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Krimi der Woche-Babys zum Verkauf

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Beitrag von sigi Do Jul 24, 2008 10:50 pm

Michael Robotham überraschte vor vier Jahren mit dem atemberaubenden Thriller „Adrenalin”. Auch sein drittes Buch, „Todeskampf“, verspricht hoch spannende Lektüre.




Detective Constable Alisha Barba arbeitet für Scotland Yard, oder vielmehr, sie erholt sich gerade von einer schweren Rückenverletzung, die sie sich bei einem Einsatz zuzog. Eines Tages erhält Alisha völlig unerwartet einen Brief von ihrer ehemals besten Freundin Cate, die sie anfleht, zum Klassentreffen zu kommen – Alisha hasst Klassentreffen. Doch das ist nicht der Grund für ihre anfängliche Ablehnung: Sie kämpft mit sich, denn es war ihre Schuld, dass die Freundschaft zu Cate zerbrach. Alisha hatte eine unverzeihliche Tat begangen, die noch immer schwer auf ihr lastet. Die Hoffnung auf Wiedergutmachung und die Sorge wegen Cates dringlichem Ton lassen sie schließlich zur Feier gehen.

Dort trifft sie auf eine hochschwangere Cate. Die frühere Klassenschönheit ist eindeutig am Ende ihrer Kräfte: Jemand will ihr das Kind wegnehmen, flüstert sie Alisha zu und bittet sie, dies zu verhindern. Bevor die beiden jungen Frauen in Ruhe an einem anderen Ort miteinander reden können, werden Cate und ihr Ehemann von einem Auto überfahren. Cates Tod ist schlimm genug für die verwirrte Alisha, doch was sie vollends aus der Bahn wirft, ist die Erkenntnis, dass Cate gar nicht schwanger war. Der Notarzt zieht ein Kissen vom Bauch der Toten.

Während die Polizei offiziell von einem tragischen Unfall ausgeht, vermutet Alisha ohne besondere Anhaltspunkte ein Attentat, das sie auf eigene Faust aufzuklären beschließt. Sie hat Cates Angst mit eigenen Augen gesehen und mit dem Herzen einer Freundin gespürt. Also bricht sie in die Wohnung der Freundin ein und durchsucht Cates Schreibtisch. Sie findet Ultraschallbilder eines Babys, Briefe einer Fertilitätsklinik und zwielichtiger Adoptionsagenturen, außerdem Dokumente, nach denen Cate schwanger gewesen sein soll, obwohl sie es eindeutig nicht war.

Gegen alle Vernunft verfolgt Alisha jede noch so vage Spur. Sie landet schließlich in Amsterdam und entdeckt, dass das Schicksal südostasiatischer Flüchtlinge mit der Lösung des Geheimnisses um Cates falsche Schwangerschaft zusammenhängt. Doch gibt es auf beiden Seiten des Ärmelkanals mächtige Menschen, die Alisha aufhalten wollen und zu allem bereit sind: Babyhandel ist ein lukratives Geschäft. Über Leichen zu gehen gehört zum Alltag der Babyschmuggler. Und auf der Nachtfähre, die sie zurück nach London bringen soll, lauert der Tod.

Michael Robotham hat eine interessante Art, seine Thriller miteinander zu verknüpfen. Bei ihm ermittelt nämlich kein festes Detektivteam, das dem Leser immer wieder in zuverlässiger Form begegnet, und doch tauchen immer wieder alte Bekannte auf. Im ersten Buch, „Adrenalin“, ist der Psychiater Joe O´Laughlin erzählende Hauptfigur, der mit dem Polizisten Vincent Ruiz aneinandergerät. Ruiz ist die Hauptfigur im zweiten Buch, „Amnesie“, wo ihm Alisha Barba zur Seite gestellt wird. O’Laughlin bekommt ebenfalls seinen (Wieder-)Auftritt. Alisha, Mittelpunkt in „Todeskampf“, wendet sich in ihrer Verzweiflung an Ruiz.

Der Leser lernt damit bereits eingeführte Figuren neu kennen. Gleichzeitig stehen die drei Thriller auch unbedingt für sich allein als grandios erzählte Psychogramme von Hauptfiguren, die tiefe Wunden haben und schwere Lasten tragen, niemals frei von Schuld und Fehlern, immer konfrontiert mit Themen, die nicht nur sie persönlich betreffen, sondern zugleich auch die Gesellschaft erschüttern, in der sie – und wir – leben.

Alisha, die aus einer sehr traditionsverhafteten indischen Sikh-Familie stammt, sich zugleich aber als moderne britische Frau sieht, gerät auch privat zwischen die Kulturen. Michael Robotham schafft es, die inneren Konflikte der jungen Frau ebenso mitreißend zu beschrieben wie die Actionszenen auf der Nachtfähre und das von schrill bunt bis abgrundtief schwarz reichende Treiben in Amsterdam. „Todeskampf“ ist dabei eine hochdramatische, gesellschaftskritische Geschichte um illegale Flüchtlinge, Prostitution und Babyhandel.
Von FOCUS-Online-Autorin Henrike Heiland www.focus.de
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