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Burnout - Stopp sagen statt Erschöpfung

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Beitrag von Orchidee So März 02, 2008 1:08 am

Gereizt, freudlos, zurückgezogen? Wer unter einem Burnout-Syndrom leidet, hat sich in einen körperlichen, geistigen und seelischen Erschöpfungszustand manövriert, bis keine Energie zum Leben mehr übrig geblieben ist. Das Syndrom kann sich aus einer Vielzahl verschiedenster Symptome auf körperlicher, seelischer, geistiger und sozialer Ebene zusammensetzen. Vorbeugung und Regeneration müssen daher individuell abgestimmt sein.

Kennzeichen für Burnout-Gefährdung
Menschen, die anfällig für einen Burnout sind, zeigen meist ein sehr hohes Engagement im Beruf, der ihr wichtigster Lebensinhalt ist. Sie übergehen oft eigene Bedürfnisse und vernachlässigen soziale Kontakte. Starkes Leistungsstreben, ein hohes Arbeitspensum ohne Pausen, Perfektionismus und Idealismus lassen sie ständig auf Hochtouren laufen und erschweren das persönliche Miteinander.

Erste Symptome ernst nehmen
Krankhafte Veränderungen zeigen sich vor allem in Erschöpfung und chronischer Müdigkeit, Konzentrationsschwierigkeiten, Schlafstörungen, Süchten (Rauchen, Alkohol, zu viel Kaffee oder Essen) und es entstehen soziale Konflikte durch Vernachlässigung wichtiger Beziehungen.

Symptome im weiteren Verlauf
Zunächst Positives wird nun abgelehnt, z.B. Lässigkeit in der Arbeit
Desillusionierung und Verlust von wichtigen Lebenszielen
Rückzug und Distanzbedürfnis
Schuldzuweisungen und Selbstvorwürfe
Depression und Aggression – sich selbst und/oder anderen gegenüber
Verstärkter Genuss von Suchtmitteln
Vermindertes Selbstwertgefühl
In diesem Stadium können die Probleme, erkennt man sie rechtzeitig, meist noch gut und ohne schwerwiegende Folgen gelöst werden.

Symptome bei einem dauerhaften Burnout-Zustand
Weiterer Rückgang des Engagements – reiner „Dienst nach Vorschrift“
Konzentrations- und Denkstörungen, Verlust von Kreativität und Organisationsfähigkeit
Vereinsamung durch generellen Rückzug, oft Trennung vom Partner
Allgemeine Verflachung, Gleichgültigkeit, Desinteresse, Sinnlosigkeit
Selbstbezogenheit, Konflikte durch abweisende, abwertende Haltung
Schlafstörungen, Erholungsunfähigkeit
Abwehrschwäche und folglich vermehrte Erkrankungen
Verstärktes Auftreten von Süchten
Psychosomatische Erkrankungen wie Kreislauf- und Verdauungsstörungen, Herzbeschwerden, Geschwüre oder Tinnitus

Ursachen und begünstigende Faktoren
Die Ursachen dieses Erschöpfungszustandes können zum Beispiel in persönlichen, beruflichen oder gesellschaftlichen Bedingungen liegen. In der Regel geht eine Enttäuschung voraus, oft durch unrealistische Erwartungen oder Überforderung hervorgerufen. Die betroffene Person verliert dadurch Energie, persönliche Kraft, Motivation und Bewältigungsstrategien.
Perfektionismus, Erfolgssucht, starker Ehrgeiz, Kompromissunfähigkeit
Helfersyndrom, soziale Defizite
Mangelnde Fähigkeit, Grenzen zu setzen
ADHS (Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom / Hyperaktivität)
Neurotische Züge wie Ängste, mangelnde Selbstliebe, Verwirrung, Sorgen, Depressionen, Zwänge, Schuldgefühle, schwaches Selbstwertgefühl
Berufliche Wechselsituationen und Überforderung
Konfliktreiche Zustände, denen man nicht ausweichen kann
Einseitige, zeitraubende, sinnlose, unpersönliche Tätigkeiten
Zu wenig Selbstbestimmung und Wahlmöglichkeiten
Tätigkeiten, die gegen die eigenen Wertvorstellungen gerichtet sind
Unklare Arbeitsanweisungen und Zielvorgaben
Zu wenig Lob, Wertschätzung, Rückendeckung und Unterstützung
Konfliktreiche Beziehungen, Machtspiele, Kontrolle
Falsche Idealvorstellungen
Probleme in Familie oder Partnerschaft bzw. Einsamkeit
Körperliche Überlastung, gesundheitsschädliche Arbeitsbedingungen
Starke Schwankungen der Arbeitszeiten
Druck durch Vorgesetzte oder Angst vor Arbeitsplatzverlust

