Left 4 Dead 2": Zu Besuch bei den Untoten
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Left 4 Dead 2": Zu Besuch bei den Untoten
Hinter jeder Ecke lauert der Tod. Diesmal ist es aber nicht irgendeiner. Der Sensenmann kommt hirnlos, schleichend, dann rennend und vor allem halb verfault in Form einer Zombie-Invasion daher. Willkommen in "Left 4 Dead 2", einem Albtraum von Computergame, das den schönsten Fantasien des Zombie-Kultregisseurs George A. Romero entsprungen sein könnte.
Es steht zumindest fest, dass der Macher von "Dawn oft he Dead" und so ziemlich jedes anderen Films dessen Name mit "of the Dead" endet, ein großer Fan von "Left 4 Dead 2" sein dürfte. Denn genau wie in seinen Streifen steht hier der "Angraus-Horror" über allem. Hintergrundgeschichte braucht es dafür eigentlich so gut wie keine. Und so finden sich auch in dem Game vier Überlebende einer Zombie-Invasion – ausgelöst durch einen Virus – mitten in dem Schlamassel gefangen. Einziges Ziel: Überleben.
Viel mehr erfährt der Gamer während des ganzen Spiels nicht. Aber: Die Zombie-Metzelei in Ego-Perspektive lebt überraschenderweise auch ohne die ansonsten so wichtige Story ganz gut, schafft es sogar den Spieler mit Haut und Haaren in seinen Bann zu ziehen. Verantwortlich dafür ist vor allem die äußerst beklemmende Atmosphäre, die sich durch die düstere Sound- und Grafikkulisse aufbaut.
Teamwork ist gefagt
Ein weiterer wichtiger Faktor für die Anziehungskraft des Games ist die notwendige Zusammenarbeit zwischen den vier Freunden. Denn als Einzelkämpfer kommt hier keiner weit, was das Spielen durchaus zu einer Herausforderung macht. Etwa im Kampf gegen "außergewöhnliche" Untote, ist Teamwork das A und O. Zum Beispiel wenn es gilt, einen so genannten "Jockey" zur Strecke zu bringen. Dieser fiese Zeitgenosse sucht sich nämlich am liebsten Teammitglieder aus, die etwas abseits der Gruppe stehen, um sie - auf ihnen reitend - in eine Horde Zombie-Kollegen zu steuern. Sind die Gruppenmitglieder dann nicht schnell zur Stelle, kann es schon einmal brenzlig werden.
Im ständigen Kampf gegen die untote Übermacht spielt sich der Gamer so durch insgesamt fünf Szenarien, die von einem infizierten Einkaufszentrum bis zum zombieverseuchten Jahrmarkt reichen. Der Fokus liegt dabei klar auf dem Kampf gegen so ziemlich alles was kreucht und fleucht, Rätsel gibt es eigentlich kaum. Trotzdem gibt "Left 4 Dead 2" auch im Einzelspielermodus – die anderen Teammitglieder übernimmt dann die KI – einige Stunden Speilzeit pro Szenario her. Spaßiger ist die Monster-Ballerei allerdings, wenn man sie online mit realen Mitspielern bestreitet.
Kernstück Multiplayer-Modus
Der Multiplayer-Modus ist definitiv das Kernstück des Spiels und glänzt durch mehrere unterschiedliche Spielvarianten. Die kooperative Kampagne, in der die vier Gamer versuchen, die Levels gemeinsam gegen die computergesteuerten Zombies zu bestehen, erlangt hier vor allem dann einen besonderen Charme, wenn die Spieler mit Headset vor dem PC sitzen und so reale Schreckensschreie zusätzlich aus den Boxen dröhnen.
Daneben gibt es auch die Möglichkeit, gegen menschlich gesteuerte Untote anzutreten. In diesem Modus schlüpft ein Team in die Rolle der außergewöhnlichen Untoten, von denen jeder mit unterschiedlichen Fähigkeiten ausgerüstet ist. So versucht dann das Zombie-Team, die Überlebenden am Erreichen des Level-Ausgangs zu hindern. In einer anderen Variante müssen die Untoten alles daran setzen, die Spieler vom Befüllen einer Maschine mit Benzin abzuhalten. Ganz harte Burschen und Mädels können auch versuchen, möglichst lange einem extremen Monster-Ansturm zu wiederstehen. Wer es dabei schafft, länger als die anderen durchzuhalten, hat gewonnen.
Schweißausbrüche am Stück
Wie bereits erwähnt, trägt der Sound unglaublich viel zur paranoiden Atmosphäre des Spiels bei. Da wird die Musik an den richtigen Stellen dramatisch, kichert ein "Jockey" wie verrückt oder röchelt ein so genannter "Smoker" in einiger Entfernung – alles dazu geeignet, den einen oder anderen Schweißausbruch zu erzeugen. Die Grafik kann da leider nicht ganz mithalten und hinkt aktuellen Highlights leider etwas hinterher. Das übersieht der Spieler aber schon nach kurzer Zeit und wichtig ist dann nur noch, sich vor den heranstürmenden Massen mit allen Mitteln zu wehren. Dabei wird es dann auch schon mal richtig blutig, was die "Ab 18"-Einstufung absolut rechtfertigt.
Fazit: Wer schon immer wissen wollte wie es wäre, in einem Zombie-Film mitzuspielen, kann es nun herausfinden. "Left 4 Dead 2" ist jedenfalls eine brillante Kammerjagd auf Untote - mehr allerdings auch nicht. Die Story fehlt zwar nur selten, aber ab und an merkt man, dass gerade eine Hintergrundgeschichte die Atmosphäre noch weiter verdichtet hätte. Trotzdem macht das Gemetzel Spaß – vor allem im Multiplayer-Modus. Allen George-A.-Romero-Fans sei "Left 4 Dead 2" jedenfalls wärmstens empfohlen.
