Die größten Online-Bedrohungen im Jahr 2010

Der Security-Spezialist Websense hat eine Prognose über die größten Sicherheitsrisiken im Web für das Jahr 2010 veröffentlicht. Neben Social-Networking-Sites und Windows 7 stehen auch Smartphones auf der Liste der besonders beliebten Ziele für Malware und Online-Kriminelle im kommenden Jahr. Insgesamt listen die Experten acht besondere Bedrohungen für Internet-User auf.


Angriffe auf Web 2.0 nehmen zu
Da der Networking-Wurm "Koobface" in den vergangenen Monaten aktiv wurde und sich auf Facebook, MySpace und Co. ausbreitete, erwarten die Sicherheitsexperten 2010 eine weitere Zunahme der Angriffe auf Netzwerk-Accounts. Erstmals trat der Schädling 2008 auf. Seither schickt er Nachrichten mit einem Link zu einem Trojaner an "Friends" infizierter Accounts.
Bot-Netze im Bandenkrieg
Bot-Netze werden durch die wachsende Konkurrenz aggressiver. Bereits heuer hätten Botnet-Gruppen die Spam-Methoden ihrer "Mitbewerber" übernommen, um in deren Revier zu fischen. So beobachtete Websense etwa Kämpfe zwischen den Zombie-PCs von Bredolab und Zeus/Zbot.
E-Mails gewinnen an Bedeutung
Nachdem E-Mails aus dem täglichen Geschäft der Cyber-Kriminellen bisher ständig an Bedeutung verloren hatten, sollen sie 2010 wieder zu einem der wichtigsten Transportmittel für Bedrohungen werden. Das schließt Websense aus dem beobachteten Anstieg verseuchter Nachrichten, die vor allem mit vermeintlichen Informationen zum aktuellen Weltgeschehen locken.
Microsoft als Ziel
Mit der weiteren Verbreitung von Windows 7 soll das Betriebssystem natürlich auch vermehrt Opfer von Angriffen werden, so die Spezialisten. Deaktivierte User Acces Kontrollen und der Internet Explorer 8 seien dabei Hauptangriffspunkte für Malware.

Malware-Sites in Top-Suchmaschinentreffern
Noch mehr für Suchmaschinen optimierte Malware-Sites werden laut den Websense-Mitarbeitern in den Trefferlisten der Internetsuchen unter den Top-Treffern landen. Bereits 2009 nutzten Internet-Gauner diesen Trick, um bösartige Seiten möglichst weit nach vorne in den Trefferlisten zu bringen. User klickten nach harmlosen Suchbegriffen wie etwa "Schweinegrippe" oder "MTV Music Awards" darauf.
Angriffe auf Smartphones
Bisher zum großen Teil verschont, sollen 2010 Smartphones zum Tummelplatz für Hacker werden. Da vor allem immer mehr Unternehmen ihre Mitarbeiter mit Smartphones ausstatten, wird das Abgreifen von Informationen immer lukrativer und deshalb auch interessanter. Erst im November entdeckten die Experten die ersten erfolgreichen Hackerangriffe auf freigeschaltete iPhones, bei denen Daten und Passwörter gestohlen wurden.
Verseuchte Werbung
Manipulierte Werbebanner auf regulären Websites sollen Besucher mit Viren infizieren. So geschehen im September 2009 über die Website der "New York Times". Nach einem Warnhinweis, dass der Rechner des Nutzers infiziert sei, wurde ein Antivirus-Tool als Download angeboten. Erst damit fingen sich die User dann den Virus ein.
Macs sind nicht mehr immun
Auch die bisher kaum von den Web-Seuchen betroffenen Apple-PCs sollen laut Websense 2010 in den Fokus der Online-Kriminellen rücken. Das Unternehmen zieht diesen Schluss daraus, dass Apple bereits 2009 sechs größere Sicherheitsupdates veröffentlichte um Lücken zu schließen. Außerdem sei auch der Apple-Browser Safari nicht immun gegen "Drive-by-Downloads", also die Infektion mit Malware durch den reinen Besuch einer Website. www.krone.at