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Ab heute leben wir auf Kosten der Zukunft

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Beitrag von sigi Fr Sep 25, 2009 7:46 pm

Ab heute leben wir auf Kosten der Zukunft!" So lautet die Botschaft des Global Footprint Network zum sogenannten "Welterschöpfungstag", der heuer für den 25. September berechnet wurde. Das Datum ist keineswegs Phantasie, sondern fußt auf fundierten Analysen. Die biogenen Rohstoffe vom Ackerboden bis zum Meeresfisch, die wir für das heurige Jahr bei nachhaltiger Nutzung verbrauchen dürften, sind mit dem heutigen Tage theoretisch aufgebraucht. Umweltbelastungen wie Treibhausgas-Emissionen und Müll können von der Natur nicht mehr bewältigt werden. Drei Monate vor Jahresende ist die Erde damit gewaltig im Minus.

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Die heurige Wirtschaftskrise brachte dabei ganze zwei Tage für die Natur. 2008 war der Welterschöpfungstag schon am 23. September, berichtet das Global Footprint Network, das sich aus Vertretern prominenter Umweltorganisationen wie WWF, Greenpeace, GLOBAL 2000 und Bio-Austria zusammensetzt. Wegen des geringeren Verbrauchs in der Krise sind alle natürlichen Ressourcen, die bei nachhaltiger Nutzung in diesem Jahr für die Menschheit zur Verfügung stehen, erst zwei Tage später verbraucht.
"Dieses ökologische Defizit sollte alle Staats- und Wirtschaftsführer mehr alarmieren als die vorübergehende Finanzkrise. Schließlich können wir die Erde nicht in Konkurs schicken oder durch weitere Schulden bei den Ungeborenen auskaufen", betont Wolfgang Pekny von der Plattform Footprint die Bedeutung des Termins.
"Krisen-Effekt wird nicht von Dauer sein"
Die Krise brachte aus ökoligischer Sicht zumindest ein klein wenig Gutes für die Erde. Zum ersten Mal seit den Berechnungen des "Welterschöpfungstages" (engl.: World Overshoot Day) findet der Tag der ökologischen Überschuldung heuer später als im Jahr zuvor statt. "Dieser Effekt wird aber nicht von Dauer sein, denn weltweit wollen alle politischen Kräfte wieder zum Wirtschaftswachstum zurück kommen und mit ungezielten Konjunkturpaketen und anderen Maßnahmen wird der globale ökologische Fußabdruck mit dem Aufschwung wieder zunehmen", befürchtet WWF-Naturschutzdirektor Andreas Wurzer.
"Umgekehrt kann Rezession nicht die Antwort auf die globale Übernutzung sein", warnt Greenpeace-Klimasprecher Niklas Schinerl. "Politik, Wirtschaft und die Menschen müssen der ökologischen Überschuldung aktiv entgegensteuern. Das gemeinsame Ziel ist nicht Wachstum um jeden Preis, sondern die Kunst, ein gutes und menschenwürdiges Leben mit einem fairen Anteil an Ressourcen der Erde zu führen." Lisa Kernegger, Ressourcensprecherin der Umweltschutzorganisation GLOBAL 2000, meint:"Der Verbrauch an natürlichen Rohstoffen ist in den vergangenen 30 Jahren von 30 Milliarden auf 60 Milliarden Tonnen in die Höhe geschnellt. Und die Auswirkungen sind bereits deutlich sichtbar: Klimawandel, zerstörte Ökosysteme, schrumpfende Wasserreserven und Wälder, aussterbende Arten und die Auslöschung von fruchtbaren Böden."

Größte Öko-Schulden durch Luftverpestung
Den größten Anteil an der ökologischen Überschuldung hat der Kohlendioxidausstoß. Schon im Dezember bei der Klimakonferenz in Kopenhagen könnten die Staatschefs zeigen, dass sie den Ernst der Lage erkannt haben und bereit sind, sowohl der globale Übernutzung als auch der enormen Ungerechtigkeit bei der Verteilung von Nutzen und Schäden entgegen zu wirken, meinen die Umweltaktivisten.
Kleine Fortschritte vor UN-Klima-Gipfel im Dezember
Erst am Dienstag waren Umweltschutz und Klimawandel Themen beim internationalen Klimagipfel vor der UNO-Generaldebatte in New York gewesen. Es gab aber keine Ergebnisse: Sowohl die USA als auch China vermieden als Schlüsselstaaten mit dem weltweit größten Ausstoß von Treibhausgasen klare Zusagen für ein Nachfolgeabkommen für das auslaufende Kyoto-Protokoll, das beim UN-Klimagipfel im Dezember Dänemark verabschiedet werden soll.
Chinas Präsident Hu Jintao stellte zwar erstmals auf internationaler Bühne eine Verringerung des CO2-Ausstoßes seines Landes in Aussicht. Zahlen nannte er jedoch nicht. Xie Zhenhua, der führende Umweltpolitiker Chinas, kündigte allerdings anschließend an, sein Land werde in Kürze konkrete Klimaschutz-Vorgaben vorlegen. "Wir sollten in der Lage sein, bald ein Ziel zu verkünden." UN-Generalsekretär Ban Ki-moon zog trotz ausgebliebener konkreter Ergebnisse ein positives Resümee. Das Treffen sei zwar keine Garantie dafür, dass in Kopenhagen im Dezember ein Abkommen erzielt werde, sagte Ban. "Aber wir sind diesem globalen Ziel heute sicherlich einen Schritt näher gekommen."
Vertreter von Umweltschutzverbänden reagierten verhalten, sprachen aber auch von immerhin kleinen Fortschritten. "Vor fünf Jahren spielte das Klima in China keine Rolle. Nun sagen sie, 'wir werden jetzt etwas unternehmen'. Das ist ein enormer Wandel", meinte der Klimaexperte Knut Alfsen. Obama wurde dagegen von den Klimaschützern dafür kritisiert, zu vage geblieben zu sein. "Das ist in Wirklichkeit mehr ein Schritt zurück als nach vorne", sagte der Deutsche Thomas Henningsen von Greenpeace nach dem Gipfel.
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