Plattform: PC (getestet), Xbox 360
Publisher: Electronic Arts
krone.at-Wertung: 7/10
von Stefan Taferner www.krone.at
Es steht zumindest fest, dass der Macher von "Dawn oft he Dead" und so ziemlich jedes anderen Films dessen Name mit "of the Dead" endet, ein großer Fan von "Left 4 Dead 2" sein dürfte. Denn genau wie in seinen Streifen steht hier der "Angraus-Horror" über allem. Hintergrundgeschichte braucht es dafür eigentlich so gut wie keine. Und so finden sich auch in dem Game vier Überlebende einer Zombie-Invasion – ausgelöst durch einen Virus – mitten in dem Schlamassel gefangen. Einziges Ziel: Überleben.
Viel mehr erfährt der Gamer während des ganzen Spiels nicht. Aber: Die Zombie-Metzelei in Ego-Perspektive lebt überraschenderweise auch ohne die ansonsten so wichtige Story ganz gut, schafft es sogar den Spieler mit Haut und Haaren in seinen Bann zu ziehen. Verantwortlich dafür ist vor allem die äußerst beklemmende Atmosphäre, die sich durch die düstere Sound- und Grafikkulisse aufbaut.
Teamwork ist gefagt
Ein weiterer wichtiger Faktor für die Anziehungskraft des Games ist die notwendige Zusammenarbeit zwischen den vier Freunden. Denn als Einzelkämpfer kommt hier keiner weit, was das Spielen durchaus zu einer Herausforderung macht. Etwa im Kampf gegen "außergewöhnliche" Untote, ist Teamwork das A und O. Zum Beispiel wenn es gilt, einen so genannten "Jockey" zur Strecke zu bringen. Dieser fiese Zeitgenosse sucht sich nämlich am liebsten Teammitglieder aus, die etwas abseits der Gruppe stehen, um sie - auf ihnen reitend - in eine Horde Zombie-Kollegen zu steuern. Sind die Gruppenmitglieder dann nicht schnell zur Stelle, kann es schon einmal brenzlig werden.
Im ständigen Kampf gegen die untote Übermacht spielt sich der Gamer so durch insgesamt fünf Szenarien, die von einem infizierten Einkaufszentrum bis zum zombieverseuchten Jahrmarkt reichen. Der Fokus liegt dabei klar auf dem Kampf gegen so ziemlich alles was kreucht und fleucht, Rätsel gibt es eigentlich kaum. Trotzdem gibt "Left 4 Dead 2" auch im Einzelspielermodus – die anderen Teammitglieder übernimmt dann die KI – einige Stunden Speilzeit pro Szenario her. Spaßiger ist die Monster-Ballerei allerdings, wenn man sie online mit realen Mitspielern bestreitet.
Kernstück Multiplayer-Modus
Der Multiplayer-Modus ist definitiv das Kernstück des Spiels und glänzt durch mehrere unterschiedliche Spielvarianten. Die kooperative Kampagne, in der die vier Gamer versuchen, die Levels gemeinsam gegen die computergesteuerten Zombies zu bestehen, erlangt hier vor allem dann einen besonderen Charme, wenn die Spieler mit Headset vor dem PC sitzen und so reale Schreckensschreie zusätzlich aus den Boxen dröhnen.
Daneben gibt es auch die Möglichkeit, gegen menschlich gesteuerte Untote anzutreten. In diesem Modus schlüpft ein Team in die Rolle der außergewöhnlichen Untoten, von denen jeder mit unterschiedlichen Fähigkeiten ausgerüstet ist. So versucht dann das Zombie-Team, die Überlebenden am Erreichen des Level-Ausgangs zu hindern. In einer anderen Variante müssen die Untoten alles daran setzen, die Spieler vom Befüllen einer Maschine mit Benzin abzuhalten. Ganz harte Burschen und Mädels können auch versuchen, möglichst lange einem extremen Monster-Ansturm zu wiederstehen. Wer es dabei schafft, länger als die anderen durchzuhalten, hat gewonnen.
Schweißausbrüche am Stück
Wie bereits erwähnt, trägt der Sound unglaublich viel zur paranoiden Atmosphäre des Spiels bei. Da wird die Musik an den richtigen Stellen dramatisch, kichert ein "Jockey" wie verrückt oder röchelt ein so genannter "Smoker" in einiger Entfernung – alles dazu geeignet, den einen oder anderen Schweißausbruch zu erzeugen. Die Grafik kann da leider nicht ganz mithalten und hinkt aktuellen Highlights leider etwas hinterher. Das übersieht der Spieler aber schon nach kurzer Zeit und wichtig ist dann nur noch, sich vor den heranstürmenden Massen mit allen Mitteln zu wehren. Dabei wird es dann auch schon mal richtig blutig, was die "Ab 18"-Einstufung absolut rechtfertigt.
Fazit: Wer schon immer wissen wollte wie es wäre, in einem Zombie-Film mitzuspielen, kann es nun herausfinden. "Left 4 Dead 2" ist jedenfalls eine brillante Kammerjagd auf Untote - mehr allerdings auch nicht. Die Story fehlt zwar nur selten, aber ab und an merkt man, dass gerade eine Hintergrundgeschichte die Atmosphäre noch weiter verdichtet hätte. Trotzdem macht das Gemetzel Spaß – vor allem im Multiplayer-Modus. Allen George-A.-Romero-Fans sei "Left 4 Dead 2" jedenfalls wärmstens empfohlen.
Plattform: PC (getestet), Xbox 360
Publisher: Electronic Arts
krone.at-Wertung: 7/10
von Stefan Taferner www.krone.at
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