Hells-Angels nahmen von einem Chef Abschied

Mit einem kilometerlangen Motorrad-Korso haben tausende Mitglieder der Biker-Gang Hells Angels in den USA von einem ermordeten Mitglied Abschied genommen. Der Präsident des Hells-Angels-Verbands von San Francisco, Mark "Papa" Guardado, war am 2. September nach einem Streit in einem Lokal vermutlich von einem Mitglied einer rivalisierenden Motorradgang erschossen worden.

Die etwa 2.000 Trauergäste reisten auf ihren Harleys aus der ganzen Welt nach Kalifornien, darunter aus Deutschland, Kanada und Australien. Hunderte Hells-Angels-Mitglieder in Lederkluft drängten sich zwei Stunden lang auf dem Parkplatz des Beerdigungsinstituts in der Ortschaft Daly City und zogen die Blicke Hunderter Passanten auf sich. Polizisten aus drei Städten überwachten die Trauerfeier. Anschließend fuhren die Besucher mit ohrenbetäubendem Motorenlärm zum Friedhof in Colma, wo Guardado beigesetzt wurde. Nach Angaben der Polizei war der Motorrad-Korso vermutlich der bisher größte in der Bucht von San Francisco. Auf der Interstate 280 kam der Verkehr in beide Richtungen zum Erliegen.

Die meisten Trauergäste weigerten sich, auf die Fragen von Journalisten zu antworten. "Wir kommen nicht gut mit der Presse klar", sagte ein Hells Angel. "Und wer jemandem eine Kamera ins Gesicht hält, will offenbar Ärger haben."
Quelle: APA