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Krimi der Woche++Der Tote am Gleis

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Beitrag von sigi Di Feb 12, 2008 11:34 pm

Der dritte Krimi des Ermittlerteams Judith Krieger und Manni Korzilius führt ins Kölner Rotlichtmilieu und in beklemmende menschliche Abgründe.
Köln in der Nacht. Auf einem verlassenen Schienengelände wird ein S-Bahnfahrer erstochen. Kommissarin Judith Krieger wird mitten aus ihrem Albtraum gerissen, den ihr ein gewonnener Gutschein für einen Fallschirmsprung eingebrockt hat, und an den Tatort gerufen. Der Mörder scheint zunächst einer der Obdachlosen aus der Gegend zu sein. Doch schon kurze Zeit später brennt die nahe gelegene Pizzeria. Beim Löschen entdeckt man einen versteckten Kellerraum, in dem eine junge Frau offenbar eingesperrt und zur Prostitution gezwungen wurde.

Die schwere Rauchvergiftung schließt jede Vernehmung aus, die junge Frau ist ins Koma gefallen. Stehen die beiden Ereignisse abgesehen von ihrer räumlichen Nähe in irgendeiner Verbindung zueinander? Die Ermittler setzen ihre Hoffnung auf die gegenüber dem Bahngelände gelegenen Künstlerateliers. Hat dort jemand etwas beobachtet?

Krimi der Woche++Der Tote am Gleis HB5fYgjw_Pxgen_r_Ax480
Gisa Klönne, Nacht ohne Schatten, Ullstein, 368 Seiten, 19,90 Euro

Das Schweigen
Die Bildhauerin Thea Markus, von einem Unfall zu Beginn ihrer Karriere schwer gezeichnet, scheint mehr zu wissen, als sie Judith Krieger preisgibt. Ihr künstlerischer Abstieg und die finanziellen Nöte beschäftigen Thea viel mehr als ein Toter auf den Gleisen. Zudem muss sie die Tatsache verdauen, dass ihr ehemaliger Schützling ihr nicht nur den Geliebten ausgespannt und das Medieninteresse abgezogen hat, sondern auch noch die bessere Kunst macht.

Auch von der neuen Gerichtsmedizinerin Ekaterina erfährt Judith Krieger zunächst nicht alles. Ekaterina, viel zu ängstlich, einen Fehler zu begehen und gegen Regeln zu verstoßen, äußerst sich erst, wenn sie sich einer Sache sehr sicher ist. Außerdem muss sich Ekaterina – wie überhaupt alle Figuren des Romans – mit ihrem persönlichen Schicksal auseinandersetzen, ihrer Kindheit als Angehörige des Volkes der Sami auf den russischen Solowetzkij-Inseln.

Und so bleibt Kommissarin Judith Krieger und ihrem Kollegen Manni Korzilius zunächst nichts anderes übrig, als in mühsamer Klein- und Laufarbeit mal mehr, mal weniger erfolgreich Indizien zu sammeln, die stets neue Szenarien schaffen und wieder neue Fragen aufwerfen. Sehr bald führt sie die Spur ins Rotlichtmilieu, ins moderne Großbordell, auf den Straßenstrich, in Saunen und auf Internetseiten.

Die Macht der Gewalt
Es sind die Zustände in unserer Gesellschaft, die Gisa Klönne in ihren Krimis anprangert. Gewalt gegen Frauen wird geduldet, ja sogar legalisiert, weil sie so schön modern verpackt daherkommt, in flotten Sprüchen, peppigen Internetforen, gestylten Etablissements und „schicken“ Begriffen.

Aber diese „Botschaft“ ist nur ein Teil des Krimis. Es gibt wunderbare poetische Stellen im Roman, gerade diejenigen um die Figur der Rechtsmedizinerin Ekaterina, eine Nachfahrin von Schamaninnen. Und wie Manni und Judith und Thea und all die anderen ums tägliche Überleben kämpfen und jeder einzelne versucht, seine Geschichte zu bewältigen, das schildert Gisa Klönne mit großer Menschlichkeit. Von FOCUS-Online-Autorin Manuela Martini
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