1 Runde
11. David Coulthard (GBR) Red Bull-Renault + 1 Runde
12. Nico Rosberg (GER) Williams-Toyota + 1 Runde
13. Adrian Sutil (GER) Force India-Ferrari + 1 Runde
14. Kazuki Nakajima (JPN) Williams-Toyota + 1 Runde
15. Jenson Button (GBR) Honda + 1 Runde
16. Jarno Trulli (ITA) Toyota + 1 Runde
17. Giancarlo Fisichella (ITA) Force India-Ferrari + 1 Runde
18. Kimi Räikkönen (FIN) Ferrari + 2 Runden
Ausgeschieden: Nelson Piquet jr. (BRA) Renault, Rubens Barrichello
(BRA) Honda
* = Zeit enthält 25 Sekunden-Strafe wegen Regelverstoßes
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