Mercedes zeigt versehentlich E-Klasse-Bilder

Der Start eines neuen Modells ist eine generalstabsmäßig geplante Angelegenheit. Wann werden welche Fotos wem gezeigt, wann zeigt man Ausschnitte, wann zeigt man das Fahrzeug in natura her - tja, und dann drückt jemand ein falsches Knopferl, schon sind die Bilder sind im Internet und verbreiten sich in Windeseile. So kommt es dazu, dass wir hier Fotos der neuen Mercedes-E-Klasse präsentieren können!




Bei vielen anderen Marken kann man sich diese Geheimniskrämerei sparen, weil sich die Bilder im Internet ohnehin nicht so schnell verbreiten. Im Fall der E-Klasse ist das anders. Hier warten die Mercedisti fieberhaft auf die Bilder - und wollen sich natürlich nicht bis zur offiziellen Präsentation in Detroit im Jänner gedulden.


Auch dort wird der Wagen nur Journalisten gezeigt, das Volk kriegt die E-Klasse in ihrer ganzen Pracht erst am Genfer Salon im März zu Gesicht.
Für einen Vorgeschmack hat aber nun offenbar ein Versehen gesorgt. Eine Webseite mit Fotos wurde irrtümlich freigeschaltet, ein holländischer Auto-Blog hat es entdeckt - und die Beute prompt veröffentlicht. Eines sieht man auf den ersten Blick: Das Design wird dynamischer und nähert sich an die S-Klasse an. Besonders auffällig sind die fetten hinteren Radläufe.
In Genf soll auch gleich die Coupé-Version gezeigt werden, heißt es. Auf der IAA in Frankfurt im September stehen dann auch noch Kombi und Cabrio. www.krone.at

Jetzt ist die E-Klasse endlich offiziell da – nachdem zunächst (versehentlich oder absichtlich) Fotos im Internet aufgetaucht waren. Nun, da die Karten auf dem Tisch liegen, wird klar: Die neue E-Klasse greift mehr denn je das hauseigene Flaggschiff, die S-Klasse, an: Sicherheit und Komfort werden riesengroß geschrieben – allerdings in einem etwas kleineren Gehäuse. In Zeiten wie diesen ist der E also wohl der bessere S.




Optisch gewinnt die E-Klasse in ihrer aktuellen Version stark an Kontur – bzw. Kanten. Das Vier-Augen-Prinzip bleibt erhalten, der Blick ändert sich aber drastisch, wird nüchterner und härter. Die heckleuchten wachsen in den Kofferraumdeckel hinein, die Linienführung an den hinteren Kotflügeln sollen an die legendären Ponton-Mercedes erinnern.



Fahrerassistenz ohne Ende
Die „Distronic plus“, also der radargestützte Tempomat, den es seit drei Jahren in der S-Klasse gibt, kommt jetzt sogar in einer verbesserten Version (200 statt 150 Meter Reichweite) in die E-Klasse, dazu Müdigkeitserkennung, der Adaptive Fernlicht-Assistent (womit die Xenon-Leuchten ihren Schein flexibel zwischen 65 und 300 Meter weit werfen) und die automatische Vollbremsung, die bei akuter Unfallgefahr aktiviert wird. Außerdem Spurhalte- und Totwinkel-Assistent und Tempolimit-Anzeige im Tacho.
Zu den Fahrer-Assistenzsystemen kommt Sänftenkomfort: Die Stoßdämpfer passen sich automatisch der jeweiligen Fahrsituation an, die optionale Luftfederung arbeitet jetzt mit einem stufenlosen, elektronisch geregelten Dämpfungssystem zusammen.



Gespart wird beim Sprit
Auch Umweltverträglichkeit und Wirtschaftlichkeit schreiben sich die Stuttgarter auf ihre E-Fahnen: Die Vier- und Sechszylindermotoren arbeiten als Direkteinspritzer und verbrauchen bis zu 23 Prozent weniger Kraftstoff als bisher. Die neuen CDI-Dieseltriebwerke begnügen sich im europäischen Fahrzyklus mit nur 5,3 Litern je 100 Kilometer (kombiniert). Das entspricht 139 Gramm CO2 pro Kilometer. Alle Motoren der neuen E-Klasse erfüllen die EU5-Abgasvorschriften; beim E 350 BlueTEC liegen die Emissionen unter den für 2014 geplanten EU6-Limits.
Mit einem Luftwiderstandsbeiwert von cW 0,25 ist die neue E-Klasse nach Mercedes-Angaben die strömungsgünstigste Oberklasse-Limousine der Welt. Sie unterbietet damit den bereits sehr guten cW-Wert des Vorgängermodells nochmals um vier Prozent, was in der Praxis bei Autobahntempo 130 km/h eine Kraftstoffersparnis von rund 0,25 Litern je 100 Kilometer bewirkt. Die Aerodynamik wird zum Beispiel durch eine regelbare Lüfterjalousie verbessert, die den Luftstrom in den Motorraum bedarfsgerecht steuert.

Neben weiteren Spritspar-gibt es auch eine Start-Stopp-Funktion, allerdings nur für den E 200 CGI, der zur Markteinführung noch nicht erhältlich ist. Die stärkeren Motoren müssen auf den automatischen Abschalter verzichten.



Downsizing bei den Motoren
Wenn nach und nach alle am Markt sind, umfasst das Motorenprogramm der neuen E-Klasse Vier-, Sechs- und Achtzylinder-Triebwerke mit einem Leistungsspektrum von 100 kW/136 PS bis 386 kW/525 PS. Die Vierzylinder sind Neuentwicklungen mit Direkteinspritzung, die bei kleinerem Hubraum mehr Leistung und höheres Drehmoment entfalten als die vergleichbaren V6-Motoren des Vorgängermodells. Die Strategie: Turbogeladene Motoren treten an die Stelle großvolumiger Triebwerke ohne Aufladung und zeichnen sich deshalb durch geringeres Gewicht, verminderte innere Reibung und ein verbrauchsgünstigeres Betriebskennfeld aus.
Intelligente Fußgänger-Motorhaube serienmäßig
Die serienmäßigen Sicherheitsfeatures umfassen sieben Airbags, crash-aktive Kopfstützen - und eine neuartige aktive Motorhaube. Beim Unfall hebt ein Federsystem die Motorhaube im hinteren Bereich millisekundenschnell um 50 Millimeter an und vergrößert auf diese Weise den Deformationsraum. Dank intelligenter Mechanik kann der Autofahrer die aktive Motorhaube danach selbst wieder in die Ausgangsposition bringen.

Ende März 2009 steht die neue E-Klasse bei den Händlern. Einstandspreis: 45.415,08 Euro für den E 220 CDI.

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