Münchner Transrapid ist nun doch zu teuer
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Münchner Transrapid ist nun doch zu teuer
3,4 statt versprochenen 1,85 Milliarden Euro für einen Flughafenzug sind wohl zuviel: Die Transrapid-Strecke vom Münchner Hauptbahnhof zum dortigen Flughafen wird wegen explodierender Kosten nun doch nicht gebaut. Den Beschluss haben der deutsche Verkehrsminister Wolfgang Tiefensee, der bayerische Ministerpräsident Günther Beckstein und führende Industrievertreter am Donnerstag auf einer Krisensitzung in Berlin vorgenommen. "Das Münchner Magnetschwebebahnprojekt ist gescheitert", sagte Tiefensee. Ein Großteil der Gelder soll aber schon für die Entwicklung und den Bau erster Züge ausgegeben worden sein.
Die deutsche Bundesregierung hatte für den Transrapid bereits 925 Millionen Euro zugesagt und das Land Bayern 490 Millionen. Zur Schließung der Finanzierungslücke von 435 Millionen Euro auf den anfänglich fixierten Preis von 1,85 Milliarden sollte die Deutsche Bahn 235 Millionen beisteuern, der Flughafen 100, die EU 50 und Siemens und ThyssenKrupp als Hersteller der Züge jeweils 25 Millionen Euro. Erste Züge waren sogar schon fertig gebaut (siehe Foto) und sollen bereits über die Hälfte der Gelder verschlungen haben, nun ist das Projekt offenbar fast doppelt zu teuer, wie versprochen.
Der Münchner CSU-Bundestagsabgeordnete Johannes Singhammer forderte das Industriekonsortium am Donnerstag auf, "unverzüglich den intern berechneten Kalkulationspreis zu benennen und nicht auf Zeit zu spielen". Die Anwohner an der geplanten Transrapid-Strecke, aber auch die Gemeinschaft der Steuerzahler hätten ein Anrecht auf rasche Information. Wörtlich erklärte Singhammer in seiner Mitteilung: "Fest steht schon jetzt: Ein Transrapid, der statt 1,85 Milliarden über drei kostet, fährt nirgendwo in München hin."
Teures Prestigeprojekt – dritter Transrapid weltweit
Der Transrapid München galt als Prestige-Projekt der CSU-Staatsregierung. SPD, Grüne, Naturschützer und andere Kritiker des Vorhabens hatten aber schon früh Zweifel geäußert, dass der ursprüngliche Kostenplan einzuhalten sei. Sie hatten das Projekt von Anfang an als überflüssig und zu teuer eingestuft.
Die rund 40 Kilometer lange Trasse vom Flughafen im Erdinger Moos zum Münchner Hauptbahnhof wäre erst die dritte Transrapid-Strecke weltweit gewesen. Neben einer Versuchsanlage im Emsland gibt es bisher nur eine kommerziell genutzte Magnetbahn. Sie verbindet in Shanghai den Flughafen mit der südlichen Innenstadt.
Transrapid sollte auch zwischen Hamburg und Berlin fahren
In Deutschland gab es unterschiedliche Projekte, die aber alle an den hohen Kosten scheiterten. Darüber hinaus wandten sich Bürgerinitiativen dagegen. Am weitesten gedieh Mitte der 90er Jahre die Planung einer Transrapid-Strecke zwischen Hamburg und Berlin. Sie fiel am Ende ebenso durch wie das Projekt "Metrorapid" durch das Ruhrgebiet. Shanghaier Flughafenzubringer wurde 2002 nach 20 Monaten reiner Bauzeit eingeweiht. Er kostete 1,2 Mrd. Euro.
www.krone.at
Die deutsche Bundesregierung hatte für den Transrapid bereits 925 Millionen Euro zugesagt und das Land Bayern 490 Millionen. Zur Schließung der Finanzierungslücke von 435 Millionen Euro auf den anfänglich fixierten Preis von 1,85 Milliarden sollte die Deutsche Bahn 235 Millionen beisteuern, der Flughafen 100, die EU 50 und Siemens und ThyssenKrupp als Hersteller der Züge jeweils 25 Millionen Euro. Erste Züge waren sogar schon fertig gebaut (siehe Foto) und sollen bereits über die Hälfte der Gelder verschlungen haben, nun ist das Projekt offenbar fast doppelt zu teuer, wie versprochen.
Der Münchner CSU-Bundestagsabgeordnete Johannes Singhammer forderte das Industriekonsortium am Donnerstag auf, "unverzüglich den intern berechneten Kalkulationspreis zu benennen und nicht auf Zeit zu spielen". Die Anwohner an der geplanten Transrapid-Strecke, aber auch die Gemeinschaft der Steuerzahler hätten ein Anrecht auf rasche Information. Wörtlich erklärte Singhammer in seiner Mitteilung: "Fest steht schon jetzt: Ein Transrapid, der statt 1,85 Milliarden über drei kostet, fährt nirgendwo in München hin."
Teures Prestigeprojekt – dritter Transrapid weltweit
Der Transrapid München galt als Prestige-Projekt der CSU-Staatsregierung. SPD, Grüne, Naturschützer und andere Kritiker des Vorhabens hatten aber schon früh Zweifel geäußert, dass der ursprüngliche Kostenplan einzuhalten sei. Sie hatten das Projekt von Anfang an als überflüssig und zu teuer eingestuft.
Die rund 40 Kilometer lange Trasse vom Flughafen im Erdinger Moos zum Münchner Hauptbahnhof wäre erst die dritte Transrapid-Strecke weltweit gewesen. Neben einer Versuchsanlage im Emsland gibt es bisher nur eine kommerziell genutzte Magnetbahn. Sie verbindet in Shanghai den Flughafen mit der südlichen Innenstadt.
Transrapid sollte auch zwischen Hamburg und Berlin fahren
In Deutschland gab es unterschiedliche Projekte, die aber alle an den hohen Kosten scheiterten. Darüber hinaus wandten sich Bürgerinitiativen dagegen. Am weitesten gedieh Mitte der 90er Jahre die Planung einer Transrapid-Strecke zwischen Hamburg und Berlin. Sie fiel am Ende ebenso durch wie das Projekt "Metrorapid" durch das Ruhrgebiet. Shanghaier Flughafenzubringer wurde 2002 nach 20 Monaten reiner Bauzeit eingeweiht. Er kostete 1,2 Mrd. Euro.
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