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„Duffy“-Album - Alles klar?

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Beitrag von sigi Fr Jun 13, 2008 8:20 pm

Die britische Sängerin Duffy hat ihr Debütalbum „Rockferry“ vorgestellt. Vom ersten Ton an zog sie ihr Publikum in ihren Bann.

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Duffy: Die 23-jährige Waliserin hat den 60er-Jahre-Sound für sich entdeckt ...

Mit den britischen Soul-Sängerinnen ist es derzeit ein wenig so wie mit den Kickern der deutschen Fußballnationalmannschaft: Es gibt eine ganze Reihe vielversprechender junger Talente, von denen sich einige schon so richtig in die Herzen der Fans gespielt haben. Und möglicherweise auch noch ganz oben an der Spitze landen werden.

Duffy war schon einmal ganz oben – mit ihrer ersten Single „Mercy“ führte sie sowohl die britischen als auch die deutschen Charts an. In diesen Tagen könnte man sie als Lukas Podolski der jungen britischen Sängerinnen bezeichnen: Zweimal angetreten, zweimal voll getroffen. Denn mit ihren ersten und zunächst einzigen beiden Konzerten in Deutschland hat sie die Fans in echte Begeisterung versetzt. Zuerst in Köln, dann am Dienstag in Berlin.

Souverän und sympathisch steht sie da oben auf der Bühne des Berliner Postbahnhofs am Ostbahnhof vor einigen Tausend Zuschauern, plaudert freundlich in einem schwer verständlichen Englisch, da eigentlich Wales ihre Heimat ist, lacht ein wenig und gibt gerne die einzigen Worte zum besten, die sie offenbar auf Deutsch beherrscht: „alles klar?“. Quasi vom ersten Ton an hat die 23-jährige Blondine ihr Publikum voll im Griff. Und das, obwohl sie es sehr verhalten angehen lässt.

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... kommt Duffy, die eigentlich auch Amy heißt ...

Live noch ausdrucksstärker
Nur von ihrem Gitarristen Jon Green begleitet, intoniert sie den Song „Syrup & Honey“ von ihrem Debütalbum „Rockferry“. Was sofort auffällt ist diese fantastische, ungewöhnliche und starke Stimme, die gar nicht so leicht zu beschreiben ist. Sie hat nicht die soulige Schwärze der – ebenfalls weißen – Kollegin Amy Winehouse, mit der Duffy sich ständig vergleichen lassen muss. Ihre Stimme ist heller, sensibler, aber auch krächzender – und kommt live noch ein- und ausdrucksvoller rüber als auf ihrem Album. Was selten genug ist – Superstars wie Madonna können von ihren Live-Problemen ein Lied singen.
Bei Songs wie „Warwick Avenue“ oder „Steppin Stone“ vermag sie unglaublich viel Gefühl in diese Songs zu legen, die butterweich sind und doch nicht zerfließen. Fast unerträglich schön unter die Haut geht es, wenn Duffy in „Serious“ die Stelle „I`ve got this feeling down deep inside ...“ singt. Das hat nichts mit Kitsch zu tun – auch, wenn sie durchaus in den Songs zur Melodramatik und in ihrem Verhalten auf der Bühne ab und an zur dramatischen Geste neigt.

Vorbilder aus den Sechzigern
Beides bringt die Sängerin, die der tiefsten walisischen Provinz entstammt, auch in den Augen der Zuhörer und Betrachter auch immer wieder in die Nähe der großen britischen Soul-Sängerinnen Dusty Springfield und Petula Clark aus den Sechzigern. Unzweifelhaft hat Duffy hier Vorbilder. In der Musik, die eine Mischung aus weißem Soul-Pop, schwarzem Motown und klassischem Sechziger-Jahre-Schlager ist. Und im Outfit, weil die hübsche Sängerin mit den langen blonden Haaren im schwarzen Minikleid auf die Bühne tritt und gerne das Mikrofon am Kabel kreisförmig durch die Luft schleudert.

Die Vermutung, dass sie sich mal bei YouTube alte Fernsehauftritte von Springfield oder Clark angeschaut hat oder sie gar jemand auf eine deutsche Interpretin namens Caterina Valente aufmerksam gemacht hat, liegt nicht so fern. Man kann das mit Recht als Retro bezeichnen, nur mit den meisten bisherigen Retro-Wellen hat das nicht viel zu tun. Denn Duffy erliegt nicht der Versuchung, einfach alte Songs aus den Sechzigern nachzuträllern. Ihre Stücke sind neu komponiert, und die Einflüsse der Jahre zwischen Ende der Sechziger und 2008 sind auch nicht einfach an ihnen vorbeigegangen. Wie vor allem die letzte Zugabe bewies, wo es geradezu rockig zur Sache ging.

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Motown-Girl: Duffy eroberte die Charts mit ihrem Ohrwurm „Mercy"

Im Einflussgebiet der Gitarrenbands
Es gibt nämlich auch noch andere Einflüsse in Duffys Musik, die eher aus der Ecke der britischen Gitarrenbands aus dem letzten Jahrzehnt herrühren. Das dürfte an den Leuten liegen, die die Newcomerin unter ihre Fittiche genommen haben. Neben Jeanette Lee (einst bei Public Image LTD), die sie entdeckte und zum britischen Kult-Label Rough Trades brachte, sind dies vor allem Bernhard Butler von der Brit-Band Suede und Produzent Jimmy Hogarth, der auch mit James Blunt und KT Tunstall zusammenarbeitet.

Es steht durchaus zu erwarten, dass Duffy im nächsten Jahr ganz oft dabei ist, wenn die Preise für die besten Künstler, Alben oder Newcomer 2008 gekürt werden. Bleibt nur zu hoffen, dass ihr deutsches Fussball-Pendant Lukas Podolski sein Ziel schneller erreicht: am 29. Juni, dem Tag des Endspiels bei der Fußball-EM. Alles klar? Von FOCUS-Korrespondent Armin Fuhrer www.focus.de
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