Grazer Wirte pfeifen auf das Rauchverbot
Seite 1 von 1
Grazer Wirte pfeifen auf das Rauchverbot
Schon 202 Strafen, weitere 245 Anzeigen sind im Laufen. Dabei kommt die "heiße" kalte Jahreszeit erst: Jetzt fürchten Anrainer Lärm durch Rauchermassen vor den Lokalen.
Groß war auch in Graz die Aufregung, als die Novelle zum Tabakgesetz in Kraft trat und verpflichtende Nichtraucher-Zonen in Lokalen vorschrieb: Empörte Wirte lieferten sich hitzige Debatten mit Kunden, die sich wahlweise zufrieden zurücklehnten oder erste schwarze Schafe hinterm Tresen mit einer Anzeige bedachten.
Das war zu Beginn des Jahres. Doch kurz darauf hatte auch die Murmetropole andere Sorgen. Und über den Sommer ist die ganze Sache mehr oder weniger eingeschlafen, oder?
Mitnichten: Denn die Mitarbeiter der Grazer Baubehörde haben akribisch Akt für Akt erledigt. Das Ergebnis: "Bis heute hat es in Graz 202 Fälle gegeben, bei denen es nach einer Anzeige ein Verfahren und letztlich eine Strafe für einen Wirt gegeben hat", heißt es im Büro des zuständigen VP-Bürgermeisters Siegfried Nagl. Zu bezahlen waren jeweils 100 Euro, im Wiederholungsfall kann die Strafe allerdings bis zu 10.000 Euro ausmachen
Und der nächste Lokalaugenschein steht bereits in der Warteschleife: "Zusätzlich gibt es weitere 245 Anzeigen, denen die Baubehörde jetzt ebenfalls sukzessive nachgeht."
Dabei befürchtet man sowohl im Rathaus als auch in der Gastro-Szene, dass mit der kalten Jahreszeit der heiße Kampf erst bevorsteht: Drohen doch Graz unzählige Raucher, die bei unzähligen Heizstrahlern vor unzähligen Lokalen stehen - und nicht zuletzt ob des Lärms viele Anrainer zur Weißglut bringen.
"Ja, hier werden wir wachsam sein müssen", gesteht Bürgermeister Nagl, der bald ein generelles Rauchverbot erwartet und dies "aus gesundheitlicher Sicht" auch begrüßt. Zwar würde das subjektive Sicherheitsgefühl steigen, "wenn abends auch noch andere Leute auf der Straße sind. Doch gerade in puncto Lärm muss man sich gegebenenfalls etwas überlegen".
An der TU Graz war man fast schon so weit - zumindest in Hinblick auf das Stadtbild: Denn im Auftrag der damaligen VP-Stadträtin Eva Maria Fluch tüftelten Experten an einer ansehnlichen Freiluft-Heizung für Raucher. "Ich möchte im Winter nicht vor jedem Lokal diese Gas-Schwammerl-Heizungen sehen", ließ Fluch wissen. Noch im Herbst sollte Grazer Wirten ein Prototyp, eventuell in Pavillon-Form, gezeigt werden.
Stadträtin Fluch ist Geschichte - detto das Projekt: "Das ist eingeschlafen, bei uns hat sich keiner mehr gemeldet", bestätigt TU-Vizerektor Harald Kainz www.kleine.at
Groß war auch in Graz die Aufregung, als die Novelle zum Tabakgesetz in Kraft trat und verpflichtende Nichtraucher-Zonen in Lokalen vorschrieb: Empörte Wirte lieferten sich hitzige Debatten mit Kunden, die sich wahlweise zufrieden zurücklehnten oder erste schwarze Schafe hinterm Tresen mit einer Anzeige bedachten.
Das war zu Beginn des Jahres. Doch kurz darauf hatte auch die Murmetropole andere Sorgen. Und über den Sommer ist die ganze Sache mehr oder weniger eingeschlafen, oder?
Mitnichten: Denn die Mitarbeiter der Grazer Baubehörde haben akribisch Akt für Akt erledigt. Das Ergebnis: "Bis heute hat es in Graz 202 Fälle gegeben, bei denen es nach einer Anzeige ein Verfahren und letztlich eine Strafe für einen Wirt gegeben hat", heißt es im Büro des zuständigen VP-Bürgermeisters Siegfried Nagl. Zu bezahlen waren jeweils 100 Euro, im Wiederholungsfall kann die Strafe allerdings bis zu 10.000 Euro ausmachen
Und der nächste Lokalaugenschein steht bereits in der Warteschleife: "Zusätzlich gibt es weitere 245 Anzeigen, denen die Baubehörde jetzt ebenfalls sukzessive nachgeht."
Dabei befürchtet man sowohl im Rathaus als auch in der Gastro-Szene, dass mit der kalten Jahreszeit der heiße Kampf erst bevorsteht: Drohen doch Graz unzählige Raucher, die bei unzähligen Heizstrahlern vor unzähligen Lokalen stehen - und nicht zuletzt ob des Lärms viele Anrainer zur Weißglut bringen.
"Ja, hier werden wir wachsam sein müssen", gesteht Bürgermeister Nagl, der bald ein generelles Rauchverbot erwartet und dies "aus gesundheitlicher Sicht" auch begrüßt. Zwar würde das subjektive Sicherheitsgefühl steigen, "wenn abends auch noch andere Leute auf der Straße sind. Doch gerade in puncto Lärm muss man sich gegebenenfalls etwas überlegen".
An der TU Graz war man fast schon so weit - zumindest in Hinblick auf das Stadtbild: Denn im Auftrag der damaligen VP-Stadträtin Eva Maria Fluch tüftelten Experten an einer ansehnlichen Freiluft-Heizung für Raucher. "Ich möchte im Winter nicht vor jedem Lokal diese Gas-Schwammerl-Heizungen sehen", ließ Fluch wissen. Noch im Herbst sollte Grazer Wirten ein Prototyp, eventuell in Pavillon-Form, gezeigt werden.
Stadträtin Fluch ist Geschichte - detto das Projekt: "Das ist eingeschlafen, bei uns hat sich keiner mehr gemeldet", bestätigt TU-Vizerektor Harald Kainz www.kleine.at
Ähnliche Themen
» Wirte der Wiener Fanzone drohen mit Streik
» Grazer fliegen nun in der Top-Liga
» Bisher erst zehn 100-€-Strafen gegen Wirte
» Grazer Polizisten und Fans verprügelt
» Grazer Forscher: Erdatmosphäre dehnt sich aus
» Grazer fliegen nun in der Top-Liga
» Bisher erst zehn 100-€-Strafen gegen Wirte
» Grazer Polizisten und Fans verprügelt
» Grazer Forscher: Erdatmosphäre dehnt sich aus
Seite 1 von 1
Befugnisse in diesem Forum
Sie können in diesem Forum nicht antworten
|
|