40.000 wollen Dinamo Zagreb siegen sehen

Ohne den gesperrten Torjäger Marc Janko ist Red Bull Salzburg Montagmittag zum Drittrunden-Rückspiel in der Qualifikation zur Champions League gegen Dinamo Zagreb abgeflogen. "Die Spieler kapieren, um was es in Zagreb geht", ist sich Salzburg-Trainer Huub Stevens sicher. Nach dem 1:1 am vergangenen Mittwoch in Salzburg ist Österreichs Meister gegen den kroatischen Champion allerdings nur mehr Außenseiter. Das Spiel beginnt am Dienstag um 20.15 Uhr (ORF1 überträgt)




Um die Chance zu wahren, erstmals in der Salzburger Red-Bull-Ära in die Gruppenphase der Millionen-Liga vorzudringen, muss die Stevens-Truppe einen echten Härtetest bestehen. Einerseits fußballerisch, denn Zagreb hat seine spielerische Klasse bereits in Salzburg klar zur Schau gestellt. Andererseits aber auch mental, denn das Maksimir-Stadion, das größte Kroatiens, wird sich in einen mit knapp 40.000 Fans gefüllten Hexenkessel verwandeln.
Stevens fordert höchste Konzentration. "Wir dürfen keine individuellen Fehler begehen", erklärte Stevens und meinte damit folgenschwere Schnitzer wie jene von Franz Schiemer vor dem Gegentor im ersten Match. Der Nutznießer dieses Patzers, der 23-jährige Mario Mandzukic, wird Dinamo daheim nicht helfen können, er ist nach seiner Gelb-Roten Karte in der Nachspielzeit des Hinspiels gesperrt.
Nur 1:1 im Hinspiel
Die Ausgangslage für die Salzburger ist alles andere als ideal, das weiß auch Stevens. "Ein 1:1 ist ein ganz schlechtes Ergebnis, ein 0:0 wäre mir lieber gewesen. Das Beste wäre, möglichst schnell ein Tor zu erzielen", erklärte der Niederländer, der in der Offensive vor allem auf Alexander Zickler setzt. Der Deutsche ist gut in Schuss, hat den Treffer im Hinspiel und bereits zwei Liga-Tore erzielt.
"Wir werden mit breiter Brust nach Zagreb fahren. Es wird nicht einfach, aber wir werden unsere Chance suchen", kündigte Zickler an. Stevens ist vom Zustand des Stürmerroutiniers angetan. "Trotz seiner 35 Jahre ist Zicko immer noch voll da. Wir können voll mit ihm rechnen." Dass Janko gesperrt ist, schwächt die Salzburger Hoffnungen auf das zwingend nötige Auswärtstor, doch Stevens meinte: "Wir müssen das auch ohne ihn hinkriegen."
Sollte Salzburg weiterkommen, würde man in der vierten und letzten Runde der Qualifikation stehen und damit nur noch einen Schritt von der Gruppenphase der Champions League entfernt sein. Sollten Zickler und Co. ausscheiden, würde man in die vierte und letzte Qualifikations-Runde zur Europa League umsteigen.

Kroaten nicht mehr so großspurig
Die kroatischen Hausherren verzichteten im Gegensatz zum Vorgeplänkel aufs erste Match auf flotte Sprüche, fühlen sich jedoch nach wie vor als klar bessere Mannschaft. "Wir sind spielerisch besser als Salzburg. Deshalb wollen wir die Partie kontrollieren", kündigte Dinamo-Trainer Krunoslav Jurcic an. Ein blindes Stürmen werde es aufgrund der Ausgangsposition sicher nicht geben. "Wir werden angreifen, aber sicher nicht sinnlos anrennen", so Jurcic.
In den kroatischen Medien ist der Ärger über den Ausschluss von Mandzukic, dem mit Abstand teuersten Kicker im Dinamo-Kader, auch einige Tage nach dem Match in Salzburg noch nicht verfolgen gewesen. Der tschechische Referee Pavel Kralovec stand im Kreuzfeuer der Kritik, ihm wurde sogar von einem etwaigen Kroatien-Urlaub abgeraten. Die Tageszeitung "Vecernji list" verwies darauf, dass Dinamo bei Ausfall von "Mandzo" Mandzukic noch kein einziges Europacup-Match gewonnen habe. Das Rückspiel wird vom 43-jährigen Luxemburger Referee-Routinier Alain Hamer geleitet. www.krone.at