Burnout vorbeugen oder stoppen
Zunächst ist es für Betroffene wichtig, die eigene Situation ehrlich unter die Lupe zu nehmen. Dann können sie gezielt das weitere Vorgehen planen, um schlimmere Folgen zu verhindern. Sind es vorwiegend persönliche Ursachen oder liegen diese hauptsächlich im Umfeld?
Die eigenen Bedürfnisse und Ziele klären
Falsche Glaubenssätze und Denkmuster richtig stellen
Quellen der Kraft finden
Sich Zeit für Erholung, Regeneration und Muse nehmen
Für angenehmen Ausgleich sorgen, zum Beispiel durch Sport, Hobbys, Kreatives, Meditation oder Gebet
Psychotherapie, um persönliche Defizite zu erkennen und zu lösen
Beruf und Privatleben trennen, Distanz zur Arbeit halten, ggf. ein Arbeitsplatzwechsel
Darauf achten, dass die Arbeit den eigenen Fähigkeiten angemessen ist
Konflikte konstruktiv lösen lernen
Aufgaben rechtzeitig abgeben, bevor es zu viel wird
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Beitrag von Talita So Okt 12, 2008 12:19 am

Boreout - gefährliche Langeweile

Was für Gestresste wie der ideale Arbeitstag und nach reiner Erholung im Büro klingt,
ist für viele Menschen jedoch ein ebenso schleichender Alptraum wie Burnout.

Boreout (von Englisch "bore" für Langweilen) nennen die Schweizer Unternehmensberater
Philippe Rothlin und Peter Werder jenes Phänomen der Unterforderung am Arbeitsplatz, das
ebenfalls immer mehr Menschen krank macht und das sie in einem Buch („Diagnose Boreout“,
Verlag Redline Wirtschaft
) beschreiben.

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Ebenso wie Burnout stellt sich auch Boreout schleichend ein. Anfangs genießen es
die Betroffenen sogar noch, nicht allzu viel leisten zu müssen, da sie so Privates vom Büro aus
bequem erledigen können. „Doch irgendwann sind alle Reisen gebucht und alle Gespräche geführt.
Dann wird die Zeit bis zum Feierabend immer länger“, sagt Rothlin. Denn in dieser Zeit müssen sich
die Gelangweilten eingestehen, dass sie den ganzen Tag nichts Sinnvolles gemacht haben. Die Unzufriedenheit darüber schleppen sie auch noch mit nach Hause. Doch eigentlich sehen sich alle
Menschen nach einer Arbeit, die für sie Sinn macht, Stress zu haben, ist außerdem sozial anerkannt.
Wer sich im Beruf langweilt, gilt hingegen als nicht wichtig.

Boreout ist eine typische Erscheinung der Dienstleistungsbranche und Bürokultur, in der man
Aktivität vortäuschen kann. Während bei der Arbeit eines Handwerkers, etwa eines Tischlers, am Ende
des Tages ein sichtbares Resultat steht, gehen viele Menschen nach einem langweiligen Bürotag nach
Hause, ohne etwas geleistet zu haben.

Unterforderung, Desinteresse und Langeweile, wenn sie über einen längeren Zeitraum vorherrschen,
können aber auch Müdigkeit, Gereiztheit und Lustlosigkeit erzeugen. Die Autoren Rothlin und Werder
raten – wie beim Burnout – auch bei drohendem Boreout zum offenen Gespräch mit dem Chef.

Oft liegt das Problem bei den Führungskräften, die nicht delegieren können: Sie selbst reißen alle Arbeit
an sich, auch wenn sie schon gar keine Ressourcen mehr haben. Die Untergebenen hingegen würden
ihnen gerne etwas abnehmen und sich nützlich machen …
Talita
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