Pensionskassen: Brücke in die Sicherheit

Nach den herben Verlusten im Vorjahr sollen Beitragszahler künftig selber entscheiden, welches Risiko sie eingehen wollen.

Österreichs Pensionskassen werden nach den herben Verlusten des Vorjahres reformiert: Künftig sollen die Beitragszahler entscheiden, welches Risiko sie mit ihren Pensionskassengeldern eingehen wollen. Zudem werden die Pensionskassen eine "Sicherheits-Veranlagung" anbieten, die eine Antrittspension in einer bestimmten Höhe garantiert. Das wurde am Dienstag vom Ministerrat beschlossen.

Pensionskassen-Kunden können in einem Zeitraum vor Pensionsantritt in diese Sicherheits-Veranlagung wechseln. Alle, die jetzt schon eine Zusatzpension von Pensionskassen beziehen, sollen einmalig im Jahr 2010 übertreten können. Die garantierte Antrittspension soll in einem mehrjährigen Zeitraum valorisiert werden.

Finanzstaatssekretär Reinhold Lopatka hält die Reform für eine wichtige Stärkung der zweiten Säule des Pensionssystems, in dem sich 550.000 Menschen befinden.

Kritik kommt von Arbeiterkammer und Gewerkschaft. "Das Vorhaben hat ein ganz großes Manko: Diejenigen, die derzeit schon eine Pensionskassen-Pension mit massiven Abschlägen beziehen, haben von der Neuregelung gar nichts. Sie
müssen die Verluste ganz allein schlucken", ärgert sich Bernhard Achitz, Leitender Sekretär des ÖGB. Die Arbeiterkammer fordert die Verantwortung des Staates ein.

Der ÖGB hält es grundsätzlich für fatal, die Veranlagung der Altersvorsorge den Finanzmärkten auszuliefern. Vielmehr sollte die erste Säule, das staatliche Pensionssystem, gestärkt werden www.kurier.at