Microsoft greift nach den Sternen

Der Kampf Google gegen Microsoft geht in die nächste Runde. Während auf der Erde das Rennen um die führende Suchmaschine zu Gunsten von Google bereits entschieden scheint, will sich der Softwaregigant im Weltall noch nicht geschlagen geben. Mit der kostenlosen Astronomie-Software "WorldWide Telescope" bläst Microsoft daher nun zum Frontalangriff auf "Google Sky".




Bei "WorldWide Telescope" handelt es sich Bill Gates zufolge um ein "leistungsfähiges Werkzeug für die Wissenschaft und die Bildung", das es jedem ermöglichen soll, das Universum zu erforschen. Ganze Terabytes an Daten wurden zu diesem Zweck von Microsoft Research in Zusammenarbeit mit wissenschaftlichen Institutionen wie der NASA zusammengetragen, um dem Nutzer mit hochauflösenden Bildern ein nahtloses Erlebnis bei der virtuellen Erforschung des Weltraums zu bieten – ob im Rahmen fertiger Touren oder beim freien Streifen durch das Sonnensystem, die Milchstraße und darüber hinaus.
Usern wird dabei die Möglichkeit geboten, die Sicht durch verschiedene Teleskope zu nutzen, darunter beispielsweise das Teleskop "Hubble" oder das Röntgenteleskop "Chandra". Ansichten in verschiedenen Spektralbereichen erlauben die Darstellung von Strukturen, die im optischen Bereich ansonsten nicht sichtbar wären. Die Position der Planeten am Himmel kann ebenso angezeigt werden wie Panoramaaufnahmen, die bei NASA-Missionen etwa vom Mars gewonnen wurden. Auch Erdansichten aus dem Weltraum sind Teil des Gesamtpakets.

Die Navigation dürfte selbst unerfahrenen Nutzern leicht von der Hand gehen: Mit dem Scrollrad wird in Galaxien, Planeten und Co. hinein- oder hinausgezoomt, mit der Maus lässt sich der Bildschirmausschnitt manuell in alle Richtungen verschieben. Über den Menüpunkt "Explore" (oberer Bildschirmrand) können das eigene Sonnensystem sowie Hunderte Aufnahmen besagter Teleskope, Satelliten und Weltraumsonden erkundet werden. Über ein Drop-down-Menü am unteren Bildschirmrand kann dann zwischen verschiedenen Ansichten gewechselt werden.
Eine kleine Besonderheit sind die von Astronomen, aber auch gewöhnlichen Usern gestalteten "Guided Tours" durch den Weltraum. So führt beispielsweise der sechsjährige Benjamin von seiner Heimatstadt Toronto aus zu diversen Galaxiennebeln. Das entsprechende Bildmaterial liefert die Software, die Erläuterungen des Weltraum-Führers werden aus dem Internet heruntergeladen. Wie bei einem Film können einzelne Abschnitte der Exkursion dann direkt angewählt werden, optional können sogar eigene Führungen erstellt und der Community zugänglich gemacht werden. Ein entsprechendes Teleskop vorausgesetzt, kann die Software auch mit dem Sternengucker synchronisiert werden.

Wie "Google Earth", das ebenfalls Möglichkeiten zur Weltraumerkundung beinhaltet, bzw. "Google Sky" steht auch "WorldWide Telescope" als kostenloser Download für Windows (XP/Vista) und Mac (in Verbindung mit BootCamp) zur Verfügung Die Hardwareanforderungen liegen relativ hoch, ein Intel Core-2-Duo-Prozessor mit zumindest zwei Gigahertz Taktfrequenz, zwei Gigabyte Hauptspeicher und eine 3D-Beschleunigerkarte mit 256 Megabyte RAM werden empfohlen.
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