100-€-Schein heuer in Österreich häufigste "Blüte

Die Gefahr, statt echtem Geld nur wertloses Papier zu erhalten, steigt wieder: Im ersten Halbjahr 2009 wurden insgesamt 413.000 gefälschte Euro-Banknoten aus dem Zahlungsverkehr gezogen. Das bedeutet einen Anstieg um 17 Prozent gegenüber den sechs Monaten davor, teilte am Montag die Europäische Zentralbank in Frankfurt mit. Österreichweit wurden im gleichen Zeitraum 2009 insgesamt 5.613 Euro-Blüten sichergestellt, wie die Österreichische Nationalbank (OeNB) berichtete. Brennpunkte sind Wien und Niederösterreich.




Die am häufigsten gefälschte Banknote in Österreich war im ersten Halbjahr mit 54,6 Prozent der Hunderter, gefolgt vom Fünfziger (25 Prozent) und dem Zwanziger (16,1 Prozent). Der dadurch verursachte Schaden liegt laut Nationalbank bei 436.820 Euro und ist im Vergleich zum Halbjahr davor praktisch gleichgeblieben. Einzig bei den Stückelungen ergab sich eine Verschiebung der gefälschten Banknoten von den höheren Kategorien hin zu 20- und 50-Euro-Geldscheinen. Im europaweiten Blüten-Ranking steht der Zwanziger mit 49 Prozent vor dem Fünfziger mit 34 Prozent.
Die meisten Blüten gibt’s in Wien
Die Gegenüberstellung des ersten Halbjahres 2009 mit dem zweiten Halbjahr 2008 zeigt einen Anstieg bei den in Österreich eingelieferten Fälschungen von 4.874 auf 5.613 Stück. Der österreichische Anteil an den gesamteuropäischen Euro-Blüten liegt bei 1,4 Prozent und bleibt somit weiterhin sehr gering. Das Fälschungsaufkommen liegt mit 48 Prozent oder 2.700 Stück hauptsächlich im Ballungsraum Wien. An zweiter Stelle folgt Niederösterreich mit 11,5 Prozent (643 Stück).
Die Mehrzahl (mehr als 98 Prozent) der sichergestellten Blüten wurden in Ländern des Euro-Währungsgebietes entdeckt und nur rund ein Prozent in EU-Mitgliedsstaaten außerhalb des Euroraums ausfindig gemacht. Weniger als 0,5 Prozent entfielen laut Zentralbank auf die übrige Welt.
Die Nationalbank verwies auf das Prüfprinzip "Fühlen - Sehen - Kippen". Ohne technische Hilfsmittel könne man so echte von falschen Banknoten unterscheiden. Tipps gibt es auf der Website der Nationalbank (Link in der Infobox) oder bei der Euro-Tour im Sommer.
So erkennt man Falschgeld
Zum Erkennen von Blüten reichen schon wenige Schritte, die ohne technische Hilfsmittel durchgeführt werden können. Da sich Fälscher häufig auf einzelne Merkmale konzentrieren, kann eine Überprüfung nach dem Prinzip „Fühlen-Sehen-Kippen“ rasch Aufschluss darüber geben, ob es sich um echtes Geld oder nur um wertloses Papier handelt.

Wasserzeichen und Sicherheitsfaden
Beim Befühlen der Vorderseite müssen einzelne Stichtiefdruckelemente am oberen Rand zu ertasten sein. Wenn man den Schein gegen das Licht hält, ist auf echtem Geld ein Wasserzeichen zu sehen. Daneben befindet sich etwa in der Mitte der Banknote ein Sicherheitsfaden sowie in der linken bzw. rechten oberen Ecke ein Durchsichtregister, beide mit freiem Auge erkennbar.
Hologramm und der "echte Glanz"
Kippt man 50-, 100-, 200- und 500-Euro-Scheine, wechselt die Farbe der Wertzahl. Bei 5ern, 10ern und 20ern ist auf der Rückseite ein glänzender Streifen aufgebracht, dessen Farbe ebenfalls variiert, wenn man den Geldschein kippt. Schließlich müssen die Scheinchen glänzen: Ein Spezialfolienelement lässt beim Kippen ein Hologramm erscheinen.
Besonders fälschungssicher ist laut einem Experten der OeNB das Kippzeichen auf den wertvolleren Banknoten. Abgesehen von den aktuellen Sicherheitsfeatures, die unser Geld fälschungssicher machen sollen, seien etliche neue Merkmale in der Testphase. Auf unseren Geldscheinen würden diese allerdings frühestens bei der Neuauflage einer Euro-Serie gegen Ende des Jahrzehnts zu finden sein. www.krone.at