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Die größten Internet-Ärgernisse

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Beitrag von sigi Di Apr 08, 2008 11:59 pm

Manchmal kommt es einem vor, als wäre das World Wide Web eine ewige Baustelle (was es im Grunde ja auch ist...), auf der zwar bei einzelnen Arbeitertrupps viel weiter geht, aber in der Gesamtheit ändert sich dann doch nur die Beschaffenheit des Chaos. Trotzdem können und wollen wir nicht mehr ohne - wenn dem Netz halt nur einer die Falten ausbügeln könnte! Mit diesen acht sollte man anfangen:

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Standard: Wirrwarr
"Version 2.0", also das Web 2.0, sollte vieles besser machen. Stattdessen steht der User fast täglich vor einer technischen Hürde in Form einer mit Browser oder Betriebssystem unverträglichen Website. Und dabei geht es nicht um Flash-Plugins, sondern um Probleme à la "diese Website ist optimiert für Safari" oder "this website requires Internet Explorer 7".

Die Ursachen für das Fehlen von Standards im Web sind nicht unbedingt bei den Website-Betreibern zu suchen. Microsofts Internet Explorer - trotz dem aufstrebenden Firefox-Browser immer noch der meistverbreitete Browser weltweit - unterstützt auch in seiner siebenten Version bei weitem nicht alle Web-Standards bzw. stellt Websites nicht standardgemäß dar. Das hat schon jahrelang zur Folge, dass Entwickler beim Programmieren die Fehler des IE ausgleichen. Mit der Verbreitung von Mozillas Firefox, der Websites akkurat darstellt, verzichten neue Web-2.0-Services immer öfter auf eine Anpassung an die Unzulänglichkeiten des IE. Umgekehrt werden spezielle Web-Plattformen wie Content-Management-Systeme, E-learning-Angebote usw. IE-only-tauglich gemacht. Die Benützer von Safari, Opera und Co. werden meist in beiden Fällen aussperrt. Ergo: Um wirklich alle Websites betrachten bzw. Plattformen nutzen zu können, kommt man mit einem Browser nicht durch.

Langweilige virtuelle Welten
Vor ein paar Monaten noch total gehypt sind virtuelle Welten wie "Second Life" mittlerweile zur Karikatur ihrer selbst verkommen. Statt kommunikationsfreudiger Avatare (die meisten stehen wie Statuen in der Landschaft herum) tummeln sich jetzt die so genannten "Griefers" in den verlassenen 3D-Welten, stören dort munter die letzten Live-Interviews, die amerikanische Medien in Second Life & Co. abhalten, oder verunstalten ehemalige Prachtplätze. Bis virtuelle Welten wirklich ein tauglicher Ersatz für die Realität sein können, wird's noch eine ganze Weile dauern.

Tolles Webvideo - aber nicht für Europäer
"ABC stellt Serien online", "Serien jetzt auch im deutschen iTunes", "CBS macht beliebte TV-Serien online verfügbar", "Hulu startet". Wer solche Schlagzeilen in den letzten Monaten gelesen hat, klickte meist voller Freude in die vermeintlich frohe Botschaft - und blieb dann mit einem langen Gesicht sitzen. Irgendwo im letzten Absatz stand kleinlaut "nur in den USA abrufbar" oder es stellte sich heraus, dass mit dem "deutschen iTunes-Store" tatsächlich der Onlineshop für (und nur für) Deutschland gemeint war. Warum schafft es in Europa niemand, Serien online anzubieten? Und wenn schon nicht gratis, dann wenigstens für 1,99 pro Folge?

Ganz einfach bzw. kompliziert: Die Lizenzverträge, die die amerikanischen Big-Player mit Fernsehsendern in jedem Land einzeln aushandeln, machen es unmöglich. Selbst Apple, das in den USA alle Filmstudios für sein Filmverleihservice gewonnen hat, kann wegen der komplizierten Rechtesituation nur in England ein paar Serien verkaufen, in Deutschland sind seit letzter Woche Eigenproduktionen von Privatsendern wie RTL oder SAT.1 erhältlich. Der Onlinehändler Amazon, der in den USA mit seinem Digital-Service "Unbox" massig Kohle macht, denkt ein europäisches Pendant nicht einmal an.

Und die öffentlich-rechtlichen Sender sitzen derweil auf ihren Eigenproduktionen, wie die Glucke auf den Eiern. Gerade einmal in Großbritannien bietet die BBC ihren Bürgern mit iPlayer ein taugliches Online-Archiv an. Das ZDF stellt auf YouTube kurze Clips als "Mediathek" verpackt und ein paar Dokumentationen online. Der Privatsender arte bietet Eigenproduktionen als Online-Stream an. In Österreich muss man beim ORF lange suchen, bis man die ZIBs in nicht gerade umwerfender Qualität als WMV-Streams online findet. Dabei ruhen in den ORF-Archiven Hits wie "Tohuwabohu", oder alte Club2s, die mit Sicherheit Publikum fänden. Aber in Österreich machte es die Rechtesituation schon unmöglich, dass der ORF seine Kultserie "Kottan ermittelt" auf DVD rausbringt. Die kam nämlich in Deutschland auf den Markt und nur über Grauimporte zu uns.

Die Hoffnung auf ein brauchbares Online-Angebot (sei es durch Werbung oder Bezahlung finanziert) schwindet: Europäische Online-TV-Pioniere wie das Startup "Joost" werfen reihum das Handtuch. Letzterer wird sich demnächst nur mehr auf den US-Markt konzentrieren, und europäische User aussperren. So long, Video!

"Fall Adobe" und Co.: Knebel-AGB
Wer liest schon das Kleingedruckte? Naja, kaum jemand. Und wer liest dann erst im Web das Kleingedruckte? Wohl fast niemand! Aber genau in diesem Bereich tragen sich in letzter Zeit merkwürdige Dinge zu: Zuletzt geriet das Softwareunternehmen Adobe in die Schussline, weil ein Passus in den AGB von Photoshop Express (einem Bearbeitungs- und Hostingservice) salopp gesagt dem User das Copyright für jedes upgeloadete Foto klaute. Am Wochenende gab Adobe klein bei und schrieb den Absatz um.

Auch die Socialising-Plattform StudiVZ war in der Vergangenheit in Ungnade gefallen: In den neuen AGB der Plattform mussten User einer Vermarktung ihrer persönlichen Daten zu Werbezwecken zustimmen - sonst wurden ihre Accounts stillgelegt. Bei der Online-Community Facebook gab es gar einen kleinen Spitzelskandal, der der Plattform einige Tausend User kostete. Für die Zukunft hilft da wohl nur eines: Auch das Kleingedruckte lesen!

Foren-Störenfriede
Sie fluchen, beschimpfen, torpedieren Diskussionen mit unnötigen Verwirraktionen, reißen Witze bei ernsten Themen und posten unter Umständen sogar Spam. Die Rede ist vom typischen Forumsrabauken, der - ähnlich dem "Griefer" - Freude daran hat, andere zu pflanzen oder in Rage zu bringen, bis sie nur mehr in Blockbuchstaben und ohne Interpunktion schreiben. Die Kommunikationsrevolution des Web 2.0 hat uns einerseits dazu gebracht, dass wir mit Menschen sprechen, die wir im wirklichen Leben nie treffen könnten. Andererseits kommen wir auch mit Individuen in Kontakt, auf die wir nie treffen wollten.

Selbsterklärendes Web 2.0 und die fehlende Hilfe
Schon einmal auf einem Web-2.0-Angebot die Hilfe-Seite begutachtet? Wenn ja, hat man den Grund dafür entdeckt, warum es Tipps-und-Tricks-Foren gibt. So selbsterklärend viele Angebote auch sein mögen, wenn man etwas einmal nicht versteht, ist einem mit einer Hand voll "Frequently Asked Questions", die meist nur mehr Fragen aufwerfen, nicht geholfen.

Träge und langsamer gemachte Web-2.0-Services
MySpace, Facebook und Co.: Die größten Zampanos unter den Web-2.0-Services, sind meist auch die langsamsten. Während bei der Mehrheit einfach Überlastung und der sparsame Einsatz von Netzwerkressourcen schuld sind, verlangsamen aber manche Anbieter ihre Systeme bewusst: Ein YouTube-Video etwa puffert schnell, bleibt dann aber oft in der Mitte "stecken". Und zwar deswegen, weil sich viele Nutzer die Videos nicht zu Ende ansehen und die Telekomrechnung für YouTube-Besitzer Google höher wird, wenn man dem User ein ganzes Video in Sekundenschnelle puffern lässt, aber dieser nach kurzer Zeit schon weiterklickt. Ganz fehlerfrei funktioniert das System aber nicht - daher erwischt man an manchen Tagen stockende Videos über und über.

Online-Formulare
Mit dem Registrier-Zwang haben wir uns ja schon abgefunden. Mitunter bringt er sogar Vorteile: Er hält Spammer ab und macht Foren und Communitys um dieses gewisse Alzerl weniger anonym, das man braucht, um sich etwas Vertrauen entgegenbringen zu können. Was aber seit Jahr und Tag nicht besser wird, ist die Vergesslichkeit von Anmeldeformularen. Man trägt brav seine Daten ein, beantwortet eine ellenlange Wurst an Fragen - und wenn man beim Speichern mitgeteilt bekommt, dass der gewählte Username bereits vergeben ist, ist der Großteil der Felder plötzlich wieder leer. Es wird Zeit, dass jemand das "Formular 2.0" erstellt!